Der neue Dacia Jogger Hybrid kombiniert einen 1,6-Liter Benziner mit zwei Elektromotoren – das wirkt sich positiv auf den Verbrauch aus.
Für Dienstwagenfahrer, die sparsam unterwegs sein möchten, könnte der Dacia Jogger Hybrid für knapp 24.000 Euro eine echte Alternative sein. Wohl dem, der einer großen Familie angehört. So konnte Dacia bei Renault anklopfen, bei den Machern der Coupé-Limousine Arkana vorbeischauen und ich sich die Hilfe des eigentlich so ungleichen Schwestermodells sichern.
"Selbstladender" Hybrid
So arbeitet jetzt ein sogenannter "selbstladender" Hybrid unter der Jogger-Haube. Ein etwas irreführender Begriff, da der Benziner schließlich mit Benzin "aufgeladen" werden muss, bevor er sich seinerseits um den kleinen 1,7-kWh-Akku kümmert, der die beiden E-Motoren im Jogger versorgt. Das Prinzip ist bekannt: Da der Verbrennungsmotor sich ständig automatisch aus- und wieder einschaltet, wird das Fahrzeug bei vielen Fahrten nur von den E-Motoren bewegt. Der Benziner hat Pause, braucht also dann keinen Sprit. Zweifellos schon seit den Zeiten des ersten Toyota Prius ein probates Mittel zum Sparen.
Sparsam in der Stadt und auf der Autobahn
Beim ersten Test funktioniert das im schrittweisen Schleichverkehr von Lissabon prächtig. Der Blick auf den Bordcomputer offenbarte gerade mal 4 Liter Verbrauch. Doch selbst bei unsanfter Behandlung des Gaspedals auf der Autobahn schockte der Jogger nicht durch übermäßigen Durst. 5,8 Liter, umgerechnet auf 100 Kilometer, genehmigte sich der Benziner, obwohl er nebenbei immer auch mit dem Aufladen der Batterie beschäftigt war. Für ein 4,60-Meter-Auto im D-Zug-Tempo ein passabler Wert. Seine Königsdisziplinen bleiben aber Stadt und Landstraße, hier sind auch die Kunden die meiste Zeit unterwegs.
Gewöhnen müssen sich die Hybrid-Kunden unter den Joggern an eine neue Geräuschkulisse. Wenn der Vierzylinder gefordert wird, ob durch einen schweren Gasfuß oder von der Batterie zur Ladearbeit gedrängt, reagiert der Jogger zwar mit angestrengtem Gebrumm, bleibt aber unterhalb der akustischen Schmerzgrenze. Vielleicht als Trost spendierte Dacia seinem Teilzeit-Stromer eine automatische Kupplung, die sich wie ein echtes automatisches Getriebe anfühlt. Zu den Goodies, die der Jogger mitbringt, gehören wie gewohnt eine ordentliche Vernetzung, die überraschend akkuraten Fahreigenschaften, die wichtigsten Assistenzsysteme und der in dieser Preisklasse auch nicht selbstverständliche Komfort.
Dacia Jogger Hybrid 140 – Technische Daten
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse
Länge: 4,58 Meter
Breite 1,78 Meter (mit Außenspiegel 2,07 Meter)
Höhe: 1,67 Meter
Radstand 2,90 Meter
Kofferraumvolumen: 607 - 1.819 Liter
1,6-Benziner-Vierzylinder
94 PS
maximales Drehmoment 148 Nm
kombiniert mit zwei Elektromotoren: 49 PS + 20 PS
Systemleistung: 141 PS
Systemdrehmoment: 205 Nm
Lithium-Ionen-Akku mit 1,2 kWh
Frontantrieb, 5-Gang-Getriebe mit automatischer Kupplung
Vmax: 167 km/h
0 - 100 km/h: 9,8 s
Verbrauch (WLTP): 4,8 l/100 km
CO2-Emission: 108 g/km
Effizienzklasse: k.A
Preis: ab 20.000 Euro (Siebensitzer 20.840 Euro) (alle Preise netto)
Dacia Jogger Hybrid 140 – Kurzcharakteristik
Warum: Familienfreund, Arbeitstier oder Freizeitbegleiter – der Jogger kann´s einfach
Warum nicht: weil man all den Autos der „alten“ Art längst abgeschworen hat
Was sonst: einen Hybrid in dieser Preis-/Größenklasse gibt es sonst nirgendwo
Wann kommt er: schon bestellbar