Nissan Juke Hybrid im Fahrbericht

Mini-SUV mit E-Unterstützung
Test Nissan Juke Hybrid: für Stadt statt Strecke

Der Nissan Juke zeigt Charakter: Als Hybrid-SUV ist er sparsam und auffällig, aber kein Raumwunder. Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist, findet hier einen stylischen Begleiter mit E-Schub.

Nissan Juke 2025
Foto: Nissan

Ganz so frech wie sein Vorgänger ist der aktuelle Nissan Juke nicht mehr. Trotzdem sticht er mit seinem sprungbereit wirkenden Design und dem sportlichen Cockpit aus der mittlerweile recht großen Anzahl kleiner Crossover heraus. Beim Antrieb hätte ein wenig mehr Konventionalität aber möglicherweise gutgetan.

Sportliches Cockpit, enger Fond

Kurz, kompakt und muskulös – der Juke verzichtet auf Raumoptimierung und setzt stattdessen auf starke Optik. Das Vier-Augen-Gesicht ist gefälliger als bei Generation eins, dürfte aber weiterhin spalten. Im Cockpit geht es eng zu, vor allem in den schwarz ausgekleideten Varianten mit schwarzem Dachhimmel fühlt man sich fast wie in einem Sportwagen. Viel Platz ist auch hinten nicht, vor allem überm Kopf kann es unter dem abfallenden Dach knapp werden. Zu guter Letzt ist auch der Kofferraum nicht übermäßig groß. Schnell wird also klar: Nissans Crossover will kein praktisches Auto sein. Eher was für einen Single oder ein Paar als für Familien.

Nissan Juke 2025
Nissan

Im Cockpit herrscht sportliches Flair.

Fahrverhalten und Antrieb

Passend zum dynamischen Auftritt ist das Fahrwerk eher straff abgestimmt, übertreibt es mit der Härte allerdings nicht. Auf Autobahn und Landstraße ist man durchaus bequem unterwegs. Übertriebene Sportlichkeit hätte auch nicht so recht zum Hybridantrieb gepasst – mit 143 PS aktuell die stärkste und teuerste Option für den kleinen Japaner.

Hybridantrieb mit Vor- und Nachteilen

Zwei E-Motoren und ein 1,6-Liter-Benziner teilen sich die Arbeit nicht immer geschmeidig untereinander auf, vor allem bei höherem Tempo stört eine ungleichmäßige Kraftentfaltung. In der Stadt hingegen gefallen der flotte Antritt und der hohe Elektro-Anteil – zeitweise fährt der Juke fast wie ein E-Auto.

Kraftstoffverbrauch im Test

Der Verbrauch liegt im Mix bei rund 6 Litern, lässt sich in der Stadt aber leicht in Richtung 5 drücken. Wer viel und schnell Autobahn fährt, muss allerdings mit einer 7 oder 8 vor dem Komma rechnen. Insgesamt geht der Verbrauch in Ordnung, auch wenn er durch hohen technischen Aufwand erkauft wird – und sich in einem entsprechenden Kaufpreis niederschlägt.

Nissan Juke 2025
Nissan

Gut 4,20 Meter ist der kleiner Crossover lang.

Preise und Ausstattungen

Für den Hybrid-Juke werden knapp 25.210 Euro (alle Preise netto) fällig – das günstigste Modell mit reinem Benziner und Schaltgetriebe ist 4.202 Euro billiger. Die Basisausstattung ("Acenta") ist in beiden Fällen die gleiche, umfasst das Wichtigste, lässt aber auch ein paar Lücken. Wer beispielsweise Einparksensoren (in diesem Fall empfehlenswert) und Leichtmetallfelgen will, muss schon eine Stufe höher gehen und das "N-Connecta"-Modell für 26.891 Euro nehmen. Auf dieser Basis ist viel optische Aufrüstung möglich, bis zum 29.580 Euro teuren "N-Sport".

Wettbewerber im Überblick

Renault Captur (ab 23.782 Euro) und Toyota Yaris Cross (ab 23.193 Euro) sowie Mitsubishi ASX (ab 25.630 Euro) heißen die Wettbewerber, die bei ähnlicher Größe ebenfalls Hybridtechnik bieten. Dazu kommt der etwas größere Dacia Duster, der eine vergleichbare Variante des Renault-Antriebs nutzt, und ab 25.600 Euro kostet. Wer auf volle Elektrounterstützung verzichten kann, findet jede Menge weitere Modelle – vom VW T-Cross bis zum Opel Mokka.

Fazit: Charakterstark mit Einschränkungen

Der Juke ist ein Charakterkopf im überfüllten Mini-SUV-Segment. Sein frecher Auftritt und der zumindest in der City potenziell sparsame Antrieb machen ihn zur interessanten Wahl für modebewusste Stadtbewohner ohne Kinder. Für Vielfahrer und Fahrdynamiker ist er allerdings nicht die richtige Wahl.

Technische Daten – Nissan Juke Hybrid

Fünftüriges, fünfsitziges Mini-SUV; Länge: 4,21 m, Breite: 1,80 m (inkl. Außenspiegel 1,98 m), Höhe: 1,59 Meter. Radstand: 2,64 m, Kofferraumvolumen: 354 - 1.237 Liter

Vollhybridantrieb, 1,6-Liter-Vierzylinder (94 PS), Elektromotor (49 PS), Systemleistung: 143 PS, maximales Drehmoment (Verbrenner): 148 Nm bei 5.600 U/min, maximales Drehmoment E-Motor: 205 Nm, Batterie: Lithium-Ionen (1,4 kWh), Viergang-Automatik, Frontantrieb, 0 – 100 km/h 10,1 s, Vmax: 166 km/h, Verbrauch (WLTP): 4,7-4,8 l/100 km, Testverbrauch: 5,8 l/100 km, CO2-Emissionen: 107 - 111 g/km

Preis: ab 25.000 Euro