Teslas Imageverlust und Verkaufsrückgang

Tesla in der Krise
Vom Statussymbol zum Ladenhüter

Vom Vorreiter zum Negativbeispiel: Teslas Imageverlust zeigt, wie riskant Personenkult, Preiskämpfe und fehlende Markenführung sind. Die Hintergründe zur Krise, erklärt Marketer-Experte Andreas Bäuerlein.

Andreas Bäuerlein 2025
Foto: Ads King

Tesla galt lange als die Zukunft der Automobilbranche – ein Statussymbol für Innovation und Elektromobilität. Doch während die Verkaufszahlen weltweit einbrechen, scheint die Marke ihren Glanz zu verlieren. Aggressive Preissenkungen, fragwürdige Werbestrategien und ein polarisierender CEO haben das Image von Tesla verändert. Doch was genau läuft im Marketing schief und was können andere Unternehmen davon lernen?

Marketing ohne Kampagne und Strategie

Der Automobilhersteller hat jahrelang auf klassische Werbung verzichtet und stattdessen auf Mundpropaganda, Social Media und Elon Musk als Aushängeschild gesetzt. Wenn die öffentliche Wahrnehmung kippt, braucht es allerdings eine klare Markenstrategie, um Vertrauen zurückzugewinnen. In diesem Beitrag erfahren Sie, inwiefern Teslas unkonventionelles Marketing dem Unternehmen zum Verhängnis wurde.

Fokussierung auf Personen statt Marken

CEO Elon Musk fungierte schon immer als Galionsfigur von Tesla. Er präsentierte die Marke, und die Marke wurde über ihn definiert. Doch in den letzten Monaten verursachte der Unternehmer immer mehr negative Schlagzeilen. Grund hierfür sind seine politischen Einmischungen, seine mitunter zweifelhaften Posts in den Sozialen Medien und kontroverse Entscheidungen. Problematisch daran ist, dass die Marke Tesla, die auf Musks Charisma aufgebaut wurde, in Mitleidenschaft gezogen wird, denn potenzielle Kunden verlieren das Vertrauen in den CEO – und damit auch in seine Elektroautos.

Tesla Model Y 2025
Tesla

Vom Statussymbol zum Ladenhüter: Wie Teslas Imageverlust die Verkaufszahlen einbrechen lässt – und woran das liegt.

Verkauf über Preis statt Vertrauen

Ein weiteres Problem bei Tesla sind drastische Preisreduzierungen in den letzten Monaten von bis zu 10.000 Euro. Auf diese Weise versuchte man, die Verkaufszahlen wieder anzukurbeln. Die Strategie ging auf – allerdings nur sehr kurz. Danach trat der gegenteilige Effekt ein und potenzielle Kunden wurden unsicher, ob sie nicht lieber weitere Preisnachlässe abwarten sollten. Das führt zu einem weiteren Imageverlust bei Tesla, da der einstige Premiumhersteller derzeit zum Ladenhüter mutiert.

Marketing ohne Ziel statt Positionierung

Die jahrelange Marketingstrategie des Automobilherstellers erschwert die Situation weiter, weil es bisher keine klare Marketingstrategie bei Tesla gab. Stattdessen verließ man sich auf den viralen Hype. Das ging auch lange gut – aber jetzt fällt die Marke im Vergleich zu anderen Herstellern deutlich ab. Während diese in den letzten Jahren Werbekampagnen mit emotionalen Funnels und Storytelling entwickelt haben, kann Tesla nichts vorweisen, um seine Zielgruppe gezielt anzusprechen.

Das können Unternehmen von Tesla lernen

Für andere Unternehmen ist die Entwicklung bei Tesla äußerst lehrreich. Sie zeigt, wie wichtig eine klare Positionierung ist. Wer das verpasst, läuft Gefahr, vom Markt eingeordnet zu werden, ohne noch Einfluss darauf nehmen zu können. Außerdem wurde in den letzten Monaten deutlich, dass sich mit Preisreduzierungen alleine keine Verkaufszahlen generieren lassen. Stattdessen sollten Unternehmen deshalb immer für eine solide Vertrauensbasis bei ihren potenziellen Kunden sorgen.

Marke statt Person – Vertrauen statt Hype

Auch die Zentrierung bei Tesla auf CEO Elon Musk ist nicht zur Nachahmung empfohlen, denn die aktuelle Entwicklung zeigt eindrücklich, wie abhängig das Image eines Produktes dann von einer Person ist. Stattdessen sollte ein sorgfältiger Markenaufbau im Mittelpunkt der Bemühungen stehen. Nicht zuletzt sollten Unternehmen dafür sorgen, gesehen zu werden, etwa durch Funnels, ihre Verkaufsseite und guten Content in den Sozialen Medien. Der Hype einer Person ist nicht ausreichend für dauerhaften Erfolg.

Ohne klare Kommunikation geht es nicht

Tesla, vor Kurzem noch das Paradebeispiel für Innovation und Moderne, steht vor einem Image-Problem, das sich nur durch eine radikale Änderung der Kommunikationsstrukturen lösen lassen wird. Um dies zu vermeiden, sollten Unternehmen auf die bewährten Marketingstrategien von Positionierung, Vertrauen und Kommunikation setzen.