VW ID.3 im TÜV-Check: Qualität und Schwachstellen

VW ID.3 im HU-Check
Wo er glänzt und wo er schwächelt

Der VW ID.3 startete holprig, doch wie sieht es mit der Langzeitqualität aus? Der Gebrauchtwagen-Check zeigt, wo der Elektro-Golf glänzt und wo er schwächelt – ein Überblick mit Bildergalerie.

VW ID.3 2024
Foto: VW

So richtig glatt lief es mit der Markteinführung des VW ID.3 Ende 2020 nicht. Unter anderem hatten Softwareprobleme und der Ausbruch der Corona-Pandemie den Start des elektrischen Kompaktmodells verzögert. Das erste Modell der neuen ID-Familie geriet zudem auch durch billig wirkende Kunststoffoberflächen im Innenraum, Softwareprobleme und schlecht bedienbare sowie unbeleuchtete Slider zum Regeln etwa der Musiklautstärke in Kritik. Welche Kritikpunkte es bei der Hauptuntersuchung gibt, weiß der TÜV.

HU-Check Qualität: Überdurchschnittliche Mängelfreiheit

Die Ergebnisse der ersten zwei Hauptuntersuchungen (HU) beim TÜV zeigen, dass der ID.3, zumindest was die TÜV relevanten Prüfpunkte angeht, solide gebaut ist. Der Anteil der mängelfreien, zwei bis drei Jahre alten Fahrzeugen liegt mit 92,5 Prozent über dem Schnitt der geprüften Fahrzeuge (90,1 Prozent). Auch in der Altersklasse der vier bis fünf Jahren alten Pkw weist der VW-Stromer eine höhere mängelfreie Quote auf (91,2 zu 85,9 Prozent). Bislang kritisieren die TÜV-Prüfer durchschnittlich gealterte Achsaufhängungen sowie eine nicht optimale Leistung der Fußbremse.

VW ID.3 2024
VW

Der Innenraum wirkt seit dem Lifting wertiger.

Karosserie und Innenraum

Den ID.3 gibt es ausschließlich als Fünftürer. Er misst in der Länge 4,26 Metern und hat auch sonst fast identische Abmessungen wie der Golf. In der Höhe (1,57 Meter) und beim Radstand (2,77 Meter) jedoch übertrifft der Stromer seinen Konzernbruder um 8 beziehungsweise 14 Zentimeter. Die Insassen des ID.3 können sich über ein üppiges Platzangebot freuen Das Kofferraumvolumen liegt je nach Stellung der Rücksitzlehnen zwischen 385 Liter und1.267 Litern. Nicht nur das Raumgefühl ist gut, auch die Ergonomie stimmt. Optisch ist der Stromer unschwer als VW-Familienmitglied zu erkennen, die Designer haben auf allzu futuristisch wirkende Elemente verzichtet.

Mitte 2023 erhielt der ID.3 ein Facelift, dabei wurde besonders der als zu schlicht kritisierten Innenraum aufgewertet und das Infotainmentsystem mit einem Software-Update versehen.

Motoren und Reichweite: Von 150 bis 326 PS

Zunächst konnten Käufer zwischen einem 150 PS und einem 204 PS starken E-Motor wählen, der jeweils die Hinterachse antreibt. Zur weiteren Wahl standen drei Batteriegrößen (45, 58 und 77 kWh), wobei der kleine Akku nur mit dem Basismotor kombinierbar war. Je nach gewählter Kombination kommt der ID.3 auf WLTP-Reichweiten von 350 bis 550 Kilometern. Die Ladeleistung variiert je nach Modell von 50 kW (Basis) bis zu 125 kW (204 PS, 77 kWh-Akku). Seit Anfang 2024 leistet der Einsteigermotor 170 PS und ist an einen 52 kWh großen Akku gekoppelt.

Neu im Programm sind die Variante mit 231 PS sowie die leistungsstarken GTX-Versionen, die 286 PS (GTX) und 326 PS (GTX Performance) leisten. Die Höchstgeschwindigkeit der GTX-Modelle beträgt 180 km/h, bei allen anderen Versionen ist bei Tempo 160 Schluss. Die Reichweite des ID.3 liegt mittlerweile je nach Batteriegröße zwischen 388 und 604 Kilometern. Bis zu 170 kW Ladeleistung stehen zur Verfügung.

VW ID.3 2024
VW

Das Platzangebot ist insgesamt gut.

Ausstattung und Sicherheit

Die Namen der Ausstattungslinien und deren Details haben sich über die Jahre geändert. Gab zu anfangs etwa Pro, Life, Style, Business und Tech, heißen sie mittlerweile Pure, Pro, Pro S und GTX. Vorkonfigurierte Fahrzeuge konnten von Erstkäufern über verschiedene Ausstattungslinien und Pakete individualisiert werden. Wer sich für einen ID.3 aus Vorbesitz interessiert, muss die Komfortfeatures seines Wunschmodells genau studieren. So gab es zu Beginn sogar bei den Basisversionen ein Navi ab Werk, später nur gegen Aufpreis oder mit einer höheren Ausstattungslinie. Seit dem Facelift hat VW die Angebotsstruktur gestrafft und vereinfacht.

Fazit: TÜV-stark, aber mit kleinen Schwächen

Der VW ID.3 ist trotz anfänglicher Probleme (Stichwort: Software) ein gut gemachtes E-Auto, das verschiedene Batteriegrößen und unterschiedliche Leistungsstärken bei den Motoren bietet. Dass der Innenraum nur bedingt den Standards des Golf entspricht, muss man hinnehmen. Dafür gibt der Stromer bislang beim TÜV eine gute Figur ab. Bei mobile.de werden aktuell rund 2.000 gebrauchte VW ID.3 offeriert. Los geht es ab rund 10.900 Euro netto.