Der neue Ford Galaxy bleibt seiner Linie treu und bietet Platz in Hülle und Fülle. Hinzu kommt ein reichhaltiges Angebot an Fahrerassistenzsystemen, Allradantrieb sowie ein bärenstarker Biturbo-Diesel mit 210 PS. Damit kommt der Fahrspaß nicht zu kurz.
Obwohl die halbe Welt nach SUVs lechzt, hält Ford an seinem Konzept fest. Denn anders als beispielsweise der aktuelle Renault Espace folgt der neue Galaxy nicht dem Crossover-Trend, sondern ist ein klassischer, von Grund auf solider Van. Allerdings besetzt Ford das Segment wieder mit einer Doppelspitze. Während der neue S-Max der ideale Van für sportlich angehauchte Außendienstler ist, nimmt der neue Galaxy die Rolle des Vernünftigen ein. Er eignet sich für jene mit erhöhtem Platzbedarf. Das zeigt schon seine Bestuhlung, die im Gegensatz zum S-Max, bereits serienmäßig mit sieben Sitzen bestückt ist.
LED-Scheinwerfer auf Wunsch
Natürlich darf bei der dritten Galaxy-Auflage das typische Ford-Markengesicht nicht fehlen. Der trapezförmige Kühlergrill erstreckt dich breit über die Fahrzeugfront. Links und rechts vom dominanten Grill gibt’s schmale Scheinwerfer, die mittels adaptiver LED-Technik (1.092 Euro, alle Preise netto) sogar in die Kurve hinein lenken können. Im Vergleich zum alten Galaxy rückte die Gürtellinie zwar ein Stückchen nach oben, dennoch sorgen die großen Fensterflächen für eine gute Rundumsicht und ein großzügiges Raumgefühl.
Feudales Raumangebot für Mensch und Gepäck
Platz hat der 4,85 Meter lange Galaxy mehr als genug. Der Innenraum ist weit geschnitten und das nahezu waagerecht verlaufende Dach sorgt überall für viel Luft über den Köpfen. Selbst in Reihe drei lässt es sich noch ganz gut aushalten. Da sich alle Sitze einzeln verschieben lassen, haben langbeinige Kollegen hier noch genügend Platz. Konzeptbedingt kann aber auch der Ford-Van nicht zaubern. Sind alle sieben Möbel in Gebrauch, schrumpft das Ladevolumen auf mickrige 200 Liter zusammen. Als Fünfsitzer bietet er jedoch üppige 689 Liter.
Wer noch mehr Stauraum benötigt, klappt die Lehnen der Reihen zwei und drei nicht von Hand, sondern elektrisch um – per Knopfdruck vom Gepäckraum aus. Dann entsteht eine durchgängig ebene Ladefläche und der Galaxy hat sich zum Frachter mit maximal 2.339 Litern Volumen verwandelt. Auch an Ablagen mangelt es dem Ford nicht. In den Türtaschen haben 1,5-Liter-Flaschen sicheren Halt, selbst an ein spezielles Handy-Fach in der Mittelkonsole haben die Kölner gedacht.
Modernes Multimedia, jede Menge Assistenten
Der Galaxy überzeugt mit einer soliden Verarbeitung, allerdings hat es Ford bei der Cockpit-Instrumentierung etwas zu weit getrieben, da die integrierten Bordcomputer-Monitoren den Fahrer mit ihrer Informationsflut zumindest anfangs etwas überfordern. Völlig frei von jeglicher Kritik ist dagegen der 20,3 Zentimeter große Multimedia-Touchscreen, der sich auf Anhieb leicht verständlich bedienen lässt. Ebenso einfach kann ein Smartphone ans Bordnetz gekoppelt und integriert werden.
Auch das reichhaltige Angebot an Fahrerassistenten überzeugt. Es reicht vom Auffahrwarner mit Notbremsfunktion, über Spurhalter bis hin zur 180 Grad Weitwinkelkamera vorne. Mit ihrem vorausschauenden „Split-View“-Blick erleichtert sie das Einfädeln an unübersichtlichen Kreuzungen und warnt beim Herausfahren aus Häusereinfahrten vor herannahendem Verkehr.
Der Biturbo-Diesel hat Kraft und läuft sehr leise
Sechs Motoren umfasst das Portfolio beim Galaxy und sind die gleichen wie beim S-Max. Die zwei Benziner leisten 160 und 240 PS, dagegen reicht die Spannbreite bei den Dieseln von 120 bis 210 PS. Jeder der Selbstzünder schöpft seine Kraft aus zwei Litern Hubraum, für die beiden mittleren TDCi mit 150 und 180 PS steht zudem ein optionaler Allradantrieb bereit.
Wir wählten den Power-Diesel, der es dank doppelter Turboaufladung auf stramme 210 PS bringt. Der Biturbo zeigt sich ab 2.000 Umdrehungen temperamentvoll und macht mit seinen 450 Newtonmetern ordentlich Druck. Selbst bei hohen Drehzahlen hat der Motor noch reichlich Kraft und bleibt dabei immer angenehm ruhig. Aber auch sonst ist der Galaxy ein leiser Reise-Van. Zur Entspannung tragen neben einer guten Geräuschdämmung seine gut konturierten Sitze sowie eine weich schaltende Sechsgang-Automatik bei. Sie ist beim Topdiesel immer Serie.
Empfehlenswert: die adaptive Lenkung
Aber auch gegen eine flotte Gangart ist der harmonisch ausbalancierte Ford nicht abgeneigt. Der Galaxy fährt sich für einen Van recht leichtfüßig und wetzt bei Bedarf agil um die Ecken. Wer das Ganze noch verfeinern möchte, sollte 420 Euro in die adaptive Lenkung investieren. Sie arbeitet mit einer variablen Übersetzung und passt sich an gefahrene Geschwindigkeit an. Beim Einparken sind nur zwei Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag notwendig, bei flottem Tempo arbeitet die adaptiv-Lenkung hingegen sehr direkt und erhöht den Fahrspaß im Galaxy enorm. Ein Aufpreis, der sich lohnt.