IAA 2025: Innovationen und Standort-Debatte

IAA Mobility 2025
Mehr Aussteller, neue Konzepte und ungewisse Zukunft

Die IAA Mobility verspricht zahlreiche Innovationen, verzeichnet laut VDA einen Ausstellerrekord und kommt mit neuen Mobilitätskonzepten. Doch München als Standort wackelt. Ein Überblick.

IAA-Mobility 2025
Foto: VDA

"Nie war eine IAA Mobility nötiger als heute", beschwört Jürgen Mindel die Zukunft von Deutschlands wichtigster Automesse – und irgendwie wohl auch die Lage der Industrie, die sein Verband vertritt. Die Autohersteller des Landes ringen schließlich im digitalen, nachhaltigen und elektrischen Wandel hart darum, die jahrzehntelange Stärke zu erneuern. Und da heißt es: ab 9. September 2025 wieder Präsenz zeigen.

IAA 2025: Mehr Aussteller, aber noch offene Zusagen

Jan Heckmann, Projektleiter der IAA bei der Messe München, kann sich wohl auch darum schon über "mehr Anmeldungen von Ausstellern als zum gleichen Zeitpunkt 2023" freuen. Die deutschen Hersteller und Renault werden sicher wieder mit großen Auftritten dabei sein, "bei vielen anderen arbeiten wir intensiv daran", so Heckmann. Vor einem Jahr war etwa der gesamte Stellantis-Konzern (außer Opel), GM, die meisten Japaner, Jaguar oder Volvo nicht vertreten. Heckmann redet aber in der frühen Phase noch "mit allen Herstellern" und ist optimistisch, dass sich der Trend wieder hin zu verstärkten Messeauftritten ändere. Wäre auch schön. Denn gerade die Privatbesucher sollen ja einen möglichst umfassenden Überblick über die Innovationen der Branche bekommen.

„It’s All About Mobility“: Neue Schwerpunkte der IAA 2025

Der ganzen Mobilitäts-Branche – und das ist viel mehr als nur Autos, wie auch Auto-Mann Mindel betont. Das neue Motto "It´s all about Mobility" soll die Position der Messe als "globale Plattform für Mobilität, Nachhaltigkeit und technologische Innovationen unterstreichen", so der VDA-Geschäftsführer. Darum werden auch 2025 wieder Neuheiten vom elektrifizierten Falt-Fahrrad bis zum SUV-Dickschiff zu sehen sein – und mitten durch München fahren: Die räumliche und inhaltliche Trennung von Privat– und Fachbesuchern bleibt dabei Kernstück der Veranstaltung an zwei kilometerweit voneinander entfernten Orten. Der "IAA Open Space" in der Münchner Innenstadt richtet sich kostenlos an das breite Publikum, während der "IAA Summit" auf dem Messegelände Fachbesucher, Institutionen, Wissenschaftler und Medien anspricht.

Open Space: Größte Innenstadtveranstaltung Deutschlands

Der Open Space erstreckt sich als größte Innenstadtveranstaltung Deutschlands vom zentralen Marienplatz in der Fußgängerzone über den Odeonsplatz bis zum Königsplatz über mehrere Kilometer Länge. Vom 9. bis 14. September 2025 können Besucher hier kostenlos die Angebote erleben. Das Gelände fungiert als Festivalgelände, Produkt-Showroom und Teststrecke zugleich. Neu ist die inhaltliche Aufteilung der Plätze. Der Cycling– und Mikromobilitätsbereich ist dabei auf der Ludwigstraße am Nordende des offeneren Geländes angesiedelt. Da dürfte es auch im kommenden Jahr zumindest am Wochenende wieder eng werden. Am IAA-Samstag 2023 besuchten über 100.000 Menschen die Münchner Innenstadt – wie viele davon Auto– oder Fahrradfans waren, ist allerdings nicht gewiss.

IAA Summit: Fachbesucher im Fokus auf dem Messegelände

Auf dem Messegelände am Ostrand der Stadt findet vom 9. bis 12. September der Fachbesucher-Teil statt – mit dem sogenannten IAA Summit und zur IAA Conference. Die Konferenz als inhaltliche Herzstück des Summits bringt internationale Fachleute zusammen und ist im Ticket für das Messegelände inbegriffen. Dort werden auch Firmen wie Google oder die Autozulieferer Schaeffler und ZF ihre Stände aufbauen. Ob die krisengeschüttelten Zulieferer in Zeiten drohender Massenentlassungen allerdings in ähnlicher Größe wie 2023 präsent sein werden, ist noch nicht gewiss. Messemacher Heckmann sagt, dass einige Hersteller ihre Auftritte vergrößern möchten; "es gibt aber bei anderen auch die umgekehrte Tendenz".

Testfahrten: Mehr als nur Mobilität erleben

Einige Firmen werden sich wie vor einem Jahr etwa Honda auch nur auf das Angebot von Probefahrten konzentrieren. Auch im kommenden Jahr wird es wieder solche Möglichkeiten geben. 2023 wurden mehr als 8.500 Testfahrten mit Pkws und rund 4.000 Fahrten mit Fahrrädern und E-Bikes absolviert – dabei auch mit der Möglichkeit, auf einem Parcour mitten durch den zentralen Englischen Garten zu radeln.

München wackelt: Bleibt die IAA oder zieht sie um?

Solche Freizeit-Vergnügen Marke IAA könnten allerdings schon bald wieder ein Ende finden. 2025 könnte die letzte IAA in München stattfinden. Denn die Bezirksausschüsse wollen keine Stände mehr in der City – nächsten Monat wird das Stadtparlament entscheiden, ob die Open Spaces schließen müssen. Zudem läuft der Vertrag des VDA mit München aus und auch Frankfurt buhlt wieder um die IAA. Mobilitätskonzepte bleiben eben ein spannendes Thema.