Dienstwagenfahrer nutzen die Tech-Features der Hersteller nur selten. Warum das so ist, und was verbessert werden sollte, zeigt die aktuelle Studie vom Beratungshaus Publicis Sapient.
Der European Car Ownership Report 2023 beleuchtet die digitalen Befindlichkeiten und Wünsche europäischer Autobesitzer. Für die Studie befragte das Beratungshaus Publicis Sapient 5.800 Fahrzeughalter in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Schweden befragt. Hier die Ergebnisse:
Die digitale Beziehung der Autohersteller zu ihren Kunden ist ausbaufähig
Die Hälfte der Befragten gab an, nicht direkt digital mit ihrer Automarke zu interagieren. Wirft man einen Blick auf die Etablierung der digitalen Touchpoints, verwundert das nicht. Europaweit interagieren nur 9 % der befragten Fahrzeughalter mit ihrem Autobauer über dessen Website, noch weniger nutzen dafür eine App (7 %).
Foto: Publicis Sapient
In Deutschland ist die Nutzung der digitalen Kanäle ähnlich zurückhaltend. Nur 8 % besuchen die Website des Herstellers. Lediglich 6 % nutzen eine App zur Interaktion. Wenig überraschend: Europaweit nutzen jüngere Kunden die digitalen Kanäle stärker als ältere.
Foto: Publicis Sapient
Daten sind der Schlüssel zu innovativen Diensten
Wenn es um digitale Services geht, schätzen europäische Autobesitzer vor allem Predictive Maintenance (34 %), um beispielsweise automatisch über eine notwendige Bremsenwartung informiert zu werden, und Connected Car Data-Funktionen (18 %), um beispielsweise vor einem Unfall in unmittelbarer Nähe gewarnt zu werden. Bei jüngeren Autofahrern sind zudem Fahrzeugmanagement-Apps beliebt. Im europäischen Vergleich nutzen die deutschen Befragten besonders gerne die Möglichkeit von Online-Terminvereinbarungen (Deutschland 28 % vs. EU-Durchschnitt 22 %).
Foto: Publicis Sapient
Fahrer wünschen sich mehr Sicherheit
Mit Blick auf die Zukunft der Fahrzeugtechnologie sind 44 % der Befragten besonders daran interessiert, wie Daten zur Verbesserung von Sicherheitsfunktionen beitragen können. Fortschrittliche Sicherheitsfunktionen im Auto, z.B. zur Videoüberwachung eines geparkten Fahrzeugs mit verschiedenen Kameraperspektiven, stoßen bei allen Altersgruppen auf Begeisterung.
Foto: Publicis Sapient
Tech-Features interessieren jüngere Fahrzeughalter
Während neue Sicherheitsfunktionen bei den Befragten europaweit beliebt sind, stoßen auch virtuelle Showrooms (EU-Durchschnitt 16 %), d. h. die Möglichkeit, ein Auto online in einem vollständig virtuellen und interaktiven Ausstellungsraum zu besichtigen, konfigurieren und kaufen, und die Möglichkeit von In-Car-Purchases (EU-Durchschnitt 15 %), z. B. Lebensmittel aus dem Auto nach Hause zu bestellen, auf Interesse. Generell sind jüngere Fahrer eher an fortgeschrittenen Features interessiert. Dies gilt auch für VR-Anwendungen direkt im Auto, durch die zusätzliche Informationen oder Entertainment geboten werden können.
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Fazit des europäischen Reports
Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, gibt es gerade auf Seiten der Automobilhersteller noch viel Luft nach oben. Derzeit ist die „Kontaktfläche“ zwischen Hersteller und Kunde noch nicht werthaltig genug und beschränkt sich meist auf Marketing- und Vertriebsbotschaften. Markenwebsites, Apps und digitale Services werden nur dann angenommen, wenn sie einen echten Mehrwert bieten. Diese Chance zur Kundenbindung gilt es zu nutzen.
