Der europäische Neuwagenmarkt nimmt wieder Fahrt auf – besonders bei batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV). Im März 2025 wurden laut JATO Dynamics in den 28 wichtigsten europäischen Märkten 240.891 Elektroautos neu zugelassen. Das entspricht einem satten Plus von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und markiert den zweitbesten Monat aller Zeiten für BEVs – nur im Dezember 2022 wurden mehr E-Autos verkauft.
Auch das erste Quartal 2025 verlief stark: Insgesamt stieg die Zahl der BEV-Neuzulassungen um 28 Prozent auf rund 571.000 Fahrzeuge. Damit lag der Marktanteil reiner Stromer bei 17 Prozent – 3,7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Der Aufwärtstrend zeigt: E-Autos sind in der Breite des Markts angekommen, sowohl bei Privat- als auch bei Firmenkunden.
Tesla verliert an Boden – trotz starker Modelle
Auch wenn Tesla mit dem Model Y und Model 3 weiterhin die Spitze des BEV-Modellrankings hält, schwächelt die Marke insgesamt. Im März sank die Zahl der Neuzulassungen um 30 Prozent, im gesamten ersten Quartal sogar um 38 Prozent. Besonders hart traf es das Model Y mit einem Rückgang von 49 Prozent. Der kleinere Model 3 konnte sich dank Facelift und Preisanpassungen etwas besser behaupten (-14 Prozent).
Laut JATO-Analyst Felipe Munoz leidet Tesla nicht nur unter der Verzögerung beim neuen Model Y, sondern auch unter anhaltenden Imageproblemen rund um den CEO. Dennoch bleibt die Nachfrage hoch – viele Flottenkunden setzen weiterhin auf das bewährte Tesla-Duo, insbesondere wegen des dichten Supercharger-Netzes und der hohen Restwertstabilität.
Volkswagen übernimmt das Ruder
Der große Gewinner im BEV-Rennen 2025 ist Volkswagen. Die Marke hat ihre E-Offensive spürbar beschleunigt – mit Erfolg: Im ersten Quartal wurden über 65.000 vollelektrische Fahrzeuge der Marke VW zugelassen – 157 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit zieht der Konzern deutlich an Tesla vorbei.
Besonders gefragt sind der ID.4 (+115 Prozent) und der ID.7, der erst kürzlich eingeführt wurde und im Q1 bereits auf 18.770 Neuzulassungen kam – ein Sprung von +873 Prozent. Auch der kompakte ID.3 hat mit 104 Prozent Wachstum Boden gutgemacht. Das zeigt: VWs Elektroplattform MEB kommt mit etwas Verzögerung nun auch beim Kunden an.
Neue Modelle sorgen für Dynamik
Ein weiterer Treiber des BEV-Wachstums sind die vielen neuen Modelle, die in den Markt strömen. Der brandneue Kia EV3 etwa feierte einen gelungenen Einstand mit über 18.000 Neuzulassungen im Q1. Auch der Renault 5 punktet mit Retro-Design und günstiger Preispositionierung – 16.948 Einheiten wurden bereits registriert.
Skoda konnte sich mit dem Enyaq (+58 Prozent) und dem neuen Elroq ebenfalls stark positionieren. Und bei Audi ziehen die Q4 e-tron und Q6 e-tron an. Der Markt zeigt: Kunden greifen zunehmend zu kompakten bis mittelgroßen Stromern, die alltagstauglich und erschwinglich sind – ein klares Signal auch an Fuhrparkmanager.
Chinesische Marken legen massiv zu
Während viele europäische Hersteller ihre Elektrostrategie verschärfen, drängen chinesische Marken mit Nachdruck auf den Markt. Im März verdoppelten sich ihre Zulassungen auf über 74.000 Fahrzeuge – ein Wachstum von 121 Prozent. Damit erreichen sie nun einen Marktanteil von 5,2 Prozent. Marken wie BYD, MG oder Xpeng mischen mittlerweile die Top 25 auf – mit attraktiven Preisen, guter Ausstattung und viel Reichweite.
Besonders interessant: Auch westliche Marken in chinesischem Besitz wie Volvo oder Smart verlieren hingegen an Zulassungen. Die strategische Neuausrichtung scheint hier noch nicht zu greifen. Für Fuhrparkentscheider und Leasinganbieter lohnt sich ein genauer Blick auf die neuen Player – zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis bei BYD & Co. aktuell kaum zu schlagen ist.
Die meistverkauften BEV-Modelle im Q1 2025
Hier sind die zehn beliebtesten BEVs in Europa im ersten Quartal 2025 – gemessen an den Neuzulassungen:
- Tesla Model Y – 29.770 Einheiten (–49 %)
- Tesla Model 3 – 23.044 Einheiten (–14 %)
- Volkswagen ID.4 – 21.025 Einheiten (+115 %)
- Volkswagen ID.7 – 18.770 Einheiten (+873 %)
- Kia EV3 – 18.484 Einheiten (neu)
- Volkswagen ID.3 – 17.223 Einheiten (+104 %)
- Skoda Enyaq – 17.197 Einheiten (+58 %)
- Renault 5 – 16.948 Einheiten (neu)
- BMW iX1 – 14.397 Einheiten (+34 %)
- Citroën C3 – 12.381 Einheiten (neu)