Tesla Model Y Performance 2025 im Test

Tesla Model Y Performance 2025
0–100 in 3,5 s: Das kann das Juniper-Facelift

Tesla frischt das Model Y mit dem Juniper-Facelift spürbar auf. Im Test punktet die Performance-Version mit stärkerem Fahrwerk, mehr Komfort und guter Reichweite. Doch im Alltag zeigt sich auch Kritik.

Tesla Model Y Performance (Juniper)
Foto: Tesla

Mit dem Facelift namens Juniper hat Tesla das mittelgroße E-SUV Model Y spürbar verfeinert. Die Neuerungen betreffen zwar eher Details, summieren sich aber zu einem sicht- und spürbaren Gesamtpaket. Seit Anfang des Jahres rollt der Hersteller die überarbeitete Generation aus. Zum Jahresende 2025 hat Tesla nun auch die Performance-Version aktualisiert. Wir haben das Top-Modell ausführlich getestet. Wie schlägt sich das Tesla Model Y Performance 2025 im Alltag – und was bringt das Juniper-Update tatsächlich?

Design und Aerodynamik: dezente, aber wirksame Änderungen

Optisch bleibt Tesla seinem minimalistischen Auftritt treu. Dominant sind weiterhin klare Linien und glatte Flächen, die das Markenbild prägen. Doch das Facelift bringt einige sichtbar und technisch relevante Anpassungen: Vorne fallen die schmaleren Scheinwerfer und das durchgehende Lichtband sofort ins Auge. Am Heck wiederum zeigt sich das Juniper-Modell mit neu gestalteten Leuchtband, das das Heck jetzt indirekt anstrahlt und das Fahrzeug so deutlich moderner wirken lässt.

Diese Retuschen zahlen sich zum Teil auch aerodynamisch aus: Der Luftwiderstand sinkt von vormals 0,30 auf jetzt 0,22 – ein Wert, der im E-SUV-Segment bemerkenswert niedrig ist. Im Alltag führt das zu etwas geringeren Windgeräuschen und zu einer leicht verbesserten Effizienz. Die Lackierung „Ultra Red“ erwies sich während unseres Tests zudem als echter Hingucker und sorgte mehrfach für neugierige Blicke.

Performance und Fahrmodi: spürbare Dynamik

Tesla hat die Performance-Version technisch weiter geschärft. Die Systemleistung liegt in der überarbeiteten Juniper-Version bei 460 PS (338 kW), das maximale Drehmoment von 660 Nm ermöglicht dabei eine brachiale Beschleunigung. Im Alltag beeindruckt vor allem der Sprintwert: Von 0 auf 100 km/h geht es in 3,5 Sekunden, was selbst im Elektro-Segment zu den Spitzenwerten zählt.

Der Fahrmodus „Wahnsinn“ macht seinen Namen alle Ehre und liefert den bekannten Tritt ins Kreuz, sobald das rechte Pedal durchgetreten wird. Wer entspannter unterwegs sein möchte, kann unverändert auf die Modi „Lässig“ oder „Standard“ wechseln. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h.

Reichweite und Verbrauch: realistische Zahlen im Test

Wie bei jedem E-Auto hängen Verbrauch und Reichweite stark vom Fahrverhalten ab. Tesla nennt für das Model Y Performance Juniper eine WLTP-Reichweite von 580 Kilometern. Diese erscheint jedoch ambitioniert. Im Test zeigte sich ein realer Verbrauch zwischen 18 und 22 kWh je 100 Kilometer. Damit liegt die alltagstaugliche Reichweite bei rund 400 bis 450 Kilometern – ein guter, aber nicht außergewöhnlicher Wert. Die Batterie bleibt mit 85 kWh brutto identisch, wobei etwa 79 bis 83 kWh nutzbar sind. Offizielle Angaben dazu finden sich jedoch weiterhin nicht auf der Tesla-Website.

Fahrwerk und Handling: spürbar mehr Komfort

Eine der größten Schwächen der Vorgänger-Version, das zu harte Fahrwerk, hat Tesla deutlich verbessert. Die Ingenieure haben die Dämpfung aus dem aktuellen Model 3 übernommen, zudem die Fahrzeuggeometrie verändert und die Karosserie versteift. Das Ergebnis ist sofort spürbar: Das Model Y Performance schluckt Unebenheiten wesentlich besser, wirkt souveräner und insgesamt komfortabler, ohne dabei seinen sportlichen Charakter zu verlieren.

Die direkte Lenkung unterstützt ein dynamisches Fahrgefühl, das gerade auf Landstraßen Spaß macht. Auch in schnellen Wechselkurven zeigt das Fahrzeug ein stabiles und gut kontrollierbares Verhalten.

Assistenzsysteme und Autopilot: Stärken und Schwächen

Auf der Autobahn lässt sich der Autopilot wie gewohnt mit einem Klick aktivieren. Auch wenn Tesla die Systeme weiterentwickelt hat, bleiben Einschränkungen bestehen. Besonders irritierend: Beim Spurwechsel deaktivieren sich sämtliche Assistenzsysteme, inklusive des Abstandstempomaten. Tempolimits werden zwar erkannt, aber nicht automatisch übernommen, wodurch häufig manuelle Eingriffe nötig sind.

