Der Pkw-Markt schloss den Dezember 2024 mit einem Minus von 7,1 Prozent ab. Besonders betroffen war der Privatsektor, der um 17,3 Prozent einbrach. Zugleich sanken die privaten Neuzulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) um 64 Prozent. Allerdings spielte hier der sogenannte "Vorzieheffekt" eine Rolle, da Ende 2023 noch viele BEV-Zulassungen stattfanden, um den auslaufenden Umweltbonus zu nutzen.
Taktische Zulassungen stützen das Gesamtjahr
Trotz dieser Dezember-Delle schließt das Gesamtjahr 2024 nur mit minus 1,0 Prozent (2,817 Millionen Neuzulassungen). Die schwächere Nachfrage im Privat- (-2,1 Prozent) und Flottenmarkt (-6,7 Prozent) wurde durch steigende taktische Zulassungen von Autovermietern, Fahrzeughandel und Fahrzeugbau teilweise kompensiert. Gründe dafür sind Halbleiter-Engpässe, wirtschaftliche Unsicherheit und hohe Neuwagenpreise.
Transportermarkt stürmt ins Plus
Im Gegensatz zum Pkw-Segment verzeichnete der Transportermarkt zum Jahresende einen deutlichen Aufschwung: Leichte Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities kletterten im Dezember 2024 um 21,2 Prozent. Dieses Wachstum basiert zu einem großen Teil auf vorgezogenen Käufen, da ab 2025 deutlich strengere CO₂-Vorgaben gelten. Auch die Jahresbilanz fällt mit plus 8 Prozent klar besser aus als bei den Pkws. Vor allem private Pkw-Utilities erfreuen sich wachsender Beliebtheit, etwa als familientauglicher Kombi oder Wohnmobil.
Expertenstimme: Prognose für die Autoindustrie
"Abgesehen vom erwartbaren Einbruch bei den privaten Elektrozulassungen hat der Pkw-Markt im Dezember recht ordentlich abgeschnitten. Die schwache Gesamtjahresbilanz konnte der letzte Monat jedoch auch nicht herausreißen. 2025 werden die Herausforderungen für die Automobilindustrie noch größer, da deutlich mehr Elektrofahrzeuge verkauft werden müssen. Immerhin gibt es leichte Verbesserungen bei den wirtschaftlichen Parametern und die Kundschaft kann sich über Preissenkungen und neue kleine und kompakte Stromer freuen", sagt Benjamin Kibies, Senior Automotive Analyst.
Ausblick auf 2025: Mehr E-Transporter nötig
Aktuell machen E-Antriebe nur 5 Prozent aller Transporterneuzulassungen aus – zu wenig, um künftige Strafzahlungen zu vermeiden. Branchenkenner rechnen damit, dass Hersteller mögliche Strafabgaben auf Verbrenner-Transporter umlegen werden. Allerdings könnte eine leichte wirtschaftliche Erholung für neue Absatzimpulse sorgen, zumal immer mehr kompakte und preiswerte E-Modelle auf den Markt kommen.
Expertenstimme: Prognose für die Autoindustrie
"Abgesehen vom erwartbaren Einbruch bei den privaten Elektrozulassungen hat der Pkw-Markt im Dezember recht ordentlich abgeschnitten. Die schwache Gesamtjahresbilanz konnte der letzte Monat jedoch auch nicht herausreißen. 2025 werden die Herausforderungen für die Automobilindustrie noch größer, da deutlich mehr Elektrofahrzeuge verkauft werden müssen. Immerhin gibt es leichte Verbesserungen bei den wirtschaftlichen Parametern und die Kundschaft kann sich über Preissenkungen und neue kleine und kompakte Stromer freuen", sagt Benjamin Kibies, Senior Automotive Analyst.