Die Elektrifizierung der Dienstwagenflotte ist für viele Fuhrparkverantwortliche ein Thema, das nicht mehr länger warten kann. Zwar stehen Fahrzeugmodelle und Leasingkonditionen meist schnell fest, doch die eigentliche Stellschraube liegt bei der Ladeinfrastruktur. Besonders das Home-Charging wird oft unterschätzt. Dabei zeigt das Whitepaper von Allane Mobility Consulting und Locio: Wer Ladepunkte zu Hause intelligent integriert, kann Kosten senken, Prozesse vereinfachen und die Motivation der Mitarbeitenden fördern. Gerade in Unternehmen mit dezentralen Strukturen oder hoher Fahrleistung wird das Laden zu Hause zum strategischen Vorteil.
Gesetzliche Treiber und neue Spielräume
Mehrere regulatorische Entwicklungen machen Tempo: Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) und ESG-Kriterien verschärfen die Anforderungen an Unternehmen. Gleichzeitig schafft das GEIG (Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz) die Grundlage für Ladepunkte im privaten Umfeld. Wer hier frühzeitig handelt, sichert sich nicht nur rechtliche Konformität, sondern auch operative Vorteile. Denn steuerliche Vergünstigungen, Förderprogramme und sinkende Strompreise im privaten Vergleich machen Home-Charging wirtschaftlich attraktiv.
Wie Fuhrparks den Ladebedarf richtig einschätzen
Bevor es an die Umsetzung geht, steht eine detaillierte Bedarfsanalyse an. Wie viele Fahrzeuge sollen zu Hause geladen werden? Gibt es bereits Ladepunkte? Welche technischen Voraussetzungen bestehen vor Ort? Das Whitepaper empfiehlt, gezielte Mitarbeiterfragungen durchzuführen. Sie liefern wertvolle Erkenntnisse über das Ladeverhalten, die bevorzugten Ladezeiten und individuelle Bedürfnisse. Diese Informationen bilden die Basis für ein flexibles, akzeptiertes und kosteneffizientes Ladesystem.
Technik, die mitwächst
Von der Haushaltssteckdose über MID-konforme intelligente Ladekabel bis hin zur fest installierten, abrechnungsfähigen Wallbox mit Lastmanagement: Die technischen Optionen sind vielfältig. Besonders interessant für Fuhrparks ist die Kombination aus bestehender Infrastruktur und smarter Hardware, die sich problemlos integrieren lässt. MID-konformität reicht in den meisten Fällen aus, nur bei gemischter Nutzung oder mehreren Nutzern pro Zähler wird eine eichrechtskonforme Wallbox notwendig. Ein intelligentes Ladekabel kann an verschiedenen Ladepunkten genutzt werden und erleichtert Umzüge oder Fahrzeugwechsel.
Kosten runter, Übersicht rauf
Eine Beispielrechnung im Whitepaper zeigt: Bei einem Verbrauch von 5.400 kWh pro Jahr können durch Home-Charging rund 1.890 Euro eingespart werden – pro Fahrzeug. Die Investitionskosten für intelligente Ladekabel, Wallboxen oder Stromzähler amortisieren sich je nach Variante bereits nach wenigen Monaten bis maximal vier Jahren. Zusätzlich vereinfacht die automatische Abrechnung via App oder Ladekarte die Verwaltung für Fuhrparkmanager. Das reduziert internen Aufwand und schafft Transparenz.
Wartung und Schulung nicht vergessen
Auch wenn zu Hause geladen wird, gelten für Unternehmen dieselben Anforderungen wie für betrieblich bereitgestellte Technik. Das heißt: Jährliche DGUV-V3-Prüfungen sind Pflicht. Ebenso wichtig ist die Schulung der Mitarbeitenden. Sie sollten nicht nur die Technik sicher bedienen, sondern auch über Abrechnungsprozesse, Ansprechpartner und Regeln zur Datensicherheit informiert sein. Transparente Kommunikation hilft, Missverständnisse zu vermeiden und Akzeptanz zu schaffen.
Best Practice: Skalierbar und nutzerfreundlich
Wie eine erfolgreiche Umsetzung aussehen kann, zeigt eine Fallstudie im Whitepaper: In Kooperation mit Locio hat ein großer Servicedienstleister intelligente Ladekabel eingeführt, die sich ohne Installationsaufwand einsetzen lassen. Die Abrechnung erfolgt automatisiert per App, die Technik ist in bestehende Prozesse integriert und lässt sich bei Bedarf skalieren. Dieses Modell eignet sich besonders für Unternehmen, die mit wenig Aufwand starten und dennoch flexibel wachsen wollen.
Einsteigen lohnt sich
Home-Charging ist mehr als eine bequeme Lösung für Mitarbeiter. Es ist ein betriebswirtschaftlicher Hebel für den gesamten Fuhrpark. Unternehmen sparen Kosten, verbessern ihre Umweltbilanz und erfüllen regulatorische Vorgaben. Wer rechtzeitig handelt, profitiert mehrfach: durch zufriedene Mitarbeiter, geringeren Verwaltungsaufwand und eine zukunftssichere Infrastruktur. Das Whitepaper liefert dazu praxisnahe Tipps, Vergleiche und eine Checkliste für den einfachen Einstieg.