Dritter Antrieb für den MG HS
MG hat seinem Kompakt-SUV HS eine dritte Antriebsvariante spendiert: Außer mit reinem Verbrenner und als Plug-in-Hybrid ist er jetzt auch als Vollhybrid zu haben. Der Einstiegsbenziner mit 125 kW/169 PS warf schon zum Start des neuen HS im letzten Jahr eine Frage auf: Sind Verbrenner ohne jegliche E-Komponente denn überhaupt noch zeitgemäß?
Deutlich sparsamer als der Benziner
Der Blick auf die Normverbrauchswerte des HS und des neuen HS Hybrid+ beantwortet die Frage praktisch von selbst: 7,4 statt 5,5 Liter pro 100 Kilometer – das ist in der Kompaktklasse schon ein krasser Unterschied. Und: Der Vollhybrid ist nicht nur deutlich sparsamer, er ist auch beim Fahren einen Tick souveräner. Dank der E-Unterstützung mit per Rekuperation gewonnenem Strom aus der 1,83 kWh fassenden Batterie schiebt er müheloser an, lässt sich zumindest im urbanen Umfeld oder beim zurückhaltenden Losfahren auch mal ein paar Hundert Meter rein elektrisch bewegen.

Geräumig: Der MG HS bietet auf 4,67 Meter Länge ein mehr als nur ordentliches Platzangebot.
Effizienter Antrieb mit 224 PS Systemleistung
Aus der Kombination eines 1,5-Liter-Benziners mit 143 PS und eines E-Aggregats mit 199 PS ergeben sich eine Systemleistung von 224 PS und ein maximales Drehmoment von 340 Nm. Die verhelfen dem Kompakt-SUV zu einer Standardsprintzeit von 7,9 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h.
Angenehmes Fahrverhalten und niedriger Verbrauch
Beim ersten Ausprobieren in und um München legte der im MG HS neue Antrieb einen recht souveränen Auftritt hin: Eine gut dosierbare Dynamik, gepaart mit guten Akustik-Manieren und einer weitgehend unauffällig im Hintergrund agierenden Zweigang-Automatik. Der Normverbrauchswert wurde bei unserer Proberunde bei eher zurückhaltender Fahrweise mit vereinzelten Zwischensprints sogar noch deutlich unterboten: Letztlich zeigte der Bordcomputer nach einem Mix aus ein bisschen Autobahn, Landstraße und Stadt einen Wert von 4,7 Liter pro 100 Kilometer an. Das ist wirklich wenig.
Preisunterschied zum Benziner bleibt groß
Und jetzt kommt das Aber: Dieser Mini-Verbrauch muss vorab erstmal bezahlt werden. So ist der Verbrenner-HS mit Handschalter schon ab 23.521 Euro (alle Preise netto) zu haben, der mit Siebengang-Automatik ab 25.202 Euro. Vom Hybrid+ mit einem Grundpreis von 29.403 Euro trennen den Benziner also fast schon Welten – zumindest im Kompaktsegment. Diese Summe muss man erst einmal über die niedrigere Sprit-Rechnung hereinsparen. Relativierend wirkt der Blick auf die Plug-in-Version, die nochmal 4.202 Euro mehr kostet als der steckerlose Vollhybrid. So gesehen, liegt der Neuzugang also preislich so ziemlich genau in der Mitte.

Guter Standard: Die Verarbeitung passt, die Bedienung ist nach kurzer Eingewöhnung problemlos.
Gute Ausstattung schon ab Werk
Und das bei identischer, durchaus akzeptabler Ausstattung. So gehören zur Basisausstattung "Comfort" unter anderem ein digitales Cockpit mit zwei jeweils 12,3 Zoll großen Displays, ein Infotainmentsystem mit Navigation und kabelgebundener Smartphone-Integration, Parksensoren hinten, elektrisch verstell- und beheizbare Vordersitze, eine Klimaanlage, der schlüssellose Zugang, ein Abstandstempomat sowie eine umfangreiche Sammlung von 13 Assistenzsystemen.
Mehr Komfort mit der Luxury-Ausstattung
Für 1.681 Euro Aufpreis gibt es in der Ausstattungslinie "Luxury" zusätzlich beispielsweise eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine elektrische Heckklappe, eine induktive Ladeschale, ein erweitertes Lautsprechersystem sowie eine 360-Grad-Kamera. Die Bedienung gestaltet sich nach kurzer Eingewöhnung vergleichsweise einfach, die teilweise ein wenig nervigen Warntöne der elektronischen Helfer lassen sich übers große Display stilllegen.
Solide Verarbeitung und viel Platz
Die Verarbeitung wirkt sehr routiniert und solide, die Innenraum-Materialien machen ebenfalls einen guten Eindruck. Mit dem Platzangebot kommen Paare und junge Familien gut zurecht. Der Kofferraum fasst ordentliche 507 bis 1.484 Liter. Und nicht zu vergessen die Anhängelast: Die liegt bei maximal 1,5 Tonnen, das ist in dieser Gewichtsklasse ein anständiger Wert.

