UTA: Wirtschaft treibt Flottenelektrifizierung

UTA-Studie zur Flottenelektrifizierung
Wirtschaftlichkeit treibt E-Mobilität voran

Die neue UTA-Studie „Elektromobilität in Fuhrparks“ zeigt: Förderungen, Betriebskosten und Kundenanforderungen bestimmen die Elektrifizierungsstrategie – nicht mehr nur Klimaziele.

Geld, elektromobilität
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Laut der aktuellen Marktstudie „Elektromobilität in Fuhrparks“ von UTA Edenred steht die Wirtschaftlichkeit zunehmend im Mittelpunkt der Elektrifizierung. Während 2023 noch Klimafreundlichkeit als wichtigster Grund für den Umstieg galt, sehen heute 44 Prozent der befragten Fuhrparkmanager in Deutschland die finanzielle Förderung als wichtigsten Treiber. Auch die niedrigeren Wartungs- und Betriebskosten von Elektrofahrzeugen gewinnen an Bedeutung – 43 Prozent nennen sie als zentrales Argument für die Umstellung.

Finanzielle Aspekte rücken in den Vordergrund

Klimaschutz bleibt zwar ein relevanter Faktor, verliert jedoch an relativer Bedeutung. In Deutschland nennen ihn 43 Prozent der Befragten als Beweggrund, in Polen sogar 49 Prozent. Damit wird deutlich: Die Elektrifizierung der Flotten folgt zunehmend betriebswirtschaftlichen Überlegungen.

Kundenvorgaben bestimmen zunehmend die Richtung

Deutlich gewachsen ist die Rolle externer Anforderungen. Immer mehr Auftraggeber verlangen bei Ausschreibungen einen geringen CO₂-Fußabdruck und elektrische Fahrzeuge. In Deutschland sehen 26 Prozent der Befragten dies als ausschlaggebenden Faktor – ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2023.

Für viele Fuhrparkverantwortliche bedeutet das: Wer künftig Aufträge gewinnen will, muss sich stärker an Nachhaltigkeitsvorgaben der Kunden orientieren. Elektromobilität wird so zum Bestandteil der Unternehmensstrategie, weniger zur freiwilligen Imagefrage.

Flotten in Deutschland und Polen im Vergleich

Insgesamt zeigt die Studie, dass sechs von zehn Fuhrparks in Deutschland bereits teilweise elektrifiziert sind. Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge liegt meist zwischen 10 und 30 Prozent. In Polen ist der Elektrifizierungsgrad noch höher: 77 Prozent der befragten Flottenverantwortlichen geben an, bereits E-Fahrzeuge im Bestand zu haben.

Bis 2030 rechnen 31 Prozent der deutschen Fuhrparkmanager damit, dass höchstens ein Drittel ihrer Flotte elektrisch sein wird. Immerhin 18 Prozent planen eine nahezu vollständige Elektrifizierung. In Polen erwarten 12 Prozent, bis 2030 mindestens 90 Prozent ihrer Fahrzeuge auf Strom umgestellt zu haben.

Barrieren bleiben: Reichweite und Investitionen

Trotz der positiven Entwicklung gibt es nach wie vor Hürden. Die größte Sorge betrifft die Reichweite der Fahrzeuge. 40 Prozent der deutschen und 47 Prozent der polnischen Befragten sehen darin eine zentrale Barriere. Auch die hohen Investitionskosten schrecken viele noch ab (Deutschland: 37 Prozent, Polen: 45 Prozent).

Zudem zweifeln 39 Prozent der deutschen Flottenmanager an einer flächendeckenden Durchsetzung der Elektromobilität. Allerdings zeigt die Studie, dass sich diese Vorbehalte mit zunehmender Praxiserfahrung verringern. Die polnischen Werte von 2025 entsprechen etwa dem Stand der deutschen Befragung von 2023 – ein Hinweis darauf, dass Skepsis mit der Zeit abnimmt.

Laden meist auf dem Firmengelände

Ein zentrales Ergebnis betrifft das Ladeverhalten: Die Mehrheit der elektrischen Firmenfahrzeuge wird auf dem eigenen Firmengelände oder im Depot geladen. 44 Prozent der Pkw, 52 Prozent der Transporter und 61 Prozent der Lkw und Busse werden dort mit Strom versorgt.

Das Laden zu Hause spielt mit 29 Prozent eine geringere Rolle. Öffentliche Ladepunkte werden dagegen nur von 18 bis 24 Prozent der Unternehmen regelmäßig genutzt. Eine gesicherte Ladeinfrastruktur am Betriebshof wird damit zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg der Flottenelektrifizierung.

Abrechnung: Kreditkarte bleibt beliebt

Auch bei der Bezahlung zeigt die Studie klare Präferenzen: 39 Prozent der deutschen Befragten begleichen Ladevorgänge bevorzugt per Kreditkarte, 35 Prozent nutzen Vertrags- oder Ladekartenanbieter, und 31 Prozent setzen auf unabhängige Dienstleister. In Polen dominieren spontane Zahlungen per Kreditkarte mit 48 Prozent, während 42 Prozent auf Ladekartenlösungen setzen.

Damit wird deutlich: Eine einfache und transparente Abrechnung der Ladevorgänge ist für Fuhrparkverantwortliche ebenso wichtig wie eine funktionierende Ladeinfrastruktur.

E-Mobilität bleibt ein strategisches Zukunftsthema

„Die Elektrifizierung von Unternehmensflotten schreitet stetig voran, und Fuhrparkverantwortliche sind motiviert, ihre Flotten nachhaltig zu gestalten“, sagt Pierre Jalady, General Manager Edenred Mobility EMEA und CEO von UTA Edenred. Die Ergebnisse zeigen laut Unternehmen einen klaren Trend zu wirtschaftlichen Beweggründen. Förderungen, Kostenvorteile und Kundenvorgaben sind inzwischen die zentralen Treiber der Transformation.