Fahrbericht Kia Sportage Modellpflege ohne Elektro

Fahrbericht Kompakt-SUV Kia Sportage
Klassiker mit breiter Antriebspalette

Fahrbericht Kia Sportage 2025: Nach der Modellpflege bleibt der SUV ein Raumwunder mit großer Antriebsauswahl, viel Komfort und fairen Preisen – aber weiter ohne vollelektrische Version für Flotten. Alle Fakten im Fahrbericht mit Bildergalerie.

Kia Sportage 2025
Foto: Kia

Momentan strapazieren viele Autohersteller den Begriff der "Technologieoffenheit". Damit meinen sie, dass sie Auto sowohl mit E-Antrieb als auch mit Verbrennern anbieten. Dass die Ingenieure dabei etliche Kompromisse eingehen müssen, verschweigen sie gerne.

Klare Strategie: Kia setzt auf Vielfalt

Bei Kia läuft’s anders: Neue Autos kommen konsequent als E-Modelle auf den Markt, und die Verbrenner werden weitergepflegt. Der Sportage etwa bleibt bei seiner Antriebspalette ganz klassisch. Den kompakten SUV gibt’s mit diversen Benzinern, als Hybriden oder Plug-in-Antrieb sowie – man mag es kaum glauben – auch noch mit Diesel. Das Ganze mit Front- oder Allradantrieb, Handschaltung oder Automatikgetriebe sowie sieben Jahre Garantie. Ein Stromer findet sich im Portfolio dagegen nicht.

Kontinuität trifft auf treue Kundschaft

Die Kia-Kunden scheinen den auch nicht zu vermissen. Über 30 Jahre gibt’s die Baureihe, und sie hat sich eine treue Kundschaft aufgebaut. Im ersten Halbjahr 2025 verkauften die Kia-Händler Monat für Monat über 1.000 Sportage, was den SUV zum erfolgreichsten Modell der Koreaner nach dem im Golf-Segment angesiedelten Ceed macht. Der SUV bietet viel Platz, auf der Rückbank sogar mehr als alle Modelle in der 4,50-Meter-Klasse, lässt sich unkompliziert bedienen, ist hochwertig eingerichtet. Alles starke Kaufargumente im hart umkämpften Segment mit starken Konkurrenten wie VW Tiguan, Ford Kuga oder Peugeot 5008.

Kia Sportage 2025
Kia

Über 30 Jahre gibt’s die Baureihe, und sie hat sich eine treue Kundschaft aufgebaut.

Facelift bringt frische Optik

Damit das auch weiter so bleibt, wurde die erst seit 2022 laufende fünfte Modellgeneration überarbeitet. Ihre Front bekam geänderte LED-Scheinwerfer und orientiert sich jetzt optisch an den neuen E-Autos. Ein paar kleine Designkniffe betonen die Breite und lassen den Wagen etwas stämmiger auf den bis zu 19 Zoll großen Rädern stehen.

Motoren-Update: Mehr Auswahl, mehr Effizienz

Wichtiger als die optischen Änderungen ist jedoch, was sich im Innenraum und unterm Blech getan hat. So wurden beispielsweise die Motoren überarbeitet. Der 1,6-Liter-Benziner verliert sein 48-Volt-System und ist jetzt wieder in zwei Leistungsstufen mit 150 PS und Front- sowie mit 180 PS und Allradantrieb erhältlich.

Hybrid und Plug-in mit neuen Optionen

Diese stärkere Version des Turbobenziners dient auch als Basis für den Sportage Hybrid. Das mit Front- und Allradantrieb erhältliche Modell kombiniert den 180-PS-Motor mit einer 47-kW-E-Maschine, sodass die Systemleistung von bisher 215 PS auf 239 PS steigt. Dank des kräftigeren Gesamtpakets fährt der Wagen noch häufiger rein elektrisch, vor allem in der Stadt, aber auch bei höherem Tempo auf der Autobahn. Beim Anfahren oder Überholen schiebt der SUV sehr druckvoll an, sprintet in knapp acht Sekunden auf 100 km/h. Auch dank der neuen, sanft schaltenden und gut abgestimmten Sechsgang-Automatik ist der Hybrid die ausgewogenste und komfortabelste Version des Sportage.

Kia Sportage 2025
Kia

Innen orientiert sich der SUV ebenfalls an den aktuellen EV-Modellen und erhält das "Connected Car Navigation Cockpit".

