Laut der aktuellen Carsharing-Statistik des Bundesverband Carsharing (bcs) stieg die Zahl der geteilten Fahrzeuge in Deutschland Anfang 2025 um 5,3 Prozent auf insgesamt 45.400 Fahrzeuge. Auch die Anzahl der Städte mit einem Angebot wächst weiter: In 1.393 Gemeinden gibt es mittlerweile mindestens einen Carsharing-Anbieter – 108 mehr als im Vorjahr.
Carsharing als Ergänzung zur Firmenwagenflotte?
Für Flottenmanager ist Carsharing eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Firmenwagenflotte. Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, können durch Carsharing nicht nur Kosten sparen, sondern auch ihren ökologischen Fußabdruck verringern. Besonders die steigende Zahl an Elektrofahrzeugen macht das Modell noch attraktiver für Firmenkunden, die auf eine umweltfreundliche Mobilitätslösung setzen wollen.
Das Carsharing-Angebot wird in den kommenden Jahren weiterwachsen – nicht nur in Metropolen, sondern auch im ländlichen Raum. Wer auf die geteilte Mobilität setzt, kann von reduzierten Emissionen, geringeren Parkflächen und einer nachhaltigen Verkehrsplanung profitieren.
Stationsbasiertes Carsharing gewinnt an Bedeutung
Vor allem stationsbasierte und kombinierte Carsharing-Anbieter expandieren. Sie weiteten ihr Angebot um 1.240 zusätzliche Fahrzeuge aus und sind nun in 114 neuen Städten und Gemeinden vertreten. Free-floating-Modelle hingegen verzeichneten leichte Rückgänge.
Während das free-floating Carsharing, das vorrangig in Metropolen wie Berlin, Hamburg und München angeboten wird, nur in 44 Städten verfügbar ist, wächst das stationsbasierte Carsharing auch in kleineren Orten. Anfang 2025 gibt es 1.231 Städte mit weniger als 50.000 Einwohnern, die ein stationsbasiertes Angebot haben – 104 mehr als im Vorjahr.
Diese Form des Carsharings ermöglicht eine effizientere Flächennutzung, da die Fahrzeuge gezielt an festen Standorten stationiert sind. Insgesamt stehen 18.000 Fahrzeuge für stationsbasiertes und kombiniertes Carsharing zur Verfügung – ein Zuwachs von 7,4 Prozent.
E-Carsharing: Der Anteil elektrischer Fahrzeuge steigt
Carsharing-Anbieter treiben die Elektrifizierung ihrer Flotten weitgehend aus eigener Kraft voran. Anfang 2025 sind 20,9 Prozent der Fahrzeuge im stationsbasierten und kombinierten Carsharing vollelektrisch – ein Anstieg um 1,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Trotz fehlender Förderungen seitens des Bundes setzen Anbieter zunehmend auf batterieelektrische Fahrzeuge.
Im free-floating Carsharing fehlen bisher belastbare Zahlen zur Elektrifizierungsquote. Im Vorjahr lag der Anteil bei 16,7 Prozent. Im Vergleich zur nationalen Pkw-Flotte, in der der Elektroanteil bei lediglich 3,3 Prozent liegt, zeigt sich jedoch, dass Carsharing-Anbieter klar die Vorreiterrolle bei der Umstellung auf E-Mobilität übernehmen.
Bereinigung der Nutzerdaten sorgt für neuen Statistikansatz
Die Zahl der Carsharing-Nutzer wird nun präziser erfasst. Durch die Entfernung von 200.000 Doppelanmeldungen und inaktiven Accounts sank die Gesamtzahl der registrierten Fahrberechtigten um 12,5 Prozent auf 875.000 Nutzer im stationsbasierten Segment. Diese Bereinigung wurde durch die Einstellung des Flinkster-Netzwerks der Deutschen Bahn ermöglicht. Im free-floating Bereich sind weiterhin keine verlässlichen Nutzerdaten verfügbar. Schätzungen zufolge gibt es hier jedoch eine hohe Anzahl an Mehrfachanmeldungen, da viele Anbieter mit identischen Geschäftsgebieten operieren.
Die gößten Carsharing-Anbieter (nach Flottengröße)
- Miles (free-floating)
- Free2move (free-floating)
- Stadtmobil (kombiniert)
- cambio (kombiniert)
- teilAuto (Mobility Center) (kombiniert)
- Sixt share (free-floating)
- book-n-drive (kombiniert)
- Bolt (free-floating)
- deer (stationsbasiert)
- scouter (stationsbasiert)
*Quelle: Bundesverband Carsharing (Stand Januar 2025)






