Stau-Tipps: Abfahren oder auf der Autobahn bleiben

Die richtige Strategie bei Staus
Wann sich das Abfahren wirklich lohnt

Ob Stau auf der Autobahn oder Vollsperrung: Nicht immer spart die Ausweichroute Zeit. Wann es sich lohnt, die Autobahn zu verlassen – und warum Landstraßen oft mehr Stress als Nutzen bringen.

Stau, Autobahn
Foto: MarioGutiGettyImagesSignature@viaCanva

Stau-Ausweichmanöver: Nicht immer sinnvoll

Stau auf der Autobahn kostet Zeit und Nerven. Viele Fahrer stehen dann vor der Frage: Lohnt es sich, die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen auszuweichen? Häufig ist das nicht der Fall. Und auch sonst sollte man sich das Abfahren gut überlegen.

Kurze Staus: lieber Geduld haben

Bei kurzen Staus von wenigen Minuten ist es fast immer sinnvoller, auf der Autobahn zu bleiben. Häufig löst sich der Verkehr schneller auf als gedacht. Bei Vollsperrungen oder sehr langen Staus kann ein Umweg dagegen Zeit sparen – vorausgesetzt, er führt nicht durch enge Ortsdurchfahrten oder über überlastete Bundesstraßen. Gerade in eher dünn besiedelten Gebieten sind die Ausweichstrecken schnell voll. Wer jedoch in Ballungszentren wie im Ruhrgebiet im Stau steht, findet möglicherweise eher eine sinnvolle Alternativ-Route.

Navigation kann täuschen

Ohne aktuelle Verkehrsinformationen ist der Umweg aber auch in diesen Fällen ein Risiko. Navigationsgeräte und Apps können Staudauer, Ausweichrouten und deren Verkehrslage zwar anzeigen, allerdings muss man auch bei modernen Geräten mit etwas Zeitverzug rechnen – auch wenn die Nebenstrecken auf dem Display noch grün dargestellt sind, können sie längst schon dicht sein.

Sicherheits- und Stressfaktor beachten

Bei der Überlegung, die Autobahn zu verlassen, spielt aber neben dem möglichen Zeitgewinn auch weitere Faktoren eine Rolle. Landstraßen erfordern mehr Aufmerksamkeit: Kreuzungen, enge Kurven und wechselnde Tempolimits erhöhen das Unfallrisiko. Außerdem steigt der Stresspegel, wenn man unter Zeitdruck durch unbekanntes Gelände fährt. Auf der Autobahn ist das Fahren – trotz Stau – oft entspannter und sicherer.

Mehr Sprit, mehr CO₂, mehr Ärger für Anwohner

Zudem erhöht häufiges Beschleunigen und Bremsen auf Ausweichstrecken möglicherweise den Spritverbrauch und damit den CO2-Ausstoß. Wer im Stau gleichmäßig rollt, verbraucht oft weniger Kraftstoff. Nicht zuletzt sollte man die Interessen der Anwohner berücksichtigen – niemand hat gerne Ausweichverkehr vor der Haustür. Auf der A 8 in Bayern gilt daher seit kurzem bei Stau ein Durchfahrtsverbot für die anliegenden Dörfer.