DEKRA Report: Cannabis & Alkohol im Straßenverkehr

Dekra Report zu Cannabis- und Alkoholkonsum
Höhere Unfallrisiken durch Rauschmittel

Der Dekra Verkehrssicherheitsreport 2025 verdeutlicht die Gefahren von Cannabis und Alkohol am Steuer. Experten fordern strengere Regeln, Aufklärung und Prävention, um Risiken für alle Verkehrsteilnehmer zu senken.

Rauchen 2025
Foto: ElsaOlofssonPexels@viaCanva

Im Straßenverkehr zählen Ablenkung, Geschwindigkeit und Rauschmittel zu den größten Gefahren. "Mit strengeren Blutalkoholwerten kann nachweislich die Zahl der Verkehrstoten reduziert werden – genau das sollte auch in der Debatte um Cannabis-Grenzwerte berücksichtigt werden", sagt Dekra-Verkehrspsychologe Dr. Thomas Wagner.

Cannabis bleibt schwer einzuschätzen

Cannabis gilt bei vielen als harmlose Freizeitdroge, doch die Wirkstoffmenge schwankt stark. "Damit steigt das Risiko, nicht mehr unbedingt fahrtauglich zu sein, denn Cannabis beeinflusst wie alle psychoaktiven Stoffe unser Nervensystem", warnt Wagner. Folgen sind unsicheres Spurhalten, verlängerte Reaktionszeiten und riskante Fahrmanöver.

Junge Fahrer besonders betroffen

Laut Report ist das Unfallrisiko nach Cannabiskonsum rund zweieinhalbmal so hoch, bei unter 25-Jährigen sogar dreimal so hoch. Besonders gefährlich ist die Kombination mit Alkohol. "In Abhängigkeit vom Konsummuster sollte man nach dem Cannabiskonsum und vor der Verkehrsteilnahme eine Wartezeit von 12 Stunden einhalten", rät Wagner.

Alkohol bleibt Spitzenrisiko

Dass Alkohol am Steuer eine enorme Gefahrenquelle darstellt, ist bekannt. In einkommensstarken Ländern ist er bei etwa 20 Prozent tödlicher Unfälle im Spiel, in ärmeren Regionen sogar bei bis zu 69 Prozent. Die Folgen reichen von tragischen Schicksalen bis zu hohen volkswirtschaftlichen Kosten.

Neue Ansätze für Prävention

Untersuchungen zeigen, dass viele auffällige Fahrerinnen und Fahrer an einer Konsumstörung leiden. 15 Prozent gelten als abhängig, 30 Prozent als schwere Missbrauchsfälle. Dekra plädiert für einen neuen Ansatz in der EU-Führerscheinrichtlinie: "Eine obligatorische Diagnostik nach einem schweren Alkoholverstoß könnte verbunden werden mit Empfehlungen und Interventionsvorschlägen zur Wiederherstellung der Fahreignung", so Wagner. Kurzinterventionen könnten zusätzlich helfen, Veränderungen im Konsumverhalten frühzeitig anzustoßen.