Strukturwandel trifft die Branche
Beim 18. Branchenforum des VMF ging es um zentrale Zukunftsthemen, die viele Mobilitäts- und Fuhrparkverantwortliche aktuell beschäftigen. Strukturelle Umbrüche bei den Autoherstellern, neue Regulierungen und immer mehr Digitalisierung – das alles hat direkte Auswirkungen auf herstellerunabhängige Mobilitätsanbieter. Zu den Referenten zählte unter anderem Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM). Er ordnete die aktuelle Absatzkrise bei den OEMs ebenso ein wie neue Geschäftsmodelle und datenbasierte Versicherungslösungen.

„Die Branche muss sich dynamisch an neue Rahmenbedingungen anpassen – wirtschaftlich, regulatorisch und technologisch. Der VMF wird diesen Wandel weiterhin begleiten und aktiv mitgestalten", betonte VMF-Chef Frank Hägele.
CAM-Studie zeigt Folgen für Dienstleister
Ein zentraler Programmpunkt des VMF-Forums war die Vorstellung einer aktuellen Studie des Center of Automotive Management (CAM), die im Auftrag des Verbands entstand. Darin ging Institutsleiter Prof. Dr. Stefan Bratzel der Frage nach, wie stark die aktuellen Herausforderungen der deutschen Autohersteller auf unabhängige Mobilitätsanbieter durchschlagen. Seine Analyse zeigte: Die Branche steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Absatzrückgänge in Europa, hohe Investitionen in Elektromobilität und Software sowie Unsicherheiten in wichtigen Exportmärkten schwächen die Widerstandskraft der OEMs – mit spürbaren Folgen für das gesamte Dienstleister-Ökosystem.
Transformation birgt Risiken – und neue Konkurrenz
In seiner Analyse machte Bratzel klar, wie tiefgreifend der Wandel in der Autobranche ist. Der Umstieg auf Elektromobilität, softwaregesteuerte Fahrzeuge und automatisiertes Fahren kostet nicht nur Geld – er verlangt der gesamten Industrie, inklusive der Zulieferer, einiges ab. Stellenabbau, ungelöste Fragen rund um Energiepreise und Ladeinfrastruktur sowie wachsende Unsicherheiten durch neue CO₂-Vorgaben oder mögliche Elektroquoten für Flotten verschärfen die Lage zusätzlich.
Gleichzeitig wächst der Druck durch neue Wettbewerber, allen voran aus China. Sie sind längst im Heimatmarkt angekommen und expandieren zügig in Richtung Europa. Bratzel brachte es auf den Punkt: „Deutsche Hersteller müssen mindestens so innovativ und besser sein, wie sie teurer sind.“ Doch gerade bei der Innovationskraft sehen er und sein Team inzwischen klare Vorteile bei den chinesischen Marken.
Für Mobilitätsdienstleister hat dieser Wandel zwei Seiten: Einerseits steigt der Konkurrenzdruck durch Hersteller, die ihre eigenen Mobilitätsplattformen aufbauen und sich stärker vertikal integrieren. Andererseits eröffnen sich neue Chancen. „Die Studie zeigt, wie wichtig unsere Rolle als unabhängige Anbieter wird“, betont VMF-Vorstand Frank Hägele. „Wir können schneller reagieren und individueller auf die Mobilitätsbedarfe unserer Kunden eingehen.“

Ein zentraler Programmpunkt des VMF-Forums war die Vorstellung einer aktuellen Studie des Center of Automotive Management (CAM), die im Auftrag des Verbands entstand. Darin ging Institutsleiter Prof. Dr. Stefan Bratzel der Frage nach, wie stark die aktuellen Herausforderungen der deutschen Autohersteller auf unabhängige Mobilitätsanbieter durchschlagen.
Abo statt Besitz – neue Geschäftsmodelle
Wie sich Mobilität wandelt, zeigte auch Jürgen Lobach von FINN. Seine These: Die Kunden verändern ihre Ansprüche schneller als traditionelle Anbieter ihr Angebot. Flexibilität, Nachhaltigkeit und Bequemlichkeit zählen mehr als klassischer Fahrzeugbesitz.
Versicherungen im Wandel
Auch das Thema Kfz-Versicherung kam nicht zu kurz. Andreas Berger (AON/SG IFFOXX) beleuchtete die wachsenden Herausforderungen bei der Tarifierung. Neue Fahrzeugtechnologien sorgen für höhere Reparaturkosten, datengetriebene Modelle verändern die Prämienberechnung. Für Fuhrparks heißt das: Wer Risiken versteht und digital steuert, spart langfristig Kosten.
Vernetzung und neue Partner im VMF-Netzwerk
Neben den Inhalten bot das Branchenforum auch wieder Raum für den persönlichen Austausch. Neue Mitglieder wie Choice und Premiumpartner wie Euromaster oder die Hüsges Gruppe stellten sich vor. Weitere Impulse kamen von Philipp Haac (Repareo), Dr. Andreas Mussmann (Voigt) und Leon Aink (Geotab), die in Kurzvorträgen zu digitalen Buchungsprozessen, rechtlichen Rahmenbedingungen und datengetriebener Mobilitätssteuerung berichteten.

Beim 18. Branchenforum des VMF ging es um zentrale Zukunftsthemen, die viele Mobilitäts- und Fuhrparkverantwortliche aktuell beschäftigen.
Fazit: 2025 wird anspruchsvoll
In seiner Zusammenfassung betonte VMF-Chef Frank Hägele: „Die Branche muss sich dynamisch an neue Rahmenbedingungen anpassen – wirtschaftlich, regulatorisch und technologisch. Der VMF wird diesen Wandel weiterhin begleiten und aktiv mitgestalten.“ Der VMF will weiter als Plattform und Impulsgeber fungieren.
Hintergrund zum VMF
Der Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. (VMF) wurde im Jahr 2000 gegründet und vereint heute über 20 Mitglieder – darunter Leasing-, Fuhrpark- und Servicegesellschaften. Ziel des Verbands ist es, die Professionalisierung des herstellerunabhängigen Mobilitäts- und Fuhrparkmanagements voranzutreiben. Neben dem jährlichen Branchenforum setzt der VMF auf praxisnahe Studien, Zertifizierungen und den kontinuierlichen Austausch mit Marktpartnern. Er fördert nach eigenen Angaben Standards im Flottenmanagement, beleuchtet aktuelle Herausforderungen wie Digitalisierung, Regulierung oder Nachhaltigkeit und versteht sich als Impulsgeber für zukunftsfähige Mobilitätslösungen. Weitere Informationen gibt es unter www.vmf-verband.de.