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Bezahlbare Elektroautos Ihr Preis wird heiß

Citroen C3 2024 Foto: Citroen

Wer als Fuhrparkmanager auf E-Antrieb umstellt, muss sein Budget teilweise stark belasten. Doch langsam kommen die halbwegs bezahlbaren Stromer. Hier die fünf heißesten Preisbrecher.

Wer seine Flotte auf Elektromobilität trimmen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Erst recht, nachdem die Bundesregierung die Förderung ersatzlos gestrichen hat. Darüber hinaus hat der Blick nach China gezeigt, dass es vor allem in den unteren Segmenten deutlich günstiger geht. Doch nur, weil dort zahlreiche elektrischer Kleinwagen für kleines Geld auf der Straße sind, müssen die noch lange nicht nach Europa kommen. Denn die Anforderungen sind zu hoch und die Gewinnaussichten zu niedrig. Dafür allerdings sind mittlerweile die Konkurrenten in der alten Welt aufgewacht und haben die ersten günstigen Autos angekündigt. Allerdings wird das zum Teil noch ein wenig dauern. Worauf es sich zu warten lohnt? Fünf Beispiele.

Citroen C3

Ente gut, alles Gut - Mit der Ente haben sie es schon einmal geschafft und ein ganzes Land mobilgemacht. Diese Idee des mobilen Minimalismus und der Beschränkung auf das Wesentliche übertragen die Citroen-Ingenieure jetzt mit dem neuen C3 ins Elektrozeitalter und wollen den Kleinwagen so zum ersten europäischen Preisbrecher machen. Gute vier Meter lang und - natürlich - wie ein SUV gezeichnet, fährt er mit seinem 44 kWh großen Akku zwar bis zu 320 Kilometer weit, schafft dafür aber zum Beispiel nur maximal 135 km/h. Los geht es in diesem Frühjahr für bereits ziemlich konkurrenzlose 19.580 Euro (alle Preise netto), und das ist erst der Anfang. Denn im nächsten Jahr folgt eine weiter abgespeckte Version, die dann tatsächlich nur noch 15.966 Euro kosten soll.

VW ID.1 2024 Foto: VW
Nach dem ID.2 plant VW auch einen ID.1, der zu Preisen unter 16.800 Euro netto starten soll

VW ID.1

Im Namen des Volkes - Auch in Wolfsburg haben sie erkannt, dass die elektrischen VW-Modelle alles andere als volkstümliche Preise haben – und deshalb tapfer den Rotstift gespitzt. Erste Früchte trägt das mit dem ID.2, der für das Jahr 2026 versprochen ist und bei einem Grundpreis "unter 21.000 Euro" trotzdem volle Alltagstauglichkeit bieten soll – mit Platz für fünf und im besten Fall mit genügend Strom für mehr als 400 Kilometer. Aber die 21.000 Euro sind nur ein Etappenziel auf dem Weg zu mehr Volksnähe, hat VW-Chef Thomas Schäfer versprochen und einmal mehr bestätigt, dass die Niedersachsen unverdrossen und zuversichtlich an einem E-Auto für etwa 16.800 Euro arbeiten. Einziger Haken: Fertig werden sie damit wohl eher zum Ende als zur Mitte des Jahrzehnts.

Renault Twingo 2024 Foto: Renault
Der Renault Twingo soll zu Preisen von unter 21.000 Euro starten

Renault Twingo

Neuauflage eines Er-Volksmodells - Renault kramt bei seiner Elektrifizierung tapfer in der Mottenkiste mit den charmanten Er-Volksmodellen und will die neue Mobilität damit genauso erschwinglich machen. Den Anfang macht dabei noch in diesem Jahr eine elektrische Neuauflage des R5, mit dem trotz etwa 400 Kilometern Reichweite die Preisgrenze von 21.000 Euro (alle Preise netto) fallen sollen. Dann gibt’s eine Reinkarnation des R4 als charmantes SUV für die Stadtgesellschaft, bevor 2025 ein neuer Twingo – gezeichnet ganz im Stil des Originals - die Preisgrenze weiter nach unten drücken soll. Denn als erstes Modell unter der Ägide der neuen Konzernsparte Ampere soll er für unter 16.800 Euro starten. Möglich machen das die preiswerte Produktion in Slowenien, die im Konzernverbund mit Nissan und Mitsubishi auf riesige Stückzahlen ausgelegte Plattform und nicht zuletzt ein Verbrauch, der bei nur noch 10 kWh/100 Kilometern liegen soll und es daher entsprechend kleinere Batterien bedarf.

Fiat Panda 2024 Foto: Fiat
Fiat bringt den batterieelektrischen Panda zu Preisen von unter 16.800 Euro netto.

Fiat Panda

Bärenstarkes Billigmodell - Zwar hat Fiat mit dem elektrischen 500er bereits ein erfolgreiches und halbwegs bezahlbares Auto am Start, doch für eine Massenbewegung insbesondere daheim in Italien ist selbst der Cinquecento noch zu teuer. Deshalb planen die Italiener für diesen Sommer eine elektrische Neuauflage, der sich technisch stark am Konzernbruder Citroen C3 orientieren dürfte – und deshalb bei mehr als 300 Kilometern Reichweite ebenfalls deutlich unter 21.000 Euro starten sollte.

Tesla Model 2

Ei wo isser denn? - Erst har er die Elite elektrifiziert und sich dann in der Mittelklasse breitgemacht. Doch wenn Elon Musk mit seinen Teslas wirklich die Welt retten und den Verbrenner überflüssig machen will, dann braucht er ein Auto, das weniger kostet als die aktuell mindestens 36.126 Euro für das Model3. Das wissen sie auch in Kalifornien und schüren deshalb immer mal wieder die Gerüchte über ein Model 2, selbst wenn sie dem apokalyptischen CyberTruck erst einmal Vorrang eingeräumt haben. Immerhin hat Musk zuletzt wiederholt die Arbeiten an einem kompakten Modell bestätigt und eine Preisschwelle von 25.000 Dollar genannt. Nur einen Termin nennen die Amerikaner natürlich noch nicht. Schließlich will er sich nachher nicht wieder Verspätung vorhalten lassen. Deshalb muss man wohl kein übermäßiger Pessimist sein für die Annahme, dass die Ersten diesmal bei den letzten sein werden, wenn es um das bezahlbare Elektroauto für die breite Masse geht.