Der nächste Digitalisierungsschritt im Verkehrsbereich rückt näher – und betrifft erstmals direkt den Alltag von Dienstwagenfahrern, Fuhrparks und Mobilitätsmanagern. Laut Goslar Institut hat die Bundesregierung eine gesetzliche Modernisierung beschlossen. Das Ziel: Führerschein und Fahrzeugpapiere sollen digital werden, Verwaltungswege kürzer und Kontrollen einfacher.
Digitale Fahrerlaubnis startet 2026
Nach den Plänen des Bundesverkehrsministeriums soll der Digital-Führerschein bereits Ende 2026 in Deutschland verfügbar sein – deutlich früher als der EU-weite Start im Jahr 2030. Der digitale Nachweis liegt auf dem Smartphone und ersetzt bei Kontrollen die Mitführungspflicht des Kartenführerscheins. Wichtig für Geschäftsreisen ins Ausland: Der digitale Führerschein gilt zunächst nur in Deutschland. Außerhalb der Bundesrepublik bleiben Karte und Fahrzeugschein vorerst Pflicht.
Neue Anforderungen für Fahrschulen und Prüfungen
Die EU hat parallel die Regeln für die Fahrerlaubnis reformiert. Künftig müssen Fahrschüler nachweislich Gefahren wie den toten Winkel, Assistenzsysteme, Türöffnen und Ablenkungen durch Smartphones beherrschen. Der Fokus liegt stärker auf schwächeren Verkehrsteilnehmern. Zudem wird für Neulinge eine zweijährige Probezeit verpflichtend.
Kein Schlupfloch mehr: Handel mit Punkten wird verboten
Der Gesetzesentwurf sieht außerdem härtere Maßnahmen gegen Punktehandel vor. Angebote, Bußgelder oder Punkte gegen Geld abzugeben oder zu übernehmen, sollen künftig mit bis zu 30.000 Euro Bußgeld geahndet werden.
Digitale Fahrzeugpapiere über die neue i-Kfz-App
Parallel startet die neue i-Kfz-App, entwickelt vom Kraftfahrt-Bundesamt und der Bundesdruckerei. Damit lassen sich Fahrzeugpapiere digital hinterlegen. Wartezeiten und Behördengänge könnten künftig weitgehend entfallen – ein Pluspunkt für Fuhrparks, die viele Fahrzeuge verwalten. Der digitale Führerschein soll ebenfalls in die App integriert werden.