In Baustellen tat sich das Testfahrzeug mehrfach schwer, die korrekten Markierungen eindeutig zu erkennen. Ohne Korrektur durch den Fahrer hätte das Model Y teilweise einen riskanten Schlingerkurs eingeschlagen. Hier besteht weiterhin deutlicher Software-Nachholbedarf.

Innenraum und Sitze: mehr Komfort für alle Insassen

Der Innenraum des überarbeiteten Model Y ist großzügig wie eh und je. Doch Tesla hat sichtbar nachgebessert. Die Vordersitze bieten nun eine verbesserte Polsterung und eine ausfahrbare Beinauflage, was vor allem auf langen Strecken positiv auffällt. In der Performance-Version liefern sie zudem mehr Seitenhalt.

Die zweite Reihe überzeugt mit viel Beinfreiheit; die Lehnen sind elektrisch verstellbar. Wertige Materialien und die neue Ambient-Beleuchtung steigern den Qualitätseindruck zusätzlich. Auch die Soundanlage wurde überarbeitet und lässt sich präziser an die persönlichen Vorlieben anpassen.

Bedienung und Infotainment: minimalistisch, aber nicht immer intuitiv

Wie bei Tesla üblich, erfolgt ein Großteil der Bedienung über das 16-Zoll-Display. Zwar kehrt mit dem Blinkerhebel ein wichtiges Bedienelement zurück, doch viele Funktionen bleiben weiterhin hinter Menüs verborgen. Das erschwert die Bedienung während der Fahrt – insbesondere bei Klimaeinstellungen, die mehrere Schritte erfordern.

Die Fondpassagiere erhalten jetzt einen eigenen 8-Zoll-Monitor, über den sich die Klimatisierung steuern oder Filme abspielen lassen. Bei der Navigation setzt Tesla weiterhin auf das eigene System; Apple CarPlay oder Android Auto fehlen nach wie vor. Die Routenplanung ist gut umgesetzt, insbesondere natürlich wie gehabt die Supercharger-Integration, auch wenn bei der Tourenplanung viele kurze Ladestopps voreingestellt sind. Das lässt sich allerdings manuell beheben. Auch wenn man dann natürlich längere Ladestopps einlegt.

Ladeleistung und Batteriechemie: solide, aber nicht führend

An Superchargern wird die maximale Ladeleistung von 250 kW zwar erreicht, jedoch nur sehr kurz gehalten. Danach fällt der Wert spürbar ab. Für einen Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent benötigt das Model Y Performance rund 34 Minuten. Das liegt an der verwendeten Nickel-Mangan-Cobalt-Batterie (NMC), die hohe Ladegeschwindigkeiten nur begrenzt zulässt. Höhere Ladegeschwindigkeiten lassen sich jedoch nur mit einem größeren Anteil des kritischen Rohstoffs Kobalt realisieren. Gleichzeitig gilt: Eine sehr schnelle, häufige Ladung ist für die Akkulebensdauer ohnehin nicht zuträglich.

Platzangebot: ein echtes Raumwunder

Neben den guten Fahreigenschaften bleibt das Platzangebot eine der größten Stärken des Model Y. Tesla gibt ein Kofferraumvolumen von 822 Litern an, wobei dabei vermutlich auch die untere Ladeebene eingerechnet wurde. Mit umgeklappter Rückbank steigt das Fassungsvermögen laut Herstellerangaben auf beeindruckende 2.138 Liter. Auch der Frunk ist mit 117 Litern großzügig bemessen und verfügt nun über einen Ablauf. Damit eignet sich das Model Y Performance sowohl als Familienfahrzeug als auch für technische Einsätze oder Vielfahrer.

Fazit: Für wen lohnt sich das Model Y Performance?

Die 2025er-Version des Tesla Model Y Performance ist spürbar gereift. Das Juniper-Facelift bringt Verbesserungen bei Fahrwerk, Komfort, Aerodynamik und Innenraum, während die starke Beschleunigung und das sportliche Fahrverhalten erhalten bleiben. Reichweite und Ladeleistung sind alltagstauglich, wenn auch nicht klassenführend. Im Wettbewerb tritt das Model Y Performance weiterhin gegen Modelle wie den BYD Seal U den Kia EV6 GT, den Hyundai Ioniq 5 N oder den VW ID. 4 GTX an – und bleibt dabei eine der dynamischsten Optionen im Segment.

Tesla Model Y Performance (Juniper Facelift 2025)

  • Modell: Tesla Model Y Performance AWD (Juniper)
  • Leistung: 460 PS / 338 kW
  • Drehmoment: 660 Nm
  • 0–100 km/h: 3,5 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Batterie: 85 kWh brutto (ca. 79–83 kWh nutzbar)
  • WLTP-Reichweite: 580 km
  • Reale Reichweite: ca. 400–450 km
  • Verbrauch real: 18–22 kWh/100 km
  • Ladezeit 10–80 %: ca. 34 Minuten
  • cW-Wert: 0,22
  • Heckdesign & neue Scheinwerfer: überarbeitet
  • Innenraum: neue Sitze, bessere Polsterung, Ambient Light
  • Konkurrenzmodelle: Kia EV6 GT, Hyundai Ioniq 5 N, Škoda Enyaq RS