E.ON-Analyse: Bidirektionales Potenzial von E-Autos

Analyse zeigt Strompotenzial bidi-ready Fahrzeuge
E-Auto-Akkus könnten Millionen Haushalte versorgen

Mehr als 225.000 E-Autos in Deutschland sind bidi-ready. Laut E.ON-Analyse könnten sie Haushalte versorgen und Gaskraftwerke ersetzen – auch Fuhrparks profitieren von Kostenvorteilen und Flexibilität.

Laden 2025
Foto: E.ON/Malte Braun

Bidirektionales Laden gewinnt Bedeutung

Für Fuhrparkmanager wird die Frage wichtiger, wie Dienstwagen über das reine Laden hinaus ins Energiesystem eingebunden werden können. Laut E.ON-Analyse sind bereits über 225.000 Fahrzeuge in Deutschland für bidirektionales Laden vorbereitet. Sie können Strom nicht nur aufnehmen, sondern auch zurückspeisen – ins Gebäude oder ins Netz.

Fuhrparks als mobile Stromspeicher

Das Potenzial ist enorm: "In Deutschland haben bereits mehr als 225.000 der zugelassenen E-Autos die technischen Voraussetzungen für bidirektionales Laden", erklärt Filip Thon, CEO von E.ON Energie Deutschland. Würden 60 Prozent der Batteriekapazitäten genutzt, ließen sich zweieinhalb Millionen Haushalte über Nacht versorgen. Für Fuhrparks bedeutet das: Fahrzeuge könnten tagsüber mobil sein und nachts als Energiespeicher zusätzliche Wertschöpfung liefern.

E.ON Analyse 2025
E.ON

E.ON-Analyse: Rund 225.000 „bidi-ready“ E-Autos in Deutschland könnten gemeinsam 2,5 Millionen Haushalte über Nacht mit Strom versorgen.

Ein Auto ersetzt ein Kraftwerk im Kleinen

Im Schnitt verfügt ein bidi-ready Auto über 65 Kilowattstunden Speicherkapazität. Damit könnte ein Dienstwagen elf Haushalte über Nacht versorgen. Hochgerechnet auf ganze Flotten ergibt sich ein Stromvolumen, das mit mehreren Gaskraftwerken vergleichbar ist. Für Unternehmen eröffnet sich die Chance, Kosten zu senken und Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen.

Weniger Gasverbrauch, weniger CO₂

Durch die flexible Nutzung der Batterien könnte der Einsatz von Gaskraftwerken reduziert werden. E.ON rechnet vor: Würde die heutige Flotte 200-mal im Jahr einen Teilentladezyklus durchlaufen, könnten rund 238 Millionen Kubikmeter Erdgas und über 500.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Für Firmenflotten bedeutet das nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile.

Regionen mit großem Potenzial

Besonders viele bidi-ready Autos fahren in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen. In NRW allein könnten mehr als 46.000 Fahrzeuge rechnerisch über 500.000 Haushalte zwölf Stunden mit Strom versorgen. Unternehmen in diesen Regionen haben somit besonders gute Ausgangsbedingungen, ihre Fuhrparks als Teil des Energiesystems einzubinden.