Tankstelle der Zukunft: Strom statt Sprit

Tankstelle der Zukunft
Mobilitäts-Hub statt Zapfsäule

Die Tankstelle von Heute wird spätestens 2040 nicht mehr vorhanden sein, das belegt eine Studie von BearingPoint. Doch was kommt danach?

Aral Tankstelle Studie 2025
Foto: Aral

Die Tankstelle von morgen wird digital und elektrisch

Die Tankstelle wird zur Energiestelle. Ab 2040 sorgen Autonomes Fahren, vernetzte Mobilität und neue Nutzererwartungen für eine Revolution auf dem bereits heute schrumpfenden Markt, prognostiziert eine Studie der Unternehmensberatung Bearing Point. Doch schon in den kommenden Jahren sind große Änderungen in Geschäftsmodell und Nutzerverhalten zu erwarten – vor allem durch die elektrische Verkehrswende.

Kraftstoffgeschäft verliert weiter an Bedeutung

Sinkende Kraftstoffabsätze, steigende Betriebskosten und neue regulatorische Anforderungen üben schon heute Druck auf die noch rund 14.000 deutschen Tankstellen aus. Längst wird der Großteil des Profits über das Shop-Geschäft erwirtschaftet – doch auch das leidet unter der nachlassenden Kundenfrequenz durch E-Mobilität, geringere Fahrleistungen und sparsamere Verbrenner. Kunden erwarten zudem zunehmend Komfort, etwa kontaktloses Bezahlen oder Preis-Apps.

Der Mobilitäts-Hub ersetzt die klassische Zapfsäule

Bis 2035 rechnet die Studie vor diesem Hintergrund mit tiefgreifenden Modifikationen – die Tankstelle wird zum Mobilitäts-Hub. Schnellladen, Integration ins Stromnetz und ein durch Digitalisierung geprägtes Kundenerlebnis heißen die Herausforderungen. Gastronomie, Paketshops und ein Shop mit Bio-Waren könnten für neue Besuchsanlässe sorgen. Auch eine Einbindung als Haltestellen für alternative Mobilitätsangebot könnten für Kundenverkehr sorgen. Im Zuge des Wandels rechnet die Studie auch mit einer neuen Betreiberstruktur: Die großen Mineralölkonzerne ziehen sich zurück, Lebensmittelhandel, Energieunternehmen und Mittelständler übernehmen.

Nach 2040 übernehmen die Fahrzeuge das Laden selbst

Abgeschlossen ist der Wandel nach 2040. Fahrzeuge laden dann selbstständig, Tankstellen müssen stark ins Energienetz eingebunden sein und neue Geschäftsmodelle rund um Laden und KI-gestützte Fahrzeugwartung entstehen. Einen besonders hohen Veränderungsdruck erwarten die Experten in städtischen Regionen. Mit Flächenknappheit und hohen Mieten, strengen städtebaulichen Vorgaben sind die Herausforderungen dort besonders groß. Gleichzeitig bieten Städte aber auch Chancen: hohe Frequenz, digitale Infrastruktur und Innovationsbereitschaft sind vorhanden.

Auf dem Land zählt regionale Verankerung

Auf dem Land wird der Wandel weniger disruptiv, aber ebenfalls tiefgreifend: Die Herausforderungen dort sind sinkende Fahrleistung und Frequenz, hohe Verbreitung von Heimladen und weniger wirtschaftliche Relevanz klassischer Tankstellen. Eine lokale Verankerung durch Einzelhandel und technische Dienstleistungen für die Landwirtschaft könnte die Chancen einzelner Betriebe erhöhen.