Das Fahrtenbuch spart im Schnitt 2.785 Euro jährlich im Vergleich zur Ein-Prozent-Regelung, so eine aktuelle Analyse von Vimcar. Wann es sich für Dienstwagenfahrer und Fuhrparkleiter lohnt, auf die Fahrtenbuchmethode zu setzen.
Die Besteuerung von Dienstwagen ist ein zentrales Thema für Fuhrparkmanager und Selbstständige, häufig schlummern zwischen der pauschalen Ein-Prozent-Regelung und der Fahrtenbuchmethode deutliche Einsparpotentiale – insbesondere bei hochpreisigen Dienstwagen. Eine aktuelle Analyse von Vimcar zeigt, dass die Fahrtenbuchmethode im Durchschnitt 2.785 Euro Steuern pro Jahr spart. Doch wann lohnt sich der zusätzliche Aufwand, und wie profitieren Unternehmen von dieser Option?
Ein-Prozent-Regelung vs. Fahrtenbuchmethode
Arbeitnehmer und Selbstständige, die ihren Dienstwagen auch privat nutzen, müssen den sogenannten geldwerten Vorteil versteuern. Hier gibt es zwei gängige Methoden: die pauschale Ein-Prozent-Regelung oder die Fahrtenbuchmethode.
Die Ein-Prozent-Regelung versteuert pauschal ein Prozent des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs monatlich als geldwerten Vorteil. Für den Arbeitsweg kommen 0,03 Prozent des Listenpreises pro Kilometer hinzu. Diese Methode ist unkompliziert und erfordert keine zusätzliche Dokumentation. Allerdings kann sie besonders bei teureren Fahrzeugen zu hohen Steuerbelastungen führen.
Im Gegensatz dazu ermöglicht die Fahrtenbuchmethode eine individuellere Berechnung. Hier werden nur die tatsächlich privat gefahrenen Kilometer versteuert, plus der Arbeitsweg, der ebenfalls mit 0,03 Prozent des Listenpreises pro Kilometer angesetzt wird. Laut der Vimcar-Analyse kann die Fahrtenbuchmethode bei vielen Fahrzeugmodellen erhebliche Steuerersparnisse mit sich bringen.
Steuer-Ersparnisse von Verbrennern und E-Autos
Die Analyse vergleicht exemplarisch drei beliebte Dienstwagen-Modelle mit Verbrenner-Antrieb:
- BMW X5: Mit der Fahrtenbuchmethode lassen sich jährlich bis zu 3.747 Euro Steuern sparen.
- Audi A6 Avant: Die Steuerersparnis liegt hier bei 1.916 Euro pro Jahr.
- Ford Transit: Fahrer dieses Modells sparen mit der Fahrtenbuchmethode 2.107 Euro pro Jahr.
Die durchschnittliche Steuerersparnis über alle analysierten Fahrzeuge hinweg beträgt 2.785 Euro pro Jahr. Besonders in Unternehmen mit großen Fuhrparks können diese Einsparungen in Summe einen erheblichen finanziellen Vorteil darstellen.
Elektroautos: Lohnt sich das Fahrtenbuch trotzdem?
Mit der steigenden Zahl an Elektrofahrzeugen im Fuhrpark ändern sich auch die steuerlichen Regelungen. Seit Anfang September 2024 gilt eine neue Grenze für die steuerliche Begünstigung von Elektro-Dienstwagen. Für Fahrzeuge mit einem Bruttolistenpreis bis 95.000 Euro wird der geldwerte Vorteil nur noch mit 0,25 Prozent des Listenpreises versteuert. Zuvor lag diese Grenze bei 70.000 Euro.
Auch bei dieser steuerlichen Erleichterung stellt sich die Frage, ob sich die Fahrtenbuchmethode dennoch lohnt. Die Analyse von Vimcar zeigt, dass selbst bei Elektroautos durch das Führen eines Fahrtenbuchs erhebliche Einsparungen möglich sind. Beispielsweise spart ein Fahrer eines BMW i4 bis zu 1.051 Euro pro Jahr, bei einem Tesla Model Y liegt die Ersparnis bei 546 Euro und beim Mercedes EQE sogar bei 1.468 Euro.
Wann lohnt sich das Fahrtenbuch für Fuhrparkmanager?
Die Entscheidung für oder gegen das Führen eines Fahrtenbuchs hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Bruttolistenpreis des Fahrzeugs: Bei teureren Fahrzeugen ist das Sparpotenzial durch die Fahrtenbuchmethode größer, da die Ein-Prozent-Regelung hier zu einer höheren Steuerlast führt.
- Anteil der privaten Nutzung: Je weniger das Fahrzeug privat genutzt wird, desto lohnender ist das Fahrtenbuch, da nur die tatsächliche Privatnutzung versteuert wird.
- Fahrleistung: Bei Dienstwagen mit hoher beruflicher Nutzung, aber geringer Privatnutzung, kann das Fahrtenbuch erhebliche Vorteile bringen.
Elektroautos: Auch bei E-Autos mit reduzierter Besteuerung bietet das Fahrtenbuch oft zusätzliche Ersparnisse.
Digitale Fahrtenbücher
Ein schriftliches Fahrtenbuch zu führen, ist mit hohem administrativem Aufwand verbunden. Dagegen bieten digitale Fahrtenbücher eine finanzamtkonforme Lösung. Der administrative Aufwand bleibt überschaubar und sie bieten Fuhrparkleitern eine verlässliche Grundlage für die Steuerplanung. Wie etwa die Lösung von Vimcar. Damit können Fahrten automatisiert erfasst und lückenlos dokumentiert werden. Diese Daten werden manipulationssicher gespeichert und erfüllen alle Vorgaben des Finanzamts. Laut Christian Reichert, Chief Revenue Officer bei Shiftmove, ist dies entscheidend, um Steuererstattungen durch das Finanzamt zu erhalten: „Fahrtenbücher müssen rechtssicher und manipulationssicher sein, um vom Finanzamt anerkannt zu werden.“