Die Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) in Deutschland konnten die Emissionen je Sendung seit 2016 um 22 Prozent reduzieren – bei 35 Prozent mehr Sendungen. Das hat der Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX) in einer Online-Pressekonferenz bekanntgegeben. Für die Nachhaltigkeitsstudie 2025 – die Marten Bosselmann, Vorsitzender des Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX), und Dr. Klaus Esser, Autor der Studie und Inhaber der Wirtschafts- und Verkehrsberatung KE-Consult Kurte & Esser, vorstellten – hat der BPEX die vergangenen acht Jahre in den Blick genommen.
Mehr E-Fahrzeuge auf der letzten Meile
Der Anteil elektrischer Fahrzeuge auf der letzten Meile ist demnach von drei auf 21 Prozent angestiegen. Das stehe im Kontrast zum bundesweiten Durchschnitt, der alle Fahrzeugklassen mitzählt. Hier liege der Anteil von E-Fahrzeugen unter drei Prozent. Um den Hochlauf elektrischer Fahrzeuge auf der letzten Meile weiter zu gewährleisten, fordert der Verband weitere Förderungen vom Bund. Die größten Einsparpotenziale zeigt die Studie, die KE-Consult Kurte & Esser im Auftrag des BPEX erstellt hat, allerdings im Hauptlauf auf.
Leichtere Pakete helfen beim Klimaschutz
Die sinkenden Gewichte der Sendungen tragen laut Bosselmann ebenfalls zu den niedrigen Emissionen bei. Das durchschnittliche Paketgewicht liege derzeit bei 4,6 Kilogramm. Nur 2,5 bis 3,5 Prozent der Sendungen wiegen über 20 Kilogramm. Bosselmann stört sich daher an der Ausdrucksweise, KEP-Zusteller würden Pakete „schleppen“. Das entspreche nicht der Wahrheit, zudem gebe es für die Mitarbeitenden entsprechende Trainings, wie Pakete am besten gehoben werden.
Förderung statt praxisferner Vorschriften
„Praxisferne Vorschriften – etwa willkürliche Vorgaben zu Paketgewichten – bremsen die unternehmerische Initiative der Branche. Vielmehr sollten die Unternehmen in ihren Bemühungen weiter gestärkt werden und bei der Transformation unterstützt werden, beispielweise durch eine Förderung der Leasingrate bei Elektrofahrzeugen“, sagte Bosselmann und richtete sich damit an die neue Bundesregierung. Das Ziel laute: ein Drittel weniger Emissionen bis 2030. Doch dazu sei mehr als Eigeninitiative nötig.
Erstzustellung vermeiden spart CO₂
Sein Appell an die Endkunden lautete: „Sorgen Sie dafür, dass sichere Ablagemöglichkeiten vorhanden sind oder Nachbarn bereitstehen.“ Denn bei einer erfolglosen Erstzustellung erhöhen sich die Emissionen immens – so die Ergebnisse der Studie. Bei einer erfolglosen Erstzustellung mit anschließender Abgabe der Sendung im Paketshop erhöhen sie sich demnach um 600 Gramm. Im Falle einer erfolglosen Erstzustellung und einer erfolgreichen Zweitzustellung um 660 Gramm.