In vielen Bereichen der Industrie kommen immer mehr technologische Innovationen zum Einsatz. Dieser Wandel macht auch vor den Werkstätten nicht halt. Generell war das auch in den vergangenen Jahren so, allerdings beschleunigte sich der Wandel noch einmal deutlich. "Werkstatt-Trends gehen dabei weit über das viel besprochene Vorpreschen der E-Mobilität hinaus", erklärt Oliver Taskin, Geschäftsführer der Steel Seal Germany GmbH und Kfz-Experte. So befinde sich auch der Verbrenner-Markt in stetigem Wandel, was nicht außer Acht gelassen werden darf.
Thermisch aushärtende Flüssigkeiten revolutionieren Reparaturen
Beim Motor sind es vor allem viele kleine Dinge, die ineinandergreifen müssen. Und dort gibt es viel Raum für Veränderungen. So lässt sich ein Trend in der Nutzung von thermisch aushärtenden Flüssigkeiten erkennen. Diese können Einsatz in der Abdichtung von technischen Fahrzeugkomponenten wie Motorblöcken, Ölwannen oder Bauteilen im Kühlsystemen finden. Damit ersparen diese Flüssigkeiten den herkömmlichen Austausch von mechanischen Dichtungen. Taskin erklärt: "Die thermisch aushärtenden Flüssigkeiten zeichnen sich durch ihre extreme Belastbarkeit und Langlebigkeit aus. Werkstattbesitzer profitieren von geringeren Reparaturzeiten und erhöhter Kundenzufriedenheit." Gerade bei schwer zugänglichen Fahrzeugteilen erweist sich das als Gewinn. Bei dem Austausch der Zylinderkopfdichtung etwa spart man so Zeit und auch Kosten.
Digitalisierung erleichtert den Werkstattalltag
Und auch der digitale Raum macht vor den Werkstätten keinen Halt. Viele Besitzer müssen daher im Thema Digitalisierung nachziehen oder haben sich diesem Thema bereits in den letzten Jahren gewidmet. Vor allem das Schlagwort KI (Künstliche Intelligenz) fällt dabei oft. Innovative Systeme könnten beispielsweise Fahrzeugdaten in Echtzeit analysieren und so eine präzisere Fehlererkennung ermöglichen. Bei neueren Pkw kann das ein Segen sein, da dort viel Elektronik verbaut ist. Die Software dieser digitalen Werkzeuge erhält zudem regelmäßig Updates, um mit den neusten Fahrzeugmodellen kompatibel zu bleiben. "Werkstattbesitzer sollten darauf achten, dass ihre Diagnosetools stets auf dem aktuellsten Stand sind. Dadurch lassen sich Ausfallzeiten und kostspielige Fehler vermeiden", betont der Geschäftsführer von Steel Seal Germany.
Umweltfreundliche Materialien im Fokus
Neben dem Thema Effizienz und innovative Lösungen, bleibt das Thema Nachhaltigkeit auch weiterhin im Fokus. So spielen etwa umweltfreundliche Materialien eine immer wichtigere Rolle. Reparaturen mit recycelbaren oder biologisch abbaubaren Werkstoffen gehört mittlerweile fast zum Standardrepertoire, da dies häufig die Kaufentscheidung der Kunden beeinflusst. Darüber hinaus ist auch die energetische Optimierung von Werkstattgebäuden entscheidend. Taskin empfiehlt beispielsweise im Jahr 2025 in LED-Beleuchtung und energieeffiziente Maschinen zu investieren.
Mit Trends Schritt halten: Weiterbildung zahlt sich aus
Feststeht, dass Neuerungen und Trends in einem immer höheren Tempo auf die Automobil- und Werkstatt-Branche zukommen. Daher gilt es in erster Linie weiterhin auf gut geschultes Personal zu setzen. Taskin empfiehlt auf Schulungen, Fachmessen und Netzwerke zu setzen. "Nur wer mit der technologischen Entwicklung Schritt hält, kann langfristig erfolgreich bleiben", stellt der Geschäftsführer fest. Dabei sei es auch entscheidend, die Angebotspalette immer im Blick zu behalten und neuste Entwicklungen zu erkennen. Wer es schafft, neue technologische Trends zu erkennen, wird damit einerseits den Anforderungen moderner Fahrzeuge gerecht und sichert sich so andererseits seine Position an einem hart umkämpften Markt.