Neuwagen verlieren mit jedem Kilometer an Wert – das ist bekannt. Doch wie groß der Preisverfall bei bestimmten Modellen innerhalb von fünf Jahren tatsächlich ausfällt, zeigt nun eine aktuelle Auswertung von eCarsTrade, einer internationalen B2B-Plattform für den Fahrzeughandel. Die Analyse vergleicht den Neupreis von 2020er-Modellen mit ihren durchschnittlichen Wiederverkaufswerten im Jahr 2025 – und offenbart dabei teils deutliche Unterschiede. Vor allem Elektroautos und Oberklasse-Limousinen büßen stark ein, während kompaktere SUVs sich besser halten. Für Flottenverantwortliche bietet das Ranking hilfreiche Hinweise, welche Fahrzeuge aus betriebswirtschaftlicher Sicht besser kalkulierbar bleiben – und bei welchen Marken Prestige beim Wiederverkauf teuer werden kann. Alles Preise brutto.
BMW 7er verliert über 73.000 Euro
Laut einer Analyse von eCarsTrade verliert der BMW 7er am meisten an Wert: über 73.000 Euro in fünf Jahren. Von ehemals 111.879 Euro sind im Schnitt noch 38.678 Euro übrig. Das entspricht einem Wertverlust von rund 65 Prozent. Prestige schützt also nicht vor Preisverfall.
Elektroautos büßen trotz Hype stark ein
Auch mehrere Elektroautos sind weit vorn im Ranking der stärksten Wertverluste: Tesla Model S, Nissan Leaf und Chevrolet Bolt haben nach fünf Jahren mehr als die Hälfte ihres ursprünglichen Neupreises eingebüßt. Frühzeitige Technik allein scheint für stabile Restwerte nicht auszureichen.
Audi A6: Limousine unter Druck
Der Audi A6 verlor in fünf Jahren 64,2 Prozent seines Wertes – das sind 37.258 Euro. Von einst knapp 58.000 Euro blieben rund 20.700 Euro. Ein Rückgang, der auch auf die schwächere Nachfrage nach klassischen Limousinen zurückgehen könnte.
Nissan Leaf – günstig, aber mit hohem Wertverlust
Der Leaf startet mit einem vergleichsweise günstigen Preis, verliert aber trotzdem über 60 Prozent seines Werts – mehr als 23.000 Euro. Gründe könnten Reichweite und technische Entwicklung seit 2020 sein.
Model Y verliert weiter
Teslas Model Y büßte rund 58 Prozent ein. Käufer, die 2020 rund 60.000 Euro zahlten, sehen heute im Schnitt noch 25.110 Euro Restwert. Selbst einst beliebte Modelle verlieren – in diesem Fall nicht nur wegen der technischen Schnelllebigkeit.
Chevrolet Bolt: Solider Kleinwagen mit Schwächen
Der Bolt EV liegt mit 57,8 Prozent Wertverlust im Mittelfeld. Mit fast 24.000 Euro Verlust in fünf Jahren trifft es auch kompaktere E-Autos. Rückrufe und Ladeprobleme dürften ihren Teil beigetragen haben.
Tesla Model 3: Noch halb so viel wert
Das Model 3 zeigt sich mit einem Verlust von 50,4 Prozent etwas stabiler als andere Tesla-Modelle. Aber auch hier ist der Preis nach fünf Jahren halbiert – von knapp 48.000 auf 23.800 Euro.
Jeep Grand Cherokee: SUV mit moderaterem Rückgang
Als einziges SUV im Ranking liegt der Cherokee bei knapp 49 Prozent Verlust. Mit durchschnittlich 22.227 Euro Restwert ist er vergleichsweise stabil. Gründe dürften Alltagsnutzen und Segmentstabilität sein.
Mercedes E-Klasse: Der Dienstwagenklassiker verliert
Auch der Mercedes E-Klasse geht es nicht besser. Rund 47,8 Prozent Wertverlust bedeuten einen Verlust von knapp 34.000 Euro. Selbst gute Verarbeitung und Markentreue helfen kaum gegen den Trend.
Ford Escape hält sich am besten
Am unteren Ende des Rankings liegt der Ford Escape. Mit einem Verlust von 47,5 Prozent zeigt das Modell die geringste Wertminderung unter den Top 10 – bei dennoch über 12.000 Euro Verlust.
Kommentar: Status allein hält den Wert nicht
Ein Sprecher von eCarsTrade zieht Bilanz: Hohe Einstiegspreise, frühe Technik oder starke Marken reichen nicht aus, um langfristige Werte zu sichern. Gebrauchtwagenkäufer achten zunehmend auf Technikstand, Betriebskosten – und Reichweite im Alltag.