Warum Winterreifen so wichtig sind
Nasse Straßen, Matsch oder plötzlicher Schneefall – der Winter hält für Autofahrer jede Menge Tücken bereit. Umso wichtiger sind Reifen, die zuverlässig bremsen und sicheren Halt bieten. Doch nicht jedes Modell hält, was die Schneeflocke auf der Flanke verspricht. Das zeigt der aktuelle ADAC-Winterreifentest 2025 eindrucksvoll: Wer beim Kauf zu sehr auf den Preis schielt, riskiert mitunter seine Sicherheit.
Größter ADAC-Test aller Zeiten
Noch nie hat der Automobilclub so viele Winterreifen auf einmal geprüft: Gleich 31 Modelle in der Dimension 225/40 R18 H/V, passend unter anderem für Audi A3, BMW 1er, Mercedes A-Klasse, Opel Astra, Škoda Octavia oder VW Golf, mussten auf trockener, nasser und verschneiter Fahrbahn bestehen. Dazu kamen Prüfungen auf Eis sowie eine Umweltbilanz mit Blick auf Abrieb, Verbrauch und Laufleistung.

Die besten Winterreifen im ADAC-Test 2025: Goodyear, Michelin, Bridgestone, Dunlop und Hankook überzeugen mit Sicherheit und kurzen Bremswegen.
Premiumreifen sichern die Spitze
Ganz vorne liegen die bekannten Marken: Der Goodyear UltraGrip Performance 3 fährt mit der Note 2,0 auf Platz eins. Vor allem bei Nässe überzeugt er mit kürzesten Bremswegen und einem sicheren Handling. Dazu kommt eine prognostizierte Laufleistung von satten 76.000 Kilometern – Spitzenwert im Test. Knapp dahinter folgen der Michelin Pilot Alpin 5 (2,1) und der Bridgestone Blizzak 6 (2,2). Insgesamt erreichen sechs Premiumreifen ein "gut". Neben den drei Erstplatzierten sind das der Dunlop Winter Sport 5, der Hankook Winter i*cept evo3 W330 und der Continental WinterContact TS 870 P.

Die schlechtesten Winterreifen im ADAC-Test 2025: Billigreifen wie Syron, CST, Evergreen, Tomket und Imperial fallen mit langen Bremswegen und schwachem Grip durch.
Billigreifen entpuppen sich als Risiko
Wirklich ernüchternd fallen die Ergebnisse bei den 14 Budgetreifen aus. Elf Modelle kassieren ein "mangelhaft". Die Gründe: fehlender Grip auf Schnee, unsicheres Verhalten bei Nässe und teils haarsträubend lange Bremswege. Besonders drastisch: Während der Goodyear nach gut 31 Metern aus 80 km/h zum Stehen kommt, rauscht das mit dem Syron Everest 2 bestückte Auto erst nach 47 Metern in den Stand – und hätte beim Punkt, an dem der Testsieger schon steht, noch über 45 km/h Restgeschwindigkeit. Damit werden billige Pneus schnell zum Sicherheitsrisiko.
Quality-Reifen bleiben Mittelmaß
Im mittleren Preissegment, dem sogenannten Quality-Segment, ordneten die Tester elf Modelle ein. Acht davon schneiden mit "befriedigend" ab – solide, aber eben nicht überragend. Sie können für Gelegenheitsfahrer eine Alternative sein, wenn man ihre Schwächen kennt: So überzeugt etwa der Uniroyal WinterExpert bei Nässe, hat aber Defizite auf Schnee. Der Firestone Winterhawk 4 dagegen zeigt sich auf Eis stark, wirkt aber beim plötzlichen Ausweichen unsicher. Drei Modelle aus dem Mittelfeld bekommen vom ADAC daher keine Empfehlung.

ADAC-Winterreifentest 2025 in Finnland: Auf verschneiten Teststrecken prüfen die Experten Bremsverhalten und Traktion der Reifen.
Bremswege zeigen harte Unterschiede
Besonders anschaulich wird der Unterschied beim Blick auf die Bremswege: Zwischen dem besten und dem schlechtesten Reifen im Test liegen über 15 Meter bei einer Vollbremsung aus 80 km/h auf nasser Straße. Im Ernstfall kann genau das zwischen einem glimpflichen Stopp und einem heftigen Unfall entscheiden.
No-Names locken mit Schnäppchen
Viele der schwächeren Modelle stammen von Herstellern, deren Namen den wenigsten Autofahrern geläufig sein dürften: Landsail, Radar, Petlas oder Evergreen. Gerade im Onlinehandel tauchen diese Marken immer häufiger auf – oft zu extrem niedrigen Preisen. Der Reiz ist verständlich: Ein Satz Billigreifen kann schnell 300 Euro günstiger sein als Premium-Pneus. Doch der ADAC-Test zeigt deutlich, dass der Spareffekt mit einem hohen Risiko erkauft wird.
Testorte in ganz Europa
Damit die Ergebnisse belastbar sind, tourte das ADAC-Testteam quer durch Europa. Die Trockendisziplinen wurden in Italien gefahren, Nässe- und Eisprüfungen in Hannover, und für die Schneetests ging es bis nach Finnland. Unter teils extremen Bedingungen mussten die Reifen ihre Alltagstauglichkeit beweisen – mit Ergebnissen, die deutlicher kaum ausfallen könnten.