VW Passat Variant 2.0 TDI (150PS) DSG im Test Dienstwagen für alles

VW Passat 2020 Foto: VW 8 Bilder

Der VW Passat Variant ist eine Bank unter den Dienstwagen. Mit neuem 150-PS-Diesel will er Sprit sparen und dabei auch noch die Abgase besonders säubern. Wie schlägt sich der Kombi im Alltag?

Der VW Passat ist ein wirklich schönes Automobil, dass den Servicetechniker ebenso mobil hält wie den Teamleiter. Unprätentiös, niemals aneckend, mit viel Ausstattung richtig teuer – unser Testwagen kostet 52.250 Euro – und dabei immer unauffällig. Unauffällig gut, um genau zu sein.

Denn was soll der Passat möglichst gut können? Problemlos Kilometer abspulen, dabei wirtschaftlich sein und beim Kunden nicht unnötig Aufsehen erregen. In der R-Line-Ausstattung gehen die VW-Designer etwas weit: schwarze 19-Zöller und angedeutete Vier Auspuffattrappen am Heck widersprechen einem maximal leisen Auftritt. Innen ist von diesem Getöse recht wenig zu merken.

Das Facelift zur Mitte des Modellzyklus vor einem Jahr bescherte dem Passat einige Entfeinerungen. So erinnert nun anstelle der Analog-Uhr ein Schriftzug daran, in was für einem Auto man sitzt, das große Navigationssystem verzichtet auf einen Drehknopf für die Lautstärke und das Brillenfach oberhalb der Mittelkonsole musste einer umfangreichen Beleuchtungsanlage für den Innenraum weichen. Was bleibt, sind viel Platz und bequeme Sitze für lange Arbeitstage im Auto. Im geräumigen Gepäckraum sorgen Schienen und Gurte gegen 320 Euro Aufpreis (alle Preise netto) für Sicherheit und Ordnung. Wer noch mehr transportieren möchte, kann bis zu zwei Tonnen an den Haken nehmen.

VW Passat 2020 Foto: VW
Er ist unprätentiös, niemals aneckend.

Die muss dann ein Zweiliter-Diesel mit 150 PS ziehen. Klingt erstmal unspannend, ist es aber nicht ganz. Hier verbirgt sich der neueste VW-Diesel samt extra sauberer Abgasreinigung. Auch das Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe kam erst mit dem letzten Facelift in den Passat. Der leise Motor und das unauffällig perfekt schaltende Getriebe harmonieren gut und lassen den Wunsch nach mehr Leistung nie aufkommen. Behutsam bewegt reichen dem großen Wagen unter sechs Liter für 100 Kilometer. Zur großen Reise laden auch die niedrigen Innengeräusche und das komfortable Adaptiv-Fahrwerk (Aufpreis 1.000 Euro) ein. Damit Windgeräusche noch besser draußen bleiben, waren im Testwagen die vorderen Scheiben gegen Zahlung von 600 Euro doppelt verglast. So schrubbt der Passat klaglos Kilometer und plagt dabei seine Insassen möglichst wenig.

Zumindest bis in der Stadt der erste versunkene Gullideckel kommt, da sind dann alle wieder wach. Warum auf einem Kombi 19-Zöller sein muss, kann uns wahrscheinlich nur VWs Designabteilung erklären. Die beim Elegance serienmäßigen 17-Zoll-Räder ermöglichen auch auf kurzen Unebenheiten rumpelfreies Abrollen. Kurven kann der Passat auch mit den kleineren Felgen gut genug, dass es Kollegen auf der Rückbank schnell zu bunt wird.

VW Passat 2020 Foto: VW
Das große Navigationssystem verzichtet auf einen Drehknopf für die Lautstärke.

Wenden wir uns lieber dem Infotainment zu: Wer die über 1.000 Euro Aufpreis für das größte Navi spart, bekommt etwas weniger Displayfläche und dafür zwei Drehregler ans Gerät. Eine lohnende Sparmaßnahme. Ebenso überflüssig ist das Head-Up Display für 475 Euro, das seine Informationen auf eine etwas wacklige Plexiglasscheibe projiziert. Die Ambientebeleuchtung für 420 Euro findet bestimmt Fans, wir allerdings schalten die Arenabeleuchtung nachts zugunsten weniger Ablenkung lieber aus.

Doch bei all diesen mühsam zusammengesuchten Kritikpunkten bleibt der Passat, was er immer war: Ein verdammt gut gemachtes Auto mit wenig Sensationspotenzial. Mit seinem effizienten Antrieb bleibt er so dank guter Wertentwicklung trotz hoher Preise weiterhin ein toller Dienstwagen für lange Strecken in kurzer Zeit.

VW Golf 8 Variant und Alltrack (2021)
Lang, praktisch und geräumig