DEKRA Report: Fahrzeugsicherheit im Vergleich

Wie sicher Autos im Lauf der Jahre geworden sind
Dekra testet alte und neue Golf-Generationen

Der Dekra Verkehrssicherheitsreport 2025 zeigt im Vergleich zweier Golf-Generationen, wie sich Sicherheitssysteme, Bremswege, Kurvenstabilität und Lichttechnik in 35 Jahren verändert haben.

DEKRA Crash Test Golf II
Foto: DEKRA

Autos haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur technisch, sondern auch sicherheitstechnisch massiv weiterentwickelt. Das macht Dekra in seinem Verkehrssicherheitsreport 2025 deutlich. Im Mittelpunkt stehen Versuche mit zwei VW Golf-Generationen: einem Golf II aus den späten 1980er-Jahren und einem aktuellen Golf VIII. Ziel der Untersuchungen war es, die Fortschritte bei passiven und aktiven Sicherheitssystemen sichtbar zu machen.

Crashtest: Lebensgefahr im Golf II

Besonders eindrucksvoll sind die Ergebnisse der Crashversuche. Beim Offset-Frontalcrash mit 64 km/h brach die Fahrgastzelle des Golf II stark ein. Bauteile drangen tief in den Innenraum ein, das Überleben der Insassen wäre nahezu ausgeschlossen gewesen. Ganz anders der Golf VIII: Hier blieb die Struktur stabil, Front- und Seitenairbags lösten aus, und in Kombination mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern hätten die Insassen vergleichsweise geringe Verletzungen davongetragen.

Bremsversuche: Kürzere Wege mit moderner Technik

Auch die Bremswege unterscheiden sich deutlich. Auf trockener wie auf nasser Fahrbahn kam der Golf VIII im Test rund 30 Prozent früher zum Stehen. Unterschiede, die im Ernstfall über Auffahrunfall oder rechtzeitiges Anhalten entscheiden können. Möglich machen das verbesserte Bremssysteme, moderne Reifen und Assistenzsysteme.

Spurwechsel: Stabilität hat Grenzen

Ein weiterer Vergleich galt der Kurvenstabilität. Beim normierten Spurwechseltest – einem schnellen Ausweichmanöver – erreichte der Golf II nur bis 65 km/h sichere Fahreigenschaften. Beim Golf VIII waren es immerhin 75 km/h. Dennoch macht Dekra deutlich: Auch moderne Systeme stoßen irgendwann an physikalische Grenzen, wenn Geschwindigkeit und Ausweichwinkel zu hoch werden.

Beleuchtung: Vom Halogen zur LED

Deutlich sichtbar sind die Fortschritte auch bei der Lichttechnik. Während der Golf II noch mit Halogen-Scheinwerfern ausgestattet war, verfügt der Golf VIII über moderne LED-Systeme. Diese bieten eine gleichmäßigere und hellere Ausleuchtung, die dem Tageslicht ähnelt und das Erkennen von Fußgängern oder Radfahrern erleichtert. Auch das Heck zeigt Unterschiede: Die kleineren Leuchten des Golf II sind schlechter sichtbar, während die LED-Rückleuchten und die dritte Bremsleuchte des Golf VIII die Erkennbarkeit erhöhen.

Fazit von DEKRA

Für die Unfallforscher ist das Ergebnis eindeutig: Die Fahrzeugsicherheit hat in den letzten 35 Jahren enorme Fortschritte gemacht. Dekra mahnt jedoch, dass die Sicherheit weiterhin im Vordergrund stehen sollte – und nicht zugunsten von Komfortfunktionen oder Smartphone-Konnektivität in den Hintergrund rückt.