Assistenzsysteme Flotten: Sicherheit & Prävention

Jeder dritte Unfall vermeidbar
Mehr Sicherheit für Stadtflotten

Warum vor allem das Rückwärtsfahren von Transportern und das Abbiegen von Lkw so hohe Risiken birgt – und warum auch Fuhrparkmanager die Sicherheitsstandards ihrer Fahrzeuge auf den Prüfstand stellen sollten.

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Flottenfahrzeugen mit modernen Assistenzsystemen auszurüsten ist nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch eine verantwortungsvolle Investition. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der Allianz Unfallforschung. Insbesondere für den innerstädtischen Verkehr sollten Transporter und Lkw mindestens über dieselben Sicherheitssysteme verfügen wie Pkw. Laut Allianz-Experten ließe sich ein Drittel aller Unfälle zwischen Lkw und Fußgängern oder Fahrradfahrern im innerstädtischen Bereich durch bereits verfügbare Assistenzsysteme vermeiden. Damit würden nicht nur weniger Unfälle passieren, sondern auch die Haftungsrisiken minimiert werden können.

Unfälle durch Abbiege- und Rückfahrassistenten vermeiden

Nach Angaben der Allianz-Unfallforscher hätte in 33 Prozent der untersuchten Unfälle, bei denen es zu Verletzten oder sogar Todesfällen kam, ein Abbiegeassistent, der aktiv bremst, die Kollision verhindern können. Besonders in Städten, wo Lkw häufig in enge Kreuzungen einbiegen, ist die Gefahr hoch. Bei Vans ist es vor allem das Rückwärtsfahren aus Einfahrten, das in 32 Prozent der Unfälle mit Fußgängern die Hauptursache ist.

Fuhrparkmanager in der Pflicht

Neben der Forderung nach aktiv bremsenden Assistenzsystemen für Lkw und Vans appelliert die Allianz an Fuhrparkmanager, die Sicherheitsstandards ihrer Fahrzeuge auf den Prüfstand zu stellen. Viele Unfälle könnten durch bereits verfügbare Technologien verhindert werden, doch oft werden nur die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt. „Das Leben ist durch nichts zu ersetzen“, betont Frank Sommerfeld, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherung, und fordert eine konsequente Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen.

Unfallbeteiligung von Fußgängern und Radfahrern

Die Allianz-Studie zeigt, dass nicht nur die Fahrer der Nutzfahrzeuge Schuld an den Unfällen tragen. In rund einem Drittel der Unfälle mit Lkw und in 20 Prozent der Unfälle mit Fahrradfahrern ist auch das Verhalten der ungeschützten Verkehrsteilnehmer mitverantwortlich. Dennoch bleibt die Einführung von Assistenzsystemen eine entscheidende Maßnahme, um die Zahl der Unfälle zu senken.