Der Lancia Thema ist eigentlich ein waschechter Ami. Ein paar Handgriffe der Italiener machen die wuchtige Limousine europatauglich.
Seine Herkunft kann der Lancia Thema nicht kaschieren. Die kantige, über fünf Meter lange Limousine mit schmaler Fensterlinie und wuchtigen 20-Zöllern ist eigentlich ein Chrysler 300C, der in Europa allerdings nur noch unter dem italienischen Label verkauft wird.
Weiche Sitze und viel Leder
Dass man sich beim amerikanischen Konzernbruder bedient, daraus machen die Italiener aber auch gar keinen Hehl. Außer dem Lancia-Logo auf dem leicht abgewandelten Kühlergrill sieht er dem Chrysler zum Verwechseln ähnlich. Selbst das Instrumentendisplay erinnert noch an Übersee: die Tachozahlen sind neben der üblichen km/h-Skala auch in mph abgebildet.
Die weichen Clubsessel passen ebenfalls ins Bild der bequemen Amis. Viel Leder und ozeanblaues Instrumentenlicht versprühen dann doch noch ein bisschen italienisches Flair. In der Mittelkonsole sitzt ein 8,4 Zoll großer Touchscreen über den vom etwas lahmen Garmin-Navi bis hin zu Sitz- und Lenkradheizung alles gesteuert wird.
Leider nur mit Fünfgang-Automatik
Angenehm leise und kultiviert bringt uns der V6-Diesel mit etwas härter abgestimmten Federn in Schwung. Die Fünfgang-Automatik wechselt die Gänge zwar flott und unangestrengt, die wesentlich modernere Achtgang-Automatik von ZF (Gibt’s ausschließlich für den Benziner) würde aber auch gut zum Diesel passen – und den Verbrauch senken (9,2 Liter auf der FIRMENAUTO-Normrunde).
Günstig ist der serienmäßig üppig ausgestattet Lancia dafür im Preis (38.655 Euro). Bei der von uns gefahrenen Executive-Linie (42.773 Euro) kosten nur die Metallic-Lackierung (798 Euro) und das Panorama-Glasschiebedach (1.134 Euro) Aufpreis. Immer an Bord: die beheiz- und kühlbaren Cupholder in der Mittelkonsole. Auch die erinnern uns stark an den American Way of Life.