Neue Rahmenbedingungen durch EU-Antriebswende
Der kurz bevorstehende Abschied der EU vom kategorischen Verbrenner-Aus für Neuwagen 2035 sorgt für Umdenken in der Industrie. Bei Alfa Romeo, neben Ferrari der Inbegriff italienischer Sportlichkeit und motorisierter Lebensart, äußert sich das in durch die künftige Nutzung der STLA-Plattformen von Stellantis. Die lassen die Produktion unterschiedlicher Antriebe zu. Das heißt: Ja zu Hybrid und Elektrizität – und auch die Bestellbarkeit der aktuellen Dieselversionen Giulia und Stelvio wird bis Ende 2027 ausgedehnt.
Facelift und Retrodetails für den Tonale
Wenn in Italien ein neues Alfa-Modell auf den Markt kommt, sorgt das immer noch – Nischenzahlen hin oder her – für Aufmerksamkeit. Das galt auch für den überarbeiteten Tonale bei seinen Ausfahrten durch die vorweihnachtlich geschmückten Orte rund um den Gardasee. Ein neuer Alfa, auch wenn er nicht komplett neu ist, zieht Blicke an. Beim 2026er Tonale passt der Begriff Facelift präzise: Das Antlitz des C-Segment-SUVs ist neu – und voller Retro-Reminiszenzen. So ist das Scudetto, der Kühlergrill, mit seinem Passepartout aus vier Lüftungsschlitzen an die Giulia GTA angelehnt.

Der Autor und der neue Tonale.
Klassische Designakzente und Fahreindruck
Und auch das Kennzeichen ist wieder – ganz klassisch – unter den Grill gewandert. Das wirkt stimmig, wie überhaupt der neue Tonale durch solide Verarbeitung und Alfa-Traditionen (optional rote Ledersitze) überzeugt. Aufmerksamkeit an Zebrastreifen oder Straßenrändern ist garantiert; auf den Straßen fährt der Tonale ab Januar oder Februar 2026. Einzig die weiche Lenkung und das verzögerte Bremsverhalten erinnern daran, dass der Tonale kein Sportwagen, sondern ein sportlich fahrbares SUV ist. Für Serpentinen reicht das allemal – Charme inklusive.
Absatzentwicklung und strategische Signale
Dass Alfa in Deutschland bis Ende November 2025 mit 6.816 verkauften Exemplaren fast 21 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahr absetzen konnte, passt zum vorweihnachtlichen Setting in Italien. Leicht war 2025 dennoch nicht. So musste Alfa-CEO Santo Ficili klarstellen: "Alfa Romeo is not for sale". Zu hartnäckig waren Gerüchte über einen möglichen Verkauf von Stellantis nach China.
Strategiewechsel und Markteinordnung
So stellt auch Christine Schulze Tergeist, Managing Director Stellantis Premium Brands Germany, klar: "Die Automobilindustrie bewegt sich in einem Umfeld permanenter Veränderungen. Alle Hersteller überdenken ihre Strategien, um in einem sich rasant wandelnden Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben."

Hoffnungsträger: Das Alfa-Kleeblatt aus Stelvio, Giulia, Tonale und Junior.
Rückkehr legendärer Quadrifoglio-Modelle
Für Freunde klassischer Alfa-Fahrkultur hält die Deutschland-Chefin eine Überraschung bereit: "Die sportlichsten Modelle – Giulia Quadrifoglio und Stelvio Quadrifoglio – feiern ein Comeback! Im Laufe des Jahres 2026 werden die Bestellungen für diese Ikonen wieder geöffnet." Die traditionelle Verbrenner-Sportvariante soll Alfa im kommenden Jahr das nötige Glück zurückbringen – passend zum vierblättrigen Kleeblatt.
Verzögerungen bei Neuentwicklungen
Christine Schulze Tergeist ergänzt: "Die neuen Anforderungen führen dazu, dass sich die nächsten Generationen von Giulia und Stelvio zeitlich verschieben, da sie sich weiterhin in der Entwicklungs- und Hybridisierungsphase befinden. Daher planen wir, in Deutschland die Diesel-Varianten der beiden Modelle bis 2027 weiterhin anzubieten."
STLA-Plattform als Schlüssel für Alfas Zukunft
So soll der neue Glücksbringer des Alfa-Quartetts aus Junior, Giulia, Stelvio und Tonale nicht nur vier Blätter, sondern auch vier Buchstaben haben: STLA. Die neue Plattform wird auch die nächsten Generationen von Giulia und Stelvio als Elektrovarianten ermöglichen – und, so hofft man in Turin, der Marke den Weg in eine stabile Zukunft ebnen.







