Der globale Markt für Elektrofahrzeuge steht vor einer Phase tiefgreifender Veränderungen. In seinem aktuellen Marktkommentar beschreibt Craig Cameron, CFA, Portfolio Manager und Research Analyst der Templeton Global Equity Group, wie sinkende Batteriepreise, der zunehmende Wettbewerb durch chinesische Hersteller und politische Rahmenbedingungen den Kurs für die kommenden Jahre bestimmen. Für Flotten- und Mobilitätsmanager sind diese Entwicklungen entscheidend – nicht nur für die Kalkulation der Gesamtkosten, sondern auch für strategische Beschaffungsentscheidungen.
Batteriepreise im Sinkflug
Nach Jahren steigender Rohstoffkosten zeichnet sich eine Trendwende ab: Die Preise für Lithium-Ionen-Batterien sind 2024 deutlich gefallen. Hauptgrund ist das wachsende Angebot an Lithium aus Australien, Chile und China. Für Flotten bedeutet das: E-Fahrzeuge könnten in den kommenden Jahren günstiger in der Anschaffung werden – vorausgesetzt, Hersteller geben die Preisvorteile weiter. Das eröffnet Beschaffern Spielräume, um TCO-Berechnungen neu zu justieren.
China drängt auf den europäischen Markt
Ein zentraler Treiber des Wettbewerbs sind chinesische Hersteller. Marken wie BYD, Nio oder SAIC bieten inzwischen Modelle an, die in Preis-Leistung und Reichweite mit europäischen Fabrikaten konkurrieren. Laut Cameron wird sich dieser Trend fortsetzen, auch wenn Importzölle oder CO₂-Regulierungen den Markteintritt verlangsamen könnten. Für Flotteneinkäufer kann dies bedeuten: mehr Auswahl, aber auch neue Risiken bei Service, Restwert und Ersatzteilversorgung.

In seinem aktuellen Marktkommentar beschreibt Craig Cameron, CFA, Portfolio Manager und Research Analyst der Templeton Global Equity Group, wie sinkende Batteriepreise, der zunehmende Wettbewerb durch chinesische Hersteller und politische Rahmenbedingungen den Kurs für die kommenden Jahre bestimmen.
Politische Rahmenbedingungen
Politische Entscheidungen beeinflussen die Marktentwicklung stark. Subventionen, CO₂-Flottengrenzwerte und Strompreisgestaltung wirken direkt auf die Gesamtkosten. In der EU steht aktuell die Frage im Raum, ob bestehende Förderprogramme verlängert oder neu strukturiert werden. Für Unternehmen, die auf E-Mobilität umstellen, ist es entscheidend, diese Änderungen frühzeitig einzuplanen, um Förderfenster optimal zu nutzen.
Auswirkungen auf TCO und Beschaffungsstrategien
Sinkende Batteriepreise und wachsender Wettbewerb könnten mittelfristig zu niedrigeren Anschaffungskosten führen. Gleichzeitig bleibt der operative Teil der TCO-Kalkulation – wie Strompreise, Versicherung und Wartung – ein wichtiger Kostenfaktor. Cameron empfiehlt, Beschaffungsstrategien flexibel zu halten, um auf Preisschwankungen und neue Modelle reagieren zu können.
Lokale Produktion gewinnt an Bedeutung
Ein weiterer Aspekt: Die Verlagerung der Batteriezellproduktion nach Europa. Projekte wie Northvolt in Schweden oder ACC in Frankreich könnten langfristig Lieferketten stabilisieren und Transportkosten senken. Für Flottenmanager bedeutet das potenziell kürzere Lieferzeiten und weniger Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern – ein Plus in Zeiten globaler Unsicherheiten.
Ausblick für Fuhrparks und Beschaffung
Auch wenn die jüngste Situation für die Lieferkette von Elektrofahrzeugen viele Herausforderungen mit sich brachte, bleiben zentrale langfristige Treiber für die Elektrifizierung bestehen. Langsameres Marktwachstum, politische Veränderungen und überhöhte Lagerbestände haben den anfänglichen Optimismus gedämpft – zugleich aber auch Bewertungen und Erwartungen auf ein realistischeres Niveau gebracht. Für Flottenentscheider kann es sich lohnen, den Blick über reine Fahrzeugzulassungen hinaus zu richten. Besonders interessant sind Unternehmen, die den Wandel ermöglichen – etwa Batterieproduzenten, Halbleiterhersteller oder Rohstofflieferanten. Hier können technologische Innovationen und eine strategisch günstige Marktposition auch künftig attraktive Renditen und stabile Versorgungsketten sichern.







