Kleinwagen verteuern sich am stärksten

Analyse zu Autokosten
Kleinwagenpreise steigen rasant

Lebenszeitkosten fürs Autofahren steigen kräftig. Vor allem Kleinwagen legen stark zu – sowohl bei der Anschaffung als auch der Versicherung. Das belastet vor allem städtische Service-Flotten.

VW Polo 6. Generation 2025
Foto: VW

Steigende Fahrzeugpreise und höhere Versicherungskosten belasten nicht nur Privatfahrer, sondern auch Fuhrparks und Dienstwagenbudgets. Besonders Kleinwagen, oft als kostengünstige Stadt- oder Poolfahrzeuge eingesetzt, verteuern sich deutlich. Für Flotten- und Mobilitätsmanager ist das ein Warnsignal: Kalkulationen müssen angepasst und Beschaffungsstrategien überdacht werden, um die Mobilität im Unternehmen langfristig wirtschaftlich zu sichern.

Studie zu Lebenszeitkosten fürs Autofahren

Die Auto-Experten von LeasingMarkt.de haben berechnet, wie viel Autofahrer in Deutschland im Laufe ihres Lebens für Anschaffung und Unterhalt eines Pkw ausgeben. Grundlage sind 54 Jahre durchschnittliche Autonutzung. Der Vergleich mit 2012 zeigt deutliche Preissteigerungen – vor allem bei Kleinwagen.

Kleinwagenpreise steigen überdurchschnittlich

Seit 2012 haben sich die Anschaffungskosten über die gesamte Lebensdauer um 91 Prozent erhöht. Im Schnitt geben Autofahrer hierzulande 223.600 Euro für Fahrzeugkäufe aus. Besonders stark verteuerten sich Kleinwagen: von 73.600 Euro im Jahr 2012 auf 143.100 Euro im Jahr 2025 – ein Anstieg von 94 Prozent. Damit trifft die Teuerung vor allem Fahrergruppen, die auf günstigere Modelle angewiesen sind.

Die Lebenszeitkosten für Fahrzeugkäufe sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. So lagen sie 2012 bei Kleinwagen noch bei rund 73.600 Euro, während sie 2025 bereits etwa 143.100 Euro betragen – ein Anstieg um 94 Prozent. In der Mittelklasse kletterten die Werte im gleichen Zeitraum von 147.300 Euro auf 260.100 Euro, was einem Plus von 77 Prozent entspricht. Auch in der Oberklasse fällt der Zuwachs deutlich aus: von 367.100 Euro im Jahr 2012 auf 591.200 Euro im Jahr 2025, ein Anstieg um 61 Prozent.

Versicherungskosten steigen ebenfalls

Neben den Kaufpreisen zogen auch die Versicherungskosten an. Besonders betroffen sind erneut Kleinwagen. Die durchschnittlichen Versicherungsausgaben über ein Fahrerleben stiegen hier von 37.300 Euro (2012) auf 51.400 Euro (2025) – ein Plus von 38 Prozent. Mittel- und Oberklasse verzeichnen dagegen jeweils nur 13 Prozent Zuwachs.

Auto bleibt alternativlos

Trotz steigender Kosten wollen laut Umfragen rund 90 Prozent der Autofahrer nicht auf ihr eigenes Fahrzeug verzichten. In Städten bieten ÖPNV und Sharing-Angebote Alternativen, doch vor allem in ländlichen Regionen bleibt der Pkw für den Alltag unverzichtbar. Viele Haushalte sind auf mehr als ein Auto angewiesen, was die finanzielle Belastung weiter erhöht.

Methodik der Analyse

Die Berechnungen basieren auf einer erweiterten Methodik einer Studie der Motor Presse Stuttgart aus dem Jahr 2012. Berücksichtigt wurden Anschaffung, Kraftstoff, Versicherungen, Werkstattkosten und weitere laufende Ausgaben. Die aktuellen Daten stammen unter anderem vom ADAC und vom Statistischen Bundesamt. Hier finden Sie die komplette Studie: