Weltweiter Pkw-Markt Zulassungen stagnieren

VW Fertigung Foto: VW

Die Zahl der Neuwagenzulassungen im laufenden Jahr drückt die Stimmung der Branche. Und auch für 2020 gibt es wenig Anlass für Optimus.

Im laufenden Jahr werden weltweit voraussichtlich rund 80,5 Millionen Pkw neu zugelassen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet ein deutliches Minus von fünf Prozent oder 4,1 Millionen Einheiten. Der Weltmarkt befinde sich im Rückwärtsgang, kommentierte der Ende dieses Jahres aus seinem Amt scheidende VDA-Chef Bernhard Mattes auf der Jahrespressekonferenz des Branchenverbandes.

Die Hauptursache des Rückgangs liegt im chinesischen Markt, der nach 23,3 Millionen Pkw im Vorjahr nun nur noch 20,9 Millionen aufgenommen hat. Aber auch der US-Markt sei mit 16,9 Millionen Neuwagen ist rund 300.000 Einheiten rückläufig. Stabil hingegen zeigt sich der europäische Markt mit 15,6 Millionen Neuwagen. Die heimische Nachfrage erreicht Mattes zufolge ein Niveau von 3,57 Millionen, das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr und der höchste Wert in diesem Jahrzehnt.

Bei den Exporten ist die Schwäche der Auslandsmärkte offensichtlich. "Wir rechnen für 2019 mit einem Export von 3,5 Millionen Pkw, das sind zwölf Prozent weniger als im Vorjahr", kommentierte der VDA-Chef. Die Inlandsproduktion werde nun mit 4,7 Millionen Pkw um acht Prozent unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Insgesamt bleibt die Pkw-Weltproduktion aller deutschen Konzernmarken mit etwa 16 Millionen Neuwagen aber stabil.

Die Prognosen für 2020 sind noch deutlich verhaltener. Der weltweite Pkw-Markt wird Mattes zufolge dann ein Volumen von lediglich 78,9 Millionen erreichen. Für China wird mit einem weiteren Minus um zwei Prozent auf 20,5 Millionen Pkw gerechnet, die USA werden voraussichtlich mit 16,5 Millionen Light Vehicles um drei Prozent schrumpfen, und für Europa wird mit einem leichten Abschwung um zwei Prozent auf 15,3 Millionen Pkw gerechnet. Und auch der heimische Markt wäre betroffen. Für Deutschland wird mit einem Rückgang um vier Prozent auf 3,43 Millionen Pkw-Neuzulassungen gerechnet.

Mattes verwies darauf, dass sich die Automobilbranche weltweit in einem fundamentalen Strukturwandel befinde. Zwar seien im Automobilstandort Deutschland derzeit rund 835.000 Personen beschäftigt, ein leichtes Plus von 0,3 Prozent, doch dürfe das nicht fehlinterpretiert werden. "Durch den Hochlauf der Elektromobilität werden hierzulande bis 2030 etwa 70.000 Arbeitsplätze allein bei der Fertigung von Antriebssträngen wegfallen." Neben der Kapazitätsanpassung verfolge die Branche ihre Innovationsstrategie. Bis 2023 werden die Unternehmen ihr E-Angebot Mattes zufolge von derzeit 50 auf über 150 Modelle verdreifachen. Bis 2024 würden 50 Milliarden Euro in die Elektromobilität gesteckt, weitere 25 Milliarden in die Digitalisierung.