RWTH-Studie: E-Motoren werden günstiger und effizienter

RWTH-Studie: Fortschritte senken Kosten & Material
Werden E-Motoren nun effizienter und günstiger?

Laut einer RWTH-Studie entwickeln sich E-Motoren in E-Fahrzeugen: Weniger Materialeinsatz, integrierte Antriebe und neue Kühltechnologien sorgen für mehr Effizienz und sinkende Kosten.

Achim Kampker RWTH Aaachen
Foto: Achim Kampker RWTH Aaachen

Die Elektromobilität ist längst in den Fuhrparks angekommen – und mit ihr rückt die Frage nach Kosten, Wartung und Effizienz der Antriebstechnologie immer stärker in den Fokus. Gerade für Fuhrparkmanager ist es entscheidend, wie sich Elektrofahrzeuge im Alltag schlagen und wie sich die Technik hinter den Kulissen weiterentwickelt. Die neue Studie des Lehrstuhls für Production Engineering of E‑Mobility Components (PEM) an der RWTH Aachen gibt hier spannende Einblicke: Sie zeigt, wohin sich Elektromotoren aktuell bewegen – und was das für Betriebskosten, Zuverlässigkeit und Wartung bedeuten kann.

Studie analysiert 48 E-Motoren

Für ihre Untersuchung haben die Aachener Forscher 48 Elektromotoren aus 31 verschiedenen Elektrofahrzeugen der Modelljahre 2018 bis 2023 untersucht. Ziel war es, technologische Entwicklungen zu erfassen und einen Überblick über aktuelle Konstruktions- und Fertigungstrends zu geben. Neben Leistungsdaten analysierten die Wissenschaftler unter anderem Materialeinsatz, Fertigungsprozesse und Kühltechnologien.

E-Motor 2025
Thomas Küppers

Laut einer RWTH-Studie entwickeln sich E-Motoren in E-Fahrzeugen: Weniger Materialeinsatz, integrierte Antriebe und neue Kühltechnologien sorgen für mehr Effizienz und sinkende Kosten. Hier ein Blick in den Motorraum des Kia EV6. Dieser ist in Varianten mit bis zu 585PS erhältlich und bietet als Elektroauto dank Plattformbauweise zusätzlichen Stauraum unter der Frontklappe.

Integrierte Antriebe im Aufwind

Ein zentrales Ergebnis: Immer mehr Hersteller integrieren Motor, Getriebe und Leistungselektronik in einer gemeinsamen Einheit. Diese Integration spart nicht nur Platz, sondern reduziert auch Gewicht, Bauteilanzahl und Komplexität. Davon profitieren insbesondere Betreiber größerer Flotten, da weniger Komponenten oft auch geringeren Wartungsaufwand bedeuten.

Material und Kosten sinken

Eine weitere Entwicklung: Durch innovative Produktionsschritte werden einzelne Arbeitsgänge überflüssig, was Zeit und Ressourcen spart. Auch die Motoren selbst werden kompakter, weil höhere Drehzahlen erlaubt sind – das senkt den Materialbedarf und wirkt sich positiv auf die Herstellungskosten aus. Diese Tendenzen machen sich laut RWTH bereits bei vielen Modellen bemerkbar und könnten perspektivisch auch die Preise für Ersatzteile und Reparaturen positiv beeinflussen.

Kühlung wird effektiver

Traditionelle Wassermantel-Kühlung war bisher Standard, doch immer mehr Hersteller setzen auf direkte Ölkühlung der Stator-Wicklung. Die Technik stammt aus Asien und hält zunehmend Einzug in europäische Modelle. Der Vorteil: Eine effektivere Wärmeabfuhr, was wiederum die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit der Motoren erhöhen kann – ein nicht unwichtiger Punkt für Flottenbetreiber.

Praxisrelevanz für den Fuhrpark

Die Studie stützt sich auf eigene Teardown-Analysen des PEM-Teams sowie Daten der A2Mac1-Datenbank. Im Mittelpunkt steht der direkte Praxisbezug: Wie setzen Hersteller aktuelle Trends wirklich um, und wie schlagen sich neue Technologien im Alltag? Gerade im Hinblick auf Total Cost of Ownership und Nachhaltigkeit liefert die Untersuchung für Fuhrparkmanager wertvolle Orientierung.

Zur Studie:

Die vollständigen Ergebnisse stehen kostenfrei zum Download bereit: RWTH E-Motor-Studie