Interview mit Opel-Chef Patrick Dinger

Opel stärkt Flottenstrategie
Grandland hat viel Potential

Opel-Deutschlandchef Patrick Dinger über die neue Rolle des Grandland PHEV, die Rückkehr der Plug-in-Hybride und warum Händler für Flottenkunden wichtiger sind denn je.

Opel Deutschland Patrick Dinger 2025
Foto: Opel

Opel stellt sich im Flottenmarkt neu auf: Mit elektrifizierten Antrieben, starken Kombi-Klassikern und einem frischen SUV-Angebot. Im Interview spricht Patrick Dinger, Deutschlandchef von Opel, über die Rolle des Grandland PHEV im B2B-Geschäft, neue Kundenpotenziale und das Zusammenspiel zwischen Handel, Leasing und Elektromobilität.

Welche Marktpotenziale sehen Sie für den neuen Opel Grandland PHEV im Flottengeschäft?

Das Flottengeschäft ist für Opel wichtig und macht in unserem Heimatmarkt Deutschland einen beachtlichen Anteil des Absatzes aus. Es ist zudem ein Wachstumstreiber und für uns vergleichbar zum Privatmarkt. Im Zuge unserer Elektrifizierungsstrategie fokussieren wir uns stark auf elektrifizierte beziehungsweise rein elektrische Flottenlösungen mit attraktiven Leasingangeboten und Ladeinfrastruktur- sowie Mobilitäts-Services.

Der Grandland Plug-in-Hybrid ist unser neues Top-of-the-Line SUV – nicht nur technologisch, sondern auch strategisch. Gerade im Flottenbereich sehen wir ein enormes Potenzial. Das Fahrzeug wird in Eisenach produziert und kombiniert lokal emissionsfreies Fahren mit der Flexibilität eines Verbrenners. Für viele Flottenkunden ist das genau das, was sie brauchen – besonders in Kombination mit der steuerlichen Attraktivität. Daher rechnen wir auch damit, dass der Grandland im B2B-Bereich stärker performen wird als im Privatkundenbereich.

Wie hat sich die Nachfrage nach elektrifizierten Flottenfahrzeugen im letzten Jahr entwickelt?

Die Nachfrage ist spürbar gestiegen – nicht nur bei batterieelektrischen Fahrzeugen, sondern auch bei elektrifizierten Antrieben mit 48 Volt- oder Plug-in-Hybriden. Letztere waren zwischenzeitlich im Markt ja fast schon abgeschrieben, erleben jetzt aber eine echte Renaissance. Besonders mit Modellen wie dem neuen Grandland sehen wir großes Interesse. Er verbindet langstrecken- und reisetaugliche Mobilität mit hoher Kosteneffizienz sowie einem hohen Repräsentationswert. Das Fahrgefühl ist überzeugend, und die Flexibilität bleibt dank guter elektrischer Reichweite erhalten. Viele Unternehmen setzen auf die elektrifizierten Opel-Modelle, um ihre CO₂-Ziele und Nachhaltigkeitsvorgaben zu erfüllen.

Opel Deutschland Patrick Dinger 2025
Opel

Patrick Dinger, Deutschlandchef von Opel: "Der Grandland Plug-in-Hybrid ist unser neues Top-of-the-Line SUV – nicht nur technologisch, sondern auch strategisch. Gerade im Flottenbereich sehen wir ein enormes Potenzial."

Welche Modelle sind aktuell für den Flotteneinsatz besonders relevant?

Nach wie vor der Astra Sports Tourer – gerade als Kombi-Modell ein Klassiker in der Flotte. Dicht dahinter folgen der Grandland, sowohl als PHEV als auch als reiner Stromer, und im B-Segment Corsa und Mokka, die besonders in innerstädtischen Funktionsflotten stark gefragt sind. Sehr viel Potenzial sehen wir auch beim neuen Frontera, der mit bis zu sieben Sitzen, einem klasse Preis-Leistungs-Verhältnis und der Option auf eine vollelektrische Version auch neue Kundengruppen erschließen wird.

Wie positioniert sich Opel im Flottengeschäft im Vergleich zum Gesamtmarkt?

Die Nachfrage im relevanten Flottenmarkt nach Opel-Firmenwagen ist im vergangenen Jahr trotz schwieriger Marktgegebenheiten um etwa zwölf Prozent gestiegen – und das in einem Markt, der insgesamt rückläufig war. Das zeigt, wie stark unser bestehendes Portfolio mit Astra, Mokka, Corsa & Co. bereits ist. Dieses Angebot wird nun mit dem neuen Grandland und dem neuen Frontera deutlich erweitert.

Opel versteht sich auch als Flottenmarke. Und wir sehen unsere Zukunft ganz klar in einem breiten, effizienten und elektrifizierten Angebot – von 48 Volt-Hybriden über Plug-in-Hybride bis zum vollelektrischen Antrieb.

Was sagen Ihre Flottenkunden zur Wettbewerbsfähigkeit von Opel, etwa in Bezug auf TCO, Restwerte oder Qualität?

Wir bekommen positives Feedback. Gerade im Hinblick auf Total Cost of Ownership schneiden wir mit vielen Modellen sehr gut ab. Das liegt nicht nur am Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern auch an Faktoren wie Fahrverhalten, Sitzkomfort oder modernste Assistenzsysteme – alles Dinge, die für Vielfahrer im Außendienst extrem wichtig sind. Opel ist heute eine Marke mit einem der jüngsten Produktportfolios im Markt, technologisch hochwertig, gleichzeitig bezahlbar – und das honorieren unsere Kunden.

Welche Rolle spielt der Handel im Flottengeschäft?

Die Rolle der Händler im Flottengeschäft ist wie im Privatkundenbereich essenziell. Durch ihre Nähe insbesondere zu regionalen Firmenkunden und individuelle Betreuung können sie spezifische Bedürfnisse genau erfassen und bedienen. Die Kollegen vor Ort unserer mehr als 600 Opel-Vertriebsstandorte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in Deutschland sind nicht nur Verkäufer, sie sind Berater, Dienstleister und das Gesicht der Marke zum Kunden. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen sind diese Händlernetzwerke mit der persönlichen Betreuung enorm wichtig – sie sind die zentralen Ansprechpartner für maßgeschneiderte Flottenlösungen. Hinzu kommt unsere enge Zusammenarbeit mit Stellantis und Leasys – dadurch können wir die komplette Klaviatur der Finanzierung und Fuhrparkbetreuung anbieten: Leasing, Full-Service, Langzeitmiete. Für uns ist klar: Nur wer professionell aufgestellt ist – auch im Aftersales –, kann langfristig im Flottenmarkt bestehen.