Wandel im Fuhrpark: Strom und Struktur

Gemischte Flotten im Wandel
Wie Fuhrparks die Elektrifizierung meistern

80 Prozent der Fuhrparkmanager planen eine Elektrifizierung ihrer Flotten bis 2030. Welche Herausforderungen gemischte Flotten bei Energie, Daten, Infrastruktur und Abrechnung mit sich bringen, erklärt Experte Adam Woolway.

Auspuff 2025
Foto: SouthworkCreativ&Erica Damian's@viaCanva

Immer mehr Unternehmen stellen ihre Flotten teilweise auf Elektroantriebe um. Doch gemischte Flotten aus Verbrennern, Hybriden und E-Autos verlangen nach neuen Strategien – von der Ladelogistik über Datenintegration bis zur Zahlungslösung.

Elektrifizierung schreitet voran – doch nicht ohne Hürden

Der Übergang zu gemischten Flotten – also einer Kombination aus Elektro-, Hybrid- und herkömmlichen Kraftstofffahrzeugen – beschleunigt sich. Laut einer von WEX in Auftrag gegebenen Studie von Frost & Sullivan planen 80 Prozent der Fuhrparkmanager weltweit, bis 2030 mindestens jedes vierte Fahrzeug auf Elektroantrieb umzustellen. Diese Entwicklung hin zur Dekarbonisierung ist für deutsche Unternehmen zu einer zentralen Priorität geworden, wobei staatliche Initiativen, Nachhaltigkeitsziele und die Pflege der Unternehmensreputation den Wandel vorantreiben.

Auch wenn die Elektrifizierung viele Vorteile mit sich bringt und für die Einhaltung der EU-Kohlenstoffdioxid-Emissionsstandards entscheidend ist, kann die Kombination von Elektrofahrzeugen (EV) und Verbrennerfahrzeugen auch zu betrieblichen Herausforderungen führen. Die Überwindung dieser Hürden, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen, sollte für Fuhrparkmanager im Jahr 2025 oberste Priorität haben.

Adam Woolway, VP und Head of Global Design EV bei WEX
WEX

Adam Woolway, VP und Head of Global Design EV bei WEX.

Komplexität im Flottenalltag nimmt deutlich zu

Der Übergang zu gemischten Flotten bedeutet weit mehr als nur den Austausch von Fahrzeugen – er bringt neue Herausforderungen in Bezug auf Regulierung, Infrastruktur und betriebliche Abläufe mit sich. Im Januar traten neue Emissionsziele für Pkw, Transporter und schwere Nutzfahrzeuge in Kraft, die Unternehmen verpflichten, die Flottenemissionen bis 2025 um 15 Prozent und bis 2030 um 50–55 Prozent (im Vergleich zu 2021) zu senken. Dennoch ergab die Studie von Frost & Sullivan, dass nur 16 Prozent der befragten deutschen Fuhrparkbetreiber klare Nachhaltigkeitsziele definiert haben – trotz umfassender staatlicher Unterstützung und Förderprogramme. Diese Übergangsphase wird zusätzlich dadurch erschwert, dass die öffentliche Ladeinfrastruktur nach wie vor unzureichend ist, insbesondere für Langstrecken- und ländliche Einsätze. Die Studie zeigt, dass deutsche Flotten stark auf öffentliche Ladestationen angewiesen sind (82 Prozent), wobei lange Wartezeiten und unzuverlässige Verfügbarkeit zu Engpässen und Ineffizienzen führen.

Betrieb und Ladeinfrastruktur strategisch verzahnen

Betriebsbedingte Herausforderungen erhöhen die Komplexität für Flottenbetreiber zusätzlich. Die Bereitstellung unterschiedlicher Energiequellen, die Routenoptimierung und die Sicherstellung der Fahrzeugverfügbarkeit werden im gemischten Flottenmodell zunehmend anspruchsvoller. Fuhrparkmanager müssen das Laden von Elektrofahrzeugen mit herkömmlichem Betanken in Einklang bringen, gleichzeitig wirtschaftlich arbeiten und Service-Level-Anforderungen erfüllen.

Investition in neue Datenlösungen

Ein weiteres Problem stellt die Datenfragmentierung dar. Effizienzgewinne zu messen und die Flottenleistung zu optimieren, ist schwierig, wenn es keine einheitliche Sicht auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und Elektroantrieb gibt. Viele Fuhrparkmanager arbeiten weiterhin mit veralteten Systemen, die EV-spezifische Daten – wie den Batteriezustand oder Ladegewohnheiten – nicht erfassen können. Die Investition in neue Datenlösungen ist entscheidend für einen reibungsloseren Übergang.

Digitalisierung und Analytik als Schlüssel zur Effizienz

Um diese Herausforderungen zu meistern, ist ein vielseitiger Ansatz erforderlich, der strategische Energie- und Routenplanung, robuste Infrastrukturinvestitionen und optimierte Zahlungslösungen kombiniert. Eine zentrale Lösung ist der Einsatz fortschrittlicher Telematik- und Echtzeit-Analysen. Fuhrparkmanager können Energieverbrauch und Fahrzeugverfügbarkeit optimieren, indem sie Echtzeitdaten zu Fahrzeugen und Fahrern sammeln und auswerten – darunter GPS-Daten, Fahrzeugleistung, Kraftstoffverbrauch und Fahrverhalten. Mithilfe vorausschauender Analysetools lassen sich zudem effiziente Routen planen, die Ladeverfügbarkeit und Energieeffizienz berücksichtigen.

Intelligente Ladelösungen & einfache Bezahlung

Unternehmen müssen zudem einen vielseitigen Ansatz für Ladeinfrastruktur und Zahlungsvereinfachung verfolgen. Der Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur in Deutschland und Europa ist ein entscheidender Faktor auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Allerdings gibt es hier noch viel zu tun, bis das Angebot der steigenden Nachfrage gerecht wird: Laut dem Europäischen Verband der Automobilhersteller (ACEA) werden bis 2030 bis zu 8,8 Millionen Ladepunkte benötigt, um den wachsenden Bedarf insbesondere von kommerziellen und öffentlichen Flotten sowie im ländlichen Raum zu decken.

Bis dahin müssen Fuhrparkmanager strategisch verschiedene Ladelösungen einsetzen – einschließlich Heim- und Zwischenladen –, um den unterschiedlichen betrieblichen Anforderungen gerecht zu werden und Reichweitenängste zu verringern.Gleichzeitig ist die Einführung einheitlicher Zahlungssysteme unerlässlich, um Transaktionen über verschiedene Ladesäulennetze und herkömmliche Tankstellen hinweg zu vereinfachen. Solche Systeme bieten transparente Kostenkontrolle und verbesserte Sicherheitsfunktionen, sodass Fuhrparkbetreiber ihre Ausgaben effizient verwalten und Finanzdaten schützen können. Mit der WEX-Produktpalette für Elektrofahrzeuge können Flottenbetreiber nicht nur ihre E-Fahrzeuge mit integrierten „En Route“- und "At-Home"-Lösungen verwalten, sondern auch Laden und Tanken über eine einzige Kreditlinie bezahlen, integrierte Berichte erhalten und Abrechnungen sowie Fahrerverwaltung vereinfachen.

Flottenmanagement der Zukunft: integriert und digital

Um sich in diesem komplexen und dynamischen Umfeld erfolgreich zu behaupten, müssen Flottenbetreiber auf Digitalisierung, Innovation und integrierte Flottenmanagementlösungen setzen. Mit Unternehmen wie WEX, die ihre umfassenden Lösungen für gemischte Flotten in Europa ausbauen, erhalten Betriebe Zugang zu den fortschrittlichen Tools, die sie benötigen, um ihr Energiemanagement, ihre Zahlungsprozesse und ihre betriebliche Effizienz zu optimieren. Investitionen in intelligente Infrastruktur und Technologien sind nicht nur eine Reaktion auf den Wandel, sondern eine aktive Gestaltung der Zukunft. Sie ermöglichen es Fuhrparkmanagern, Kosten zu senken, nachhaltiger zu arbeiten und einen klaren Weg in Richtung Elektrifizierung zu beschreiten.