Diesel bleibt sparsame Alternative

Für Budget orientierte Vielfahrer bleibt der Diesel erste Wahl, der weiterhin 150 PS an die Vorderräder leitet. Eine Allradvariante bietet Kia bewusst nicht an, um den Spritkonsum niedrig zu halten. Mit einem leichten Gasfuß lassen sich hier Verbräuche um oder sogar unter 5,0 Litern realisieren. Ende des Jahres folgt zudem wieder ein Plug-in-Hybrid, der erstmals auch mit Frontantrieb erhältlich ist.

Digitaler Fortschritt im Innenraum

Innen orientiert sich der SUV ebenfalls an den aktuellen EV-Modellen und erhält das "Connected Car Navigation Cockpit". Nicht nur, was die Bedienung angeht, ist das ein echter Schritt nach vorne. Endlich lassen sich Smartphones kabellos verbinden oder ein Hotspot für fünf Geräte einrichten.

Außerdem ist das System mit den Kia-Online-Diensten verbunden. Karten- und Software-Updates werden over the air aktualisiert, neue Unterhaltungs-Apps einfach per Update eingespielt. Was bei E-Autos wegen der längeren Ladestopps sinnvoll erscheint, ist nun auch im Verbrenner verfügbar: Video- und Musikstreaming-Apps oder Online-Spiele. Mehr Nutzwert bietet das Head-up-Display. Allerdings gibt es die praktische Fahrhilfe nur im Paket mit etlichen Fahrassistenten zu Preisen ab 1.420 Euro (alle Preise netto).

Kia Sportage 2025
Kia

Auch am Motorenangebot hat Kia geschraubt.

Aufgewertete Ausstattungslinien

Mit der Modellpflege wurden zudem die Ausstattungslinien neu sortiert beziehungsweise das Basismodell Vision leicht aufgewertet. Neu sind Sitzheizung vorne und hinten, beheizbares Lenkrad, USB-Ladebuchsen an allen Plätzen. Kostenlos gibt’s das nicht: Der jetzt nur noch 150 statt bisher 160 PS starke Benziner kostet ab 29.571 Euro und damit 420 Euro mehr als bisher. Der Diesel startet ab 31.420 Euro, ist also 672 Euro teurer geworden. Dennoch bleibt der Sportage eines der attraktivsten Modelle seiner Klasse und preislich deutlich unter einem Ford Kuga (ab 33.571 Euro) oder einem einfacher ausgestatteten VW Tiguan (ab 32.143 Euro).

Kia Sportage – Technische Daten

Fünftüriger, fünfsitziger Kompakt-SUV; Länge: 4,54 Meter, Breite: 1,87 Meter (mit Außenspiegel: k. A.), Höhe: 1,65 Meter, Radstand: 2,68 Meter, Kofferraumvolumen: 562–1.751 l

1.6 T-GDI

1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner, 150 PS, maximales Drehmoment: 250 Nm bei 1.500 U/min, Frontantrieb, Sechsgangschaltung, 0-100 km/h: 9,7 s, Vmax: 193 km/h, Normverbrauch: 7,5 Liter S/100 km, CO2-Ausstoß: 169 g/km

Preis: ab 29.571 Euro (Vision)

1.6 T-GDI

1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner, 180 PS, maximales Drehmoment: 265 Nm bei 1.500 U/min, Allradantrieb, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, 0-100 km/h: 9,8 s, Vmax: 203 km/h, Normverbrauch: 7,9 Liter S/100 km, CO2-Ausstoß: 180 g/km

Preis: ab 33.689 Euro (Vision)

1.6 CRDi Mildhbrid

1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel, 136 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.500 U/min, Frontantrieb, Sechsgangschaltung, 0-100 km/h: 11,4 s, Vmax: 180 km/h, Normverbrauch: 5,0 Liter D/100 km, CO2-Ausstoß: 180 g/km

Preis: ab 31.420 Euro (Vision)

11.6 T-GDI Hybrid

1,6-Liter-Vierzylinder-Vollhybrid, 180 PS plus 64 PS E-Motor; Systemleistung 239 PS, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.500 U/min, Frontantrieb, Sechsgangautomatik, 0-100 km/h: 7,9 s, Vmax: 196 km/h, Normverbrauch: 6,0 Liter D/100 km, CO2-Ausstoß: 135 g/km

Preis: ab 32.765 Euro (Core)

Kia Sportage – Kurzcharakteristik

Warum: Viel Platz, gute Ausstattung, sieben Jahre Garantie

Warum nicht: Weil ein Kombi ökologischer wäre

Was sonst: Ford Kuga, Hyundai Tucson, VW Tiguan

Wann kommt er: Bestellbar