Fiat Pandina: Ausstattung & Fahrverhalten im Test

Fiat Pandina im Test
Cityflitzer mit Charme

Der Fiat Pandina punktet mit Charme und City-Tauglichkeit. Doch lohnt sich der hohe Preis? Der Testbericht nimmt Ausstattung, Fahrverhalten sowie technische Daten und Preise unter die Lupe – mit Bildergalerie.

Fiat Pandina 2025
Foto: Fiat

Das Bärchen ist kein Jungspund mehr: Im Kern hat der Fiat Panda schon rund zwei Jahrzehnte Bauzeit auf dem Buckel. Der neuen Ausstattungsvariante "Pandina" merkt man das fortgeschrittene Alter durchaus an, doch das stört verblüffend wenig.

Optik: Liebevolle Details machen den Unterschied

Die Sympathiewertung gewinnt der Kleinstwagen schon mal sofort: Die Pandina-Ausführung prunkt mit netten Design-Upgrades, die in der preissensiblen Mini-Klasse ansonsten eher selten sind – ein angedeuteter Unterfahrschutz an der Front, ein Fake-Diffusor am Heck, farblich abgesetzte Spiegelkappen, Logo-Schriftzüge an den Fenstern sowie auf den Sitzbezügen und nicht zuletzt niedliche stilisierte Panda-Gesichtchen auf den Radkappen lassen ihn ausgesprochen freundlich wirken. Der Pandina setzt sich auf diese Weise optisch deutlich vom profaneren Panda ab, mit dem er ansonsten aber komplett identisch ist. Einen Allradantrieb gibt es folglich trotz des robusten Auftritts nicht.

Technik: Bewährte Basis mit reduziertem Angebot

Generell ist das Technik-Angebot überschaubar. Pandina und Panda stehen immer noch auf der gleichen Plattform wie der 2003 eingeführte Vorgänger, die über die Jahre aber immer wieder aktualisiert wurde. Meist allerdings eher behutsam, denn viel kosten sollte der Kleinstwagen weder in der Herstellung noch beim Händler. Lange riefen die Italiener vierstellige Preise auf. Die gestiegenen regulatorischen Anforderungen der vergangenen Jahre haben diese mittlerweile aber Richtung 12.600 Euro (alle Preise netto) und darüber hinaus wandern lassen. Der Pandina kostet normalerweise sogar 16.807 Euro – Fiat bietet ihn aktuell aber zum Aktionspreis von 15.546 Euro an.

Fiat Pandina 2025
Fiat

Mit 70 PS ist der Kleinstwagen nicht eben üppig motorisiert - angesichts von nur einer Tonne Gewicht reicht das aber aus.

Antrieb: einziger Motor mit Mildhybrid-Technik

Damit die Preise nicht weiter eskalieren, haben die Italiener unter anderem das Angebot konsequent zusammengestrichen. Einziger verbliebener Motor (zwischenzeitlich gab es mal sechs Optionen) ist ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit Mildhybridtechnik, der die Rolle als alternativloser Allrounder souverän erfüllt. Von seinen 70 PS sind keine Kraftausbrüche zu erwarten, dafür arbeitet der vergleichsweise ruhig und vibrationsarm. Und er hat mit dem nur wenig mehr als eine Tonne schweren Fünftürer zumindest im Stadtverkehr wenig Probleme. Beim Durchschlängeln hilft auch der kleine elektrische Mildhybridmotor, außerorts spielt er aber keine Rolle mehr. Dort sind beim Überholen gute Planung und Voraussicht nötig. Die Italiener kombinieren den Motor mittlerweile immer mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe, das den Verbrauch drücken soll, es aber nur selten und höchstens innerorts unter die Fünf-Liter-Marke schafft.

Stadtflitzer mit praktischen Vorzügen

In der City ist der Fiat allerdings sowieso am überzeugendsten. Mit 3,64 Metern Länge und vor allem seinen lediglich 1,64 Metern Breite (1,88 Meter mit Außenspiegeln) findet er überall einen Parkplatz, die übersichtliche Karosserie und der geringe Wendekreis von 9,30 Metern machen das Rangieren zum Kinderspiel und das hohe Dach und der daraus resultierende geräumige Kofferraum erleichtert trotz klassentypischer Platzbeschränkungen den Transport auch größerer Einkäufe. Generell ist der kleine Fiat einer der praktischsten Vertreter seines Segments, was vor allem Eltern zu schätzen wissen, die Kinderwagen und Zubehör in ihr Stadtauto stopfen wollen. Bei älteren Kindern kommt das Raumkonzept aber schnell an Grenzen: Denn selbst grundschulpflichtiger Nachwuchs muss Beine und Knie im engen Fond schon gut sortieren, um einigermaßen bequem zu sitzen. Optional lässt sich an Steller der Zweier-Sitzbank eine Dreier-Variante ordern – wer dort als Trio drauf passen soll, erschließt sich aber nicht wirklich.

Komfort und Fahrverhalten: Kein Auto für lange Strecken

Ein Reise- oder Familienauto ist der Pandina genauso wenig wie der Panda. Auch in Sachen Fahrspaß bietet er eher Hausmannskost: Die hochbauende Karosserie wankt behäbig durch die Kurve, auch die gefühllose Lenkung sorgt nicht unbedingt für Souveränität. Dabei bleibt der Fiat aber immer beherrsch- und berechenbar. Seit ein paar Jahren sorgt zudem der serienmäßige Schleuderschutz ESP für Sicherheit.

Fiat Pandina 2025
Fiat

Dank Display-Instrument wirkt das Cockpit immer noch modern.

Ausstattung: Nur das Nötigste, aber solide

Darüber hinaus ist das Angebot an Assistenten aber arg überschaubar und beschränkt sich weitgehend auf das, was eh vorgeschrieben ist. Plus sechs Airbags. Die übrige Ausstattung ist zumindest beim Pandina für diese Klasse ordentlich, auch wenn einige heute übliche Punkte wie eine Handy-Ladeschale, kabelloses Mirroring oder eine Klimaautomatik fehlen. Die Steuerungselemente für die manuelle Klimaanlage liegen aber immerhin gut zur Hand. Generell klappt die Bedienung problemlos, als Kritikpunkte lassen sich höchstens die teilweise mäßige Verarbeitung und die nicht immer ausreichenden Ablagen nennen.

Fazit: Ein Klassiker mit Charme, aber zum hohem Preis

Sein fortgeschrittenes Alter sieht man dem Pandina nicht an. Und merkt es im Fahralltag auch nur selten. Das Raumkonzept mit dem hohen Dach und der geringen Breite kann immer noch gefallen, der Motor arbeitet im besten Sinne unauffällig. Größte Schwachstelle ist der Preis – vor allem, wenn man bedenkt, dass der Panda noch vor fünf Jahren bei 10.731 Euro startete. Ein großer Preissprung bei einem nur kleinen Technik-Hüpfer.

Technische Daten – Fiat Pandina

Kleinstwagen, Länge: 3,69 Meter, Breite: Panda 1,66 Meter, Höhe: 1,64, Radstand: 2,30 Meter, Kofferraumvolumen: 225 bis 1.055 Liter

1,0-Liter-Dreizylinder-Otto mit Mildhybrid-Strang, 70 PS, maximales Drehmoment: 92 Nm bei 3.500 U/min plus 20 Nm elektrisches Drehmoment, Sechsgang-Schaltgetriebe, Vorderradantrieb, 0-100 km/h: 13,9 s, Vmax: 167 (Panda 155) km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,2 l/100 km, CO2-Ausstoß: 117 g/km, Preise: ab 16.798 Euro.

Kurzcharakteristik

Warum: handliche Abmessungen, gute Platzökonomie vorne und im Kofferraum

Warum nicht: überschaubare Fahrleistungen

Was sonst: Hyundai i10, Kia Picanto, Toyota Aygo X, Gebrauchtwagen