Zwölf Prozent Minus bei Flotten

Dataforce: 12 Prozent weniger
Pkw-Markt fällt – Flotten trifft es am härtesten

Dataforce meldet für das erste Halbjahr 2025 ein Minus von zwölf Prozent bei Flottenzulassungen. Hersteller reagieren mit E-Auto-Eigenzulassungen, um den schleppenden Markt künstlich zu stabilisieren.

Flotte 2025
Foto: Chesky_WGettyImagesSignature@viaCanva

Das erste Halbjahr 2025 bringt für den deutschen Pkw-Markt spürbaren Gegenwind. Laut Dataforce wurden rund siebzigtausend Fahrzeuge weniger zugelassen als im Vorjahreszeitraum – das entspricht einem Rückgang von knapp fünf Prozent.

Besonders deutlich ist der Einbruch im Flottenmarkt: Mit rund sechzigtausend fehlenden Zulassungen ergibt sich ein Minus von zwölf Prozent – der stärkste Rückgang unter allen Marktsegmenten. Der Privatmarkt blieb dagegen nahezu stabil, mit einem Rückgang von nur einem Prozent.

Flottenmarkt unter Druck

Firmen halten sich bei Fahrzeuganschaffungen spürbar zurück. Nach einem starken Vorjahr schlagen nun Sondereffekte, zurückhaltende Investitionen und teilweise auch Lieferschwierigkeiten durch.

Um den Absatz dennoch stabil zu halten, greifen Hersteller zunehmend zu einem bewährten Mittel: Eigenzulassungen. Vor allem im Segment "Fahrzeugbau" steigen diese laut Dataforce deutlich – plus dreißig Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Julian Litzinger, Automotive Analyst bei Dataforce, ordnet die Zahlen so ein: "Ein durch Sondereffekte beeinflusstes starkes Minus im Juni lässt das erste Halbjahr noch schlechter aussehen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Nachfrage momentan schlecht ist. Um den Markt zu stabilisieren, drücken Hersteller besonders E-Fahrzeuge in den Markt und das als Eigenzulassungen. Ohne diese, wären die Zahlen noch einmal schlechter."

Juni mit statistischem Dämpfer

Der Juni 2025 fällt mit einem Rückgang von vierzehn Prozent besonders stark aus. Allerdings relativiert sich das Minus bei genauerem Hinsehen: Im Juni 2024 kam es wegen der bevorstehenden EU-Cybersicherheitsverordnung zu einem Schub taktischer Zulassungen. Damals mussten Hersteller noch schnell Fahrzeuge auf den Markt bringen, die später nicht mehr zulassungsfähig gewesen wären – darunter Modelle wie der Fiat 500 oder der VW Transporter.

Transporter mit ähnlicher Dynamik

Auch im Transportermarkt zeigt sich ein vergleichbares Bild. Im ersten Halbjahr lag das Minus ebenfalls bei fünf Prozent. Während gewerbliche Kunden deutlich weniger orderten, legte der Privatmarkt überraschend um dreizehn Prozent zu. Auch hier spielte der Juni 2024 mit einem Sondereffekt eine Rolle, der das aktuelle Ergebnis negativ verzerrt.

Hersteller setzen auf Eigenzulassung von E-Autos

Besonders auffällig: der hohe Anteil von Elektroautos bei den Eigenzulassungen der Hersteller. Im Juni lag er laut Dataforce bei siebenundzwanzig Prozent – deutlich über dem allgemeinen Marktanteil. Das zeigt, dass viele Stromer aktuell schwer absetzbar sind. Die Hersteller reagieren, indem sie die Fahrzeuge selbst zulassen – in der Hoffnung, sie später im Handel oder über Mobilitätsdienste zu platzieren.