Test Fiat 500 Hybrid: Comeback des Mildhybrids

Test: Mildhybrid im Kult-Kleinwagen
Fiat 500 Hybrid feiert günstiges Comeback

Fiat bringt den 500 als Mildhybrid zurück – günstiger als das Elektro-Modell und zielgenau für Stadtfahrer. Was der neue Hybrid bietet, wo er punktet und für wen sich der Verbrenner mit E-Unterstützung wieder lohnt.

Fiat 500 Hybrid aus der Frontperspektive auf einer Piazza vor historischer Architektur.
Foto: Fiat

Rückkehr des Fiat 500 Hybrid als Alternative zum E-Modell

Fiat wagt die Rolle rückwärts und stellt dem vollelektrischen Fiat 500 erneut eine Mildhybrid-Variante zur Seite. Damit feiert der Benziner sein Comeback im ikonischen Kleinwagen. Der Fiat 500 Hybrid kombiniert einen kleinen Verbrenner mit einer dezenten elektrischen Unterstützung und startet bei 16.798 Euro netto – rund 4.200 Euro günstiger als das Elektro-Modell. Für preisbewusste Stadtfahrer und Flottenkunden entsteht damit eine neue Einstiegsoption im 500er-Programm.

Fahrpremiere in Turin und neue Produktion in Mirafiori

Zur Fahrpremiere zeigt der Fiat 500 Hybrid seine Stärken in den engen Gassen Turins. Während das Vorgängermodell mit ähnlicher Hybridtechnik noch in Polen gefertigt wurde, läuft die neue Generation wieder in der traditionsreichen Fabrik Mirafiori vom Band. In Turin wird die Rückkehr des Hybrids gefeiert – ein Zusammenspiel aus Nostalgie und Moderne, das an die Historie des 500ers erinnert. Für viele Italiener galt der 500 einst als erstes erschwingliches Auto nach der Vespa. Das vollelektrische Modell war dagegen für manche Käufer zu teuer oder wegen der Ladeinfrastruktur weniger alltagstauglich.

Fiat 500 Hybrid bei der Fahrt auf einer Landstraße aus der Heckperspektive.
Fiat

Als Basis dient die E-Variante.

Mildhybrid-Antrieb mit Dreizylinder und 12-Volt-System

Und der neue Hybrid könnte jetzt die verletzte Seele unserer südeuropäischen Nachbarn wieder heilen. Endlich wieder ein Verbrenner und ein Hauch von Elektrizität als eine Art Trostpflaster fürs grüne Gewissen. Denn der Einliter-Dreizylinder unter der kleinen Fronthaube schafft seine 48 kW/65 PS dank der Unterstützung eines Elektromotors, der seine Leistung aus einer 12-Volt-Batterie bezieht und für den Betrieb eines Startertgenerator zuständig ist. Beim Anfahren aus dem Stand und beim Beschleunigen beteiligt sich der kleine Stromer am Vortrieb des 3,50 Meter kurzen Stadtautos. Und trägt dazu bei, dass der Verbrauch auf erträgliche 5,3 Liter auf 100 Kilometer gedrückt wird.

Fahreindruck: Agil in der Stadt, limitiert auf der Autobahn

Bei der innerstädtischen Testtour wuselt sich der Kleine standesgemäß durch den Verkehr, unterstützt seinen Auftritt mit einem akustischen Konzert, das nach dem Motto mehr scheinen als sein an Bord ist. Das gilt vor allem beim Tritt aufs rechte Pedal. Es dauert fast 16 Sekunden, bis die Hunderter-Marke endlich in Tacho erreicht ist. Später aus der Autobahn sind dann 155 km/h drin. Schließlich wildert ein Fiat 500 von jeher im Revier, der dicht bebauten und staugeplagten Stadt.

Innenraum des Fiat 500 Hybrid mit digitalem Kombiinstrument und 10,25-Zoll-Touchscreen.
Fiat

Im Cockpit ändert sich nichts.

Assistenten, Ausstattung und Touchscreen im Überblick

Und da gelten andere Werte. Wie zum Beispiel gute Sitze trotz bescheidener Außenmaße, eine überraschende Fülle von modernen Assistenten, die zum Beispiel für eine Notbremsung bei drohender Gefahr oder fürs sichere Halten der eigenen Spur sorgen. Die bordeigene Kamera hat die Verkehrszeichen im Blick und meldet ihre Bedeutung an den Fahrer. Für die nötige Übersicht ist ein 10,25-Zoll-Touchscreen zuständig, kümmert sich um die Navigation oder das Infotainment. Alles hilfreich und je nach Ausstattung zuweilen sogar serienmäßig. Denn er gibt nicht nur einen Fiat 500 Hybrid.

Modellvarianten, Preise und Ausstattungsniveaus

Neben dem Einstiegsmodell "Pop" für den Basispreispreis lockt auch wieder ein Cabrio mit elektrischem Dach (ab 19.319 €) zwei Sondermodelle ab 18.479 € mit erweiterter Ausstattung und ein nahezu komplett bestücktes Spitzenmodell mit dem Namen "Prima", das dann 21.000 Euro kostet und für 23.521 Euro auch als Cabrio zu haben ist.

Absatzpläne und Produktionsziele für den Hybrid

Fiat will noch in diesem Jahr 5.000 Hybrid-Modelle bauen und verkaufen. Pro Jahr könnten es je nach Nachfrage bis zu 100.000 Stück werden. Wenn das Konzept mit der Verbrenner-Renaissance aufgeht.

Fiat 500 Hybrid – Technische Daten

Zweitüriger, fünfsitziger Kleinwagen, Länge: 3,50 Meter, Breite: 1,63 Meter (inklusive Außenspiegel): Höhe: 1,68 Meter, Radstand: 2,32 Meter, Kofferraumvolumen: 183 – 440 Liter, Leergewicht: 1.077 kg, Antrieb: 1,0-Liter-Dreiylinder-Benziner, 48 kW/66 PS, maximales Drehmoment: 92 Nm, kombiniert mit Mildhybrid-System 12 Volt, Frontantrieb, 6-Gang-Schaltgetribe, 0-100 km/h: 16,2 s, Vmax: 155 km/h, Normverbrauch: 5,3-5,2 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß kombiniert: 119–120 g/km

Preis: ab 15.118 Euro

Fiat 500 Hybrid – Kurzcharakteristik

Warum: ideales Stadtauto

Warum nicht: Für nur 5.000 € mehr gibt’s ein echtes E-Auto

Was sonst: Echte Kleinwagen werden immer seltener