Tipps: So fahren E-Autos sicher durch den Winter

Tipps für Elektro-Autos bei Frost
So kommen Stromer im Winter weiter

Minusgrade setzen jeder Traktionsbatterie zu. Doch mit einfachen Maßnahmen lassen sich Reichweite, Ladeplanung und Effizienz stabil halten. Wann Stromer schneller Energie verlieren und wie Fahrer mit cleverer Vorbereitung entspannt durch den Winter kommen.

Weisses Elektroauto auf verschneiter Strasse vor winterlicher Berglandschaft und gefrorenem See.
Foto: Benjamin Bessinger/SPX

Batterie im Kältestress

Kälte setzt jeder Traktionsbatterie zu. Vor allem Modelle ohne aktive Batterieheizung verlieren bei Frost deutlich schneller Energie als im Sommer. Zusätzlich belasten Verbraucher wie Innenraum-, Sitz- sowie Scheibenheizung den Akku. Deshalb sollten E-Autofahrer im Winter grundsätzlich mit geringerer Reichweite rechnen. Laut ADAC kann sich auf kurzen Strecken der Verbrauch bei Minusgraden sogar verdoppeln. Auf längeren Strecken relativieren sich meist die Reichweitenverluste. Aber auch hier sind Verluste von 20 Prozent durchaus üblich. Entsprechend sollte man also im Winter auf langer Strecke häufiger Ladepausen einplanen. Wer im Alltag vorwiegend nur kurze Strecken mit dem Stromer fährt, sollte in jedem Fall eine größere Tankreserve einplanen und nicht auf dem letzten Drücker eine Ladesäule suchen müssen. Ist es kalt, könnte es überraschend eng werden bis zur nächsten Lademöglichkeit.

In der Garage parken

Wer die Wahl, sollte im Winter sein E-Auto grundsätzlich in der Garage parken. Dies verhindert ein starkes Auskühlen des Akkus und minimiert die Reichweitenverluste durch Kälte. Noch effizienter ist es, ein an der Wallbox hängendes Auto vor Fahrtantritt vorzuwärmen. Einige Modelle bieten eine Vorkonditionierungsfunktion per App oder Timer an. Startet man mit warmem Innenraum und optimal temperierter Batterie, kommt man trotz Frost deutlich weiter.

Ladestopps richtig nutzen

Im Winter werden auf langen Fahrten aus einst wenigen oft mehrere Ladepausen. Wer nur kurz am Schnelllader nachtankt, sollte währenddessen im Auto mit eingeschalteter Zündung und Klimatisierung bleiben. Dadurch bleibt der Innenraum warm, ohne Reichweite aus dem Akku zu ziehen, und auch für die Batterie bleibt das ideale Temperaturfenster fürs Weiterfahren erhalten. Nach der Pause muss weder der Wagen erneut aufgeheizt noch die Batterie "wachgearbeitet" werden – die Effizienz steigt.

Keine Angst vor Staus

Die Sorge, im Winter mit eingeschalteter Heizung im Stau liegenzubleiben, ist meist unbegründet. ADAC-Tests zeigen: E-Autos halten im Stand selbst bei starker Kälte viele Stunden durch. Erst bei sehr niedrigem Akkustand könnte es ratsam sein, Strom zu sparen. Helfen kann es, die Temperatur der Klimaanlage etwas zu reduzieren, die Sitzheizung statt hoher Innenraumwärme nutzen, in den Eco-Modus wechseln. So kann man am Ende einige vielleicht doch wertvolle Kilometer gewinnen.

Obacht bei Schnee und Glätte

Durch die schwere Batterie haben E-Autos oft gute Traktion, doch auf Schnee und Eis kann das höhere Gewicht längere Rutschphasen verursachen. Deshalb gilt: vorsichtig beschleunigen, großzügig Abstand halten und die Rekuperation auf glatten Abschnitten eher niedrig einstellen. Winterreifen bleiben Pflicht – selbst bei Allrad und cleverem Fahrdynamikmanagement.