Der September 2024 scheint auf den ersten Blick mit einem Rückgang von nur 7 Prozent und 208.848 Neuzulassungen moderat ausgefallen zu sein. Doch ein genauerer Blick auf den SAAR (saison- und arbeitstäglich bereinigter Trend) zeigt, dass der Markt weiterhin schwächelt. Mit einem SAAR von knapp 2,5 Millionen Fahrzeugen bleibt der Pkw-Markt deutlich unter dem regulären Volumen von 3 Millionen. Dennoch zeigt sich ein Hoffnungsschimmer im Bereich der Elektrofahrzeuge, die durch Preisnachlässe und regulatorische Anpassungen für 2025 zunehmend konkurrenzfähig werden.
Vermietermarkt verzeichnet starke Rückgänge
Der relevante Flottenmarkt, der Privatmarkt und der Vermietermarkt verzeichnen alle einen Verlust von rund 4.000 bis 5.000 Neuzulassungen. Während Rückgänge von 6,4 Prozent im Flottenmarkt und 7,2 Prozent im Privatbereich noch als regulär zu bewerten sind, zeigt sich im Vermietermarkt ein dramatischer Einbruch von 18,2 Prozent mit einem Verlust von 4.681 Fahrzeugen.
Fahrzeugbau und -handel verloren zwar ebenfalls, jedoch nur moderat mit -2,9 und -1,6 Prozent. Dieser vergleichsweise geringe Rückgang ist auf taktische Zulassungen der Hersteller zurückzuführen, die auf eine schwache Nachfrage hindeuten. Zusammen machen Fahrzeugbau und -handel nun 25,5 Prozent des Marktes aus, was gegenüber 21,7 Prozent im Jahr 2022 deutlich zugenommen hat.
Neuer Höchststand bei Elektrofahrzeugen
Trotz der negativen Gesamtentwicklung gibt es im Bereich der Elektrofahrzeuge positive Signale. Der Marktanteil von E-Autos stieg im September über alle Segmente hinweg um 9 Prozent und erreichte mit 16,5 Prozent den höchsten Wert des Jahres. Besonders im relevanten Flottenmarkt verzeichneten Elektroautos ein starkes Wachstum und erreichten mit 21,6 Prozent einen neuen Höchststand.
Preissenkungen für volumenstarke E-Modelle
Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass sich Hersteller wie VW und Tesla auf die verschärften CO2-Flottenziele ab 2025 vorbereiten. Durch Preissenkungen für volumenstarke E-Modelle versuchen sie, den Absatz zu steigern und die neuen EU-Vorgaben zu erfüllen. Auch chinesische Hersteller nutzen taktische Eigenzulassungen, um vor dem Inkrafttreten der Strafzölle im November ihre Modelle noch auf den Markt zu bringen.
„Der Gesamtmarkt steht im September schlecht dar und es fehlt schlichtweg die Nachfrage der Kunden. Doch in Betracht der großen Umstellungen, die nächstes Jahr aufgrund von Regulierungen entstehen, wappnet sich der Markt bereits. In Folge kommen E-Autos zurück und werden nun endlich preislich konkurrenzfähig,“ erklärt Julian Litzinger, Automotive Analyst.
Rückgänge im Transportermarkt durch Verluste im Flottenbereich
Im Bereich der Transporter und Pkw-Utilities fiel der Rückgang im September ebenfalls deutlich aus. Mit 32.767 Neuzulassungen und einem Minus von 5 Prozent ist der Flottenmarkt der Hauptverursacher des Rückgangs. Hier verzeichnete das Segment ein Minus von 8 Prozent, was zu einem Verlust von 1.500 Fahrzeugen führte. Der Privatmarkt legte zwar leicht um 2 Prozent zu, konnte den Gesamtverlust jedoch nicht ausgleichen.