Online-Plattformen gewinnen im Fahrzeughandel an Bedeutung – auch im gewerblichen Bereich. Das Whitepaper 2025 von Carwow zeigt: Die Digitalisierung durchdringt nicht nur den Privatmarkt, sondern auch das Flottengeschäft. Während Hersteller teils an ihren Direktvertriebsmodellen scheitern, entwickeln sich unabhängige Marktplätze zum zentralen Anlaufpunkt für Flottenkunden, Leasinggesellschaften und Fuhrparkverantwortliche.
Die neue Hybrid-Logik im Beschaffungsprozess
Autokauf auf Knopfdruck? Ganz so weit ist es noch nicht – und vermutlich wird es das in der Breite auch nicht geben. Aber: Die Informationsphase läuft längst digital. 96 Prozent der Kund:innen recherchieren vor dem Kauf online. Dabei geht es längst nicht nur um Preisvergleiche, sondern auch um Konfiguration, Finanzierungsmodelle, Bewertungen und technologische Orientierungshilfe – vor allem bei E-Fahrzeugen. Die Customer Journey ist also hybrid: erst digital auswählen, dann gezielt offline abschließen.
Für Fuhrparkverantwortliche heißt das: Prozesse müssen umgedacht, Bestellketten effizienter verknüpft werden. Auch Dienstwagenfahrer erwarten heute digitale Begleitung bei Konfiguration und Auswahl.
Leasing wird zur Regel
Ein zentrales Ergebnis des Carwow-Papiers: Der Trend zum Leasing nimmt weiter zu. 27 Prozent der privat gekauften Fahrzeuge wurden 2024 geleast, bei E-Autos lag der Anteil sogar bei 38 Prozent. Bis 2035, so die Prognose, werden 80 Prozent aller Privatneuwagen über Leasing oder Finanzierung laufen.
Auch im Flottenbereich setzen sich flexible Modelle zunehmend durch. Kürzere Laufzeiten, niedrigere Einstiegshürden, kombinierte Services wie Wartung, Versicherung oder Ladeinfrastruktur machen Leasing auch für kleinere Flotten oder projektbezogene Mobilität interessant.
Markenwechsel ist kein Tabu mehr
Wer einmal Audi fuhr, blieb meist bei Audi – das war lange Zeit gelebte Kundenbindung. Doch laut Carwow konfigurieren Nutzer heute im Schnitt sieben Modelle von vier Marken, bevor sie sich entscheiden. Diese Markenoffenheit nimmt auch im Gewerbe zu. Ausschreibungen und Flottenvergleiche basieren immer häufiger auf Kosten, Reichweite, Verfügbarkeit und Gesamtpaket – nicht auf Markenimage.
Besonders spannend: Bei alternativen Antrieben ist die Wechselbereitschaft nochmals höher. Neue Anbieter, technische Unterschiede und Förderlogik sorgen für Bewegung – und damit für mehr Verantwortung beim Auswahlprozess.
Online-Verkauf ersetzt Inzahlungnahme
Wer Fahrzeuge ausmustert, hat meist zwei Optionen: weiterverkaufen oder in Zahlung geben. Der klassische Weg über das Autohaus verliert an Relevanz. Digitale Marktplätze bieten Flottenkunden neue Wege, Restwerte optimal zu nutzen. Durch Transparenz, schnelle Angebotsvergleiche und automatisierte Abwicklung lassen sich gebrauchte Firmenfahrzeuge gezielter vermarkten.
Auch Händler profitieren davon. Statt Fahrzeuge aufzunehmen, die nicht ins eigene Portfolio passen, greifen sie gezielt auf passende Angebote aus B2B-Plattformen zu. Der Wettbewerb steigt, die Preisbildung wird dynamischer – was auch für Leasinggeber und Remarketing-Anbieter von Interesse ist.
Mehr Rotation, mehr Daten, mehr Steuerung
Mit wachsender Modellvielfalt und kürzeren Produktzyklen steigen die Anforderungen an das Fuhrparkmanagement. Wer heute kauft oder least, will sich nicht auf Jahre festlegen – sondern bei Bedarf wechseln. Plattformen wie Carwow bieten hier datenbasierte Unterstützung: von Restwertprognosen über Reichweitenvergleiche bis hin zu Erfahrungswerten aus Kundenbewertungen.
Für Flottenmanager bedeutet das: Mehr Entscheidungsoptionen, aber auch mehr Verantwortung. Umso wichtiger ist es, Systeme zu nutzen, die Orientierung bieten – ohne dabei auf persönliche Beratung zu verzichten.
Gebrauchte online finden – statt Händler abklappern
Nicht nur Neuwagen, auch Gebrauchte werden vermehrt digital gesucht. Laut DAT-Report 2025 nutzen 77 Prozent der Käufer Online-Marktplätze. Bei den unter 30-Jährigen liegt der Anteil bereits bei 35 Prozent. Für Fuhrparks mit gemischten Beständen oder günstigeren Einstiegsmodellen gewinnt das an Bedeutung.
Gerade durch die zunehmende Elektrifizierung wird das Angebot unübersichtlicher. Neue Modelle, unklare Ladehistorien, technische Fragen – hier helfen digitale Plattformen mit transparenten Infos, Checklisten und Vergleichstools.
Die Magie liegt im Klick
Der Autokauf war früher ein Ereignis, heute ist er ein Prozess – gesteuert durch Daten, Algorithmen und Plattformlogik. Für Flottenkunden bedeutet das: mehr Möglichkeiten, bessere Steuerbarkeit – aber auch neue Spielregeln. Wer seine Beschaffungsstrategie frühzeitig anpasst, profitiert von flexibleren Leasingmodellen, effizienteren Verkaufswegen und datenbasierter Orientierung. Ob Neuwagen, Leasing oder Gebrauchtwagen – die Suche beginnt künftig fast immer online.