BEV-Zulassungen Europa: Skoda überholt BMW

Zulassungszahlen Mai 2025 laut JATO
VW bleibt stark, Skoda legt zu, Tesla verliert

Der E-Automarkt wächst moderat. VW liegt vorn, Skoda überrascht, Tesla verliert. Zugleich gewinnen chinesische Hersteller an Boden – trotz EU-Zöllen auf E-Autos aus Fernost.

VW ID.7 GTX 2024
Foto: VW

Die Elektromobilität entwickelt sich in Europa weiter, wenn auch in kleinen Schritten. Im Mai 2025 stiegen die Pkw-Neuzulassungen laut Marktbeobachter JATO Dynamics um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders dynamisch zeigt sich das Segment der rein batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV), in dem es interessante Verschiebungen gibt: Während Volkswagen seine Spitzenposition behauptet, überrascht Skoda mit einem kräftigen Wachstum. Tesla verliert weiter an Boden. Und: Chinesische Marken wachsen kräftig – trotz der politischen Debatte um Strafzölle.

Gesamtmarkt wächst leicht – BEV-Anteil bleibt stabil

In den 28 beobachteten Märkten Europas wurden laut JATO im Mai 1,11 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen – 2,5 Prozent mehr als im Mai 2024. Für das laufende Jahr ergibt sich damit ein Plus von 0,7 Prozent auf 5,54 Millionen Neuwagen. Dabei bleibt der BEV-Anteil stabil – mit deutlicher Dynamik einzelner Marken.

Volkswagen verteidigt die Spitze

Volkswagen war auch im Mai die meistzugelassene BEV-Marke in Europa. Mit 23.309 Einheiten legten die Wolfsburger um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Die Modelle ID.7, ID.4 und ID.3 lagen in den Top 5 der meistverkauften BEVs. Vor allem der ID.7 sticht hervor: Mit einem Zuwachs von 373 Prozent im Vergleich zum Vorjahr belegt er Platz drei der Modellcharts.

Skoda überrascht – dank Elroq

Mit 14.975 Neuzulassungen (+182 Prozent) zieht Skoda an BMW vorbei und sichert sich Platz zwei unter den BEV-Marken. Wachstumstreiber war der neue Skoda Elroq, der mit 9.222 Einheiten auf Anhieb Platz zwei der Modellcharts erreichte. Insgesamt kommt der Elroq 2025 bereits auf über 24.000 Zulassungen – für einen Neueinsteiger ein starker Auftakt.

Tesla verliert, bleibt aber vorne

Zwar bleibt das Tesla Model Y mit 10.357 Neuzulassungen das meistverkaufte BEV in Europa, doch der US-Hersteller musste Einbußen hinnehmen. Die Marke verlor im Vergleich zum Vorjahr 29 Prozent, das Model Y selbst 7 Prozent. Das Model 3 rutschte sogar um 59 Prozent ab und liegt mit nur 3.190 Einheiten auf Platz 17 der Modellcharts.

Audi und BMW legen solide zu

Audi (+70 Prozent) und BMW (+2 Prozent) landen mit jeweils rund 14.000 BEVs auf den Plätzen vier und drei der Markenrangliste. Mit dem neuen Q6 e-tron (Platz 8) und dem kompakten iX1 (Platz 7) zeigt sich das Portfolio diversifiziert. Auch Mercedes ist mit 8.016 Einheiten unter den Top Ten vertreten, verliert allerdings leicht.

Starke Zuwächse bei Citroën, Ford und Porsche

Citroën verzeichnet mit +411 Prozent das höchste Wachstum unter allen Marken und landet mit dem neuen C3 prompt in den Modellcharts (Platz 12). Auch Ford legt mit dem Explorer deutlich zu (+280 Prozent), ebenso Porsche mit +204 Prozent. Dacia (+132 Prozent) schiebt sich auf Platz 23, Mini verdoppelt sich auf 3.713 Einheiten.

Chinesische Marken gewinnen Marktanteile

Trotz der Diskussion um Strafzölle auf E-Autos aus China legten chinesische Hersteller um 111 Prozent zu. 65.808 Neuzulassungen bedeuten 5,9 Prozent Marktanteil – mehr als doppelt so viel wie im Mai 2024. Besonders BYD, Leapmotor, Omoda und Jaecoo machten Boden gut. BYD landete nur knapp hinter Tesla, Leapmotor stieg neu in die Top 25 ein.

Neue Modelle mischen mit

Insgesamt stammen 9 der 25 meistverkauften BEV-Modelle von Neueinsteigern: Renault 5, Skoda Elroq, Citroën C3, Audi Q6 e-tron, Ford Explorer, Hyundai Inster, Cupra Terramar, Audi A6 e-tron und der Renault Scenic. Die Vielfalt im Markt nimmt zu – sowohl bei Volumenmodellen als auch in der Mittel- und Oberklasse.

Einbruch bei älteren Baureihen

Während viele neue Modelle punkten, verlieren einige ältere Baureihen an Zugkraft: Volvo EX30 (-52 Prozent), Model 3 (-59 Prozent), Mercedes EQA (-22 Prozent) und Fiat (-35 Prozent) zeigten im Mai deutliche Rückgänge. Auch MG verlor 40 Prozent, Jaguar kam nur auf 86 Einheiten – weniger als der Nischenanbieter IneoS.