BBM-Studie 2025: Pendeln & Mobilität im Wandel

BBM Mobility Survey zeigt Trends bei Arbeitswegen
So verändern Beschäftigte ihre Mobilität 2025

Die BBM Mobility Survey 2025 offenbart aktuelle Verschiebungen beim Pendeln: mehr Fahrrad, mehr ÖPNV, mehr E-Mobilität. Was Beschäftigte wollen – und was Unternehmen jetzt leisten sollten. Die Studie im Detail.

Grafik mit Symbolen für Auto, Fahrrad und Bahn sowie drei stilisierten Personen, die unterschiedliche Verkehrsmittel für den Arbeitsweg anzeigen.
Foto: zero_wing@viaCanva

Mobilitätstrends 2025: Neue Dynamik im betrieblichen Pendeln

Die betriebliche Mobilität befindet sich 2025 in einem spürbaren Wandel. Das zeigt die aktuelle BBM Mobility Survey, die Dataforce-CEO Marc Odenius auf der NaKoBeMo in Heidelberg vorgestellt hat. Die insgesamt 2.986 befragten Beschäftigten liefern ein klares Bild davon, wie sich Arbeitswege, Dienstreisen und Mobilitätspräferenzen in den Unternehmen verändern – und welche Rolle Arbeitgeberangebote dabei spielen.

Pendeln im Faktencheck: Pkw verliert, ÖPNV und Fahrrad gewinnen

Auffällig ist zunächst der Blick auf den Arbeitsweg. Zwar bleibt der Pkw weiterhin das meistgenutzte Verkehrsmittel, doch schrumpft sein Vorsprung langsam. 63 Prozent der Mitarbeitenden fahren mit dem Auto zur Arbeit, wobei sich dieser Wert je nach Wohnort stark unterscheidet. In ländlichen Regionen nutzen 87 Prozent den Pkw, während in Großstädten immerhin 39 Prozent auf den ÖPNV zurückgreifen – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

Anteil an E-Autos ist unabhängig von der Entfernung

„Die Gewinner des Jahres sind das Fahrrad und der ÖPNV“, ordnet Odenius ein. Tatsächlich wächst die Fahrradnutzung vor allem durch den E-Bike-Boom, während gleichzeitig mehr Beschäftigte situativ das Verkehrsmittel wechseln. Besonders bemerkenswert: Der Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge liegt unabhängig vom Wohnort zwischen sechs und acht Prozent, was zeigt, dass sich Flottenstrukturen vergleichsweise homogen elektrifizieren.

Arbeitswege & Homeoffice: Warum Pendler 2025 kürzer fahren

Die Arbeitswege selbst werden kürzer. Der Durchschnitt sank von 23 Kilometern im Jahr 2024 auf nun 20 Kilometer. Das Homeoffice bleibt hierbei ein starker Einflussfaktor. Je länger der Arbeitsweg, desto eher nutzen Beschäftigte die Möglichkeit, von Zuhause zu arbeiten. Im Schnitt arbeiten diejenigen mit Homeoffice-Option an zwei Tagen pro Woche remote, gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die ausschließlich von Zuhause arbeiten, von acht auf fünf Prozent zurückgegangen – ein Hinweis darauf, dass viele Unternehmen wieder verstärkt auf Präsenz setzen.

Auffällig ist zudem, dass der subjektive Zeitaufwand für die Verkehrsmittel häufig die Wahl bestimmt: Wer mit dem ÖPNV pendelt, benötigt im Schnitt rund zehn Minuten länger als Autofahrende – ein wesentlicher Grund, warum der Umstieg schwerfällt.

Dienstreisen im Wandel: BEVs setzen sich im Flottenalltag durch

Bei Dienstreisen bleibt der Pkw ebenfalls dominant. 71 Prozent der beruflichen Fahrten werden im Auto zurückgelegt, und hier zeigt sich die größte Dynamik im Flottenbereich: Batterieelektrische Dienstwagen nehmen überdurchschnittlich stark zu. Während nur wenige Prozent der privaten Pkw auf den Arbeitswegen elektrisch unterwegs sind, sind BEVs im Bereich der Dienstwagen deutlich häufiger vertreten.

„Flotten sind Vorreiter bei der E-Mobilität in Deutschland“, betont Odenius. Für Fuhrparkverantwortliche bestätigt sich damit ein langfristiger Trend: Die Transformation findet zuerst im Unternehmen statt – nicht bei privaten Haltern.

Arbeitgeber-Benefits: Jobticket steigt, Dienstwagen verliert Relevanz

Interessant ist auch, wie sich die Erwartungshaltung an Arbeitgeberangebote verschiebt. Mobilitätsleistungen werden wieder stärker nachgefragt, allen voran das Jobticket, dem 50 Prozent der Mitarbeitenden eine hohe Relevanz zuschreiben. Gleichzeitig verliert der Dienstwagen als Arbeitgeberargument an Bedeutung.

„Der Wunsch, einen Dienstwagen zu fahren, ist bei der Arbeitgeberwahl zurückgegangen“, sagt Odenius. Besonders jüngere Beschäftigte bevorzugen mittlerweile finanzielle Zuschüsse gegenüber einem eigenen Dienstwagen. Dennoch bleibt der Dienstwagen im Alltag fest verankert – er wird nur seltener als Karrierebaustein gesehen.

Dienstrad, Ladesäulen & Mobilitätsbudget: Diese Angebote zählen 2025

Auch bei alternativen Angeboten hat sich in den Unternehmen viel getan. Zentral sind:

  • 55 Prozent bieten Dienstradleasing
  • 45 Prozent stellen Ladepunkte für Elektroautos bereit
  • 42 Prozent verfügen über sichere Fahrradabstellplätze

Viele dieser Leistungen werden jedoch noch nicht vollständig genutzt. Deutlich wird aber: Arbeitgeber schaffen zunehmend die Rahmenbedingungen, die für eine nachhaltigere Mobilität notwendig sind.

Mobilitätsverhalten 2025: Beschäftigte setzen stärker auf Nachhaltigkeit

Wie sich das Mobilitätsverhalten zukünftig verändern soll, zeigt ein weiterer Blick in die Daten. Knapp ein Viertel der Beschäftigten plant konkrete Anpassungen. Im Fokus stehen vor allem die verstärkte Nutzung von Fahrrädern und E-Bikes sowie der Umstieg auf batterieelektrische Fahrzeuge. Der Trend ist damit eindeutig: Die künftige Mobilität wird multimodaler, elektrischer und nachhaltiger.

Gen Z setzt weiter auf das Auto

Interessant ist zudem, dass die Gen Z keineswegs auf das Auto verzichten will. „Die Gen Z will entgegen vieler Meinungen weiterhin Auto fahren“, sagt Odenius. Das entspricht der Datenlage: Besonders die 18- bis 30-Jährigen zeigen eine hohe Offenheit für moderne, flexible Fahrzeugkonzepte.

Was Pendler wirklich brauchen: Ladeinfrastruktur und Radwege als Schlüssel

Welche Faktoren den Wandel beschleunigen können, zeigt die Studie ebenfalls. Für Radfahrende stehen sichere Wege und Stellplätze an erster Stelle. Bei motorisierten Verkehrsmitteln wünschen Beschäftigte vor allem:

  • bessere öffentliche Ladeinfrastruktur
  • Zuschüsse zum Deutschlandticket
  • ein Mobilitätsbudget

Viele dieser Maßnahmen werden als entscheidend angesehen, um das eigene Verhalten dauerhaft zu verändern.

Fazit für Flottenmanager: Mehr Vielfalt, mehr E-Mobilität, mehr Flexibilität

Die Studie zeigt ein Mobilitätsbild im Übergang: Der Pkw bleibt wichtig, verliert aber seine absolute Dominanz. Räder – ob mit oder ohne elektrischen Antrieb – werden relevanter. Der ÖPNV gewinnt an Vertrauen zurück. Das Homeoffice bleibt ein starker Hebel, und die Elektromobilität setzt sich zuerst in den Flotten durch. Für Unternehmen bedeutet das, Mobilitätsangebote strategisch weiterzuentwickeln und stärker auf Flexibilität statt auf einzelne Verkehrsmittel zu setzen.