Bosch entwickelt CVT-Getriebe für E-Autos Stufenlose Krafteinteilung

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Eigentlich reicht bei Elektroautos ein Einstufen-Getriebe. Doch Alternativübersetzungen erweitern ihr Einsatzspektrum. Bosch arbeitet deshalb an einem vielseitig talentierten CVT-Getriebe für E-Autos.

Bei höheren Reisegeschwindigkeiten oder als Zugfahrzeug sind Elektroautos gegenüber Verbrennern in der Regel unterlegen. Schuld sind die zumeist einstufigen Getriebe der Stromer. Zulieferer Bosch hat sich deshalb zur Aufgabe gemacht, mit der stufenlosen Automatik CVT4EV eine Getriebealternative zu entwickeln, die in einigen Jahren Elektroautos zur mehr Drehmoment, Tempo und Effizienz verhelfen könnte.

Mit dem CVT4EV wird die freie Steuerbarkeit von Drehzahl und Drehmoment des Antriebs möglich. Bei niedriger Geschwindigkeit sorgt eine kleine Übersetzung für bessere Beschleunigung und Fahreigenschaften am Berg. Zudem lässt sich mehr Drehmoment und damit mehr Zugkraft im Hängerbetrieb bereitstellen. Bei hohem Tempo steht hingegen eine große Übersetzung bereit, wodurch laut Bosch die Effizienz um bis zu 4 Prozent steigt und außerdem höhere Geschwindigkeiten möglich sind. Grundsätzlich verspricht Bosch zudem ein weiches Schalten ohne Lastwechselreaktionen, durch die Drehzahlsenkung beim Motor wird das Fahrerlebnis zudem ruhiger und komfortabler.

Bosch CVT-Getriebe 2021 Foto: Bosch
Bei niedriger Geschwindigkeit sorgt eine kleine Übersetzung für bessere Beschleunigung und Fahreigenschaften am Berg.

Autohersteller könnte mit dem CVT4EV mehrere Vorteile erzielen. Der E-Motor muss weniger Drehzahlen und Drehmoment liefern, was den Einbau kompakterer und günstigerer Antriebsaggregate möglich macht. Bleibt der Motor gleich, wären durch die Kombination mit dem CVT höhere Reichweiten erzielbar beziehungsweise das Verhältnis von Reichweite und Akkusgröße besser austarierbar. Der Einsatz des CVT4EV könnte zudem verschiedene Fahrmodi für unterschiedliche Fahrzeugtypen erlauben. Hersteller wären dann in der Lage, über viele Fahrzeugklassen hinweg ein markentypisches Fahrverhalten zu realisieren, um sich so besser vom Wettbewerb abheben zu können, sagt Bosch. Anbieten würde sich die Lösung für Modelle ab dem C-Premium-Segment aufwärts sowie für Lieferwagen und Sportfahrzeuge.

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Bislang handelt es sich beim CVT4EV um ein Konzept, welches auf viele Komponenten der niederländischen Tochtergesellschaft Bosch Transmission Technology B.V. zurückgreift. Das in Tilburg ansässige Unternehmen ist spezialisiert in der Entwicklung und Serienproduktion von Schubgliederbändern für stufenlose Getriebe. Eine komplette CVT4EV-Lösung, die nicht vor 2025 verfügbar sein wird, werden dann spezialisierte Getriebezulieferer zur Verfügung stellen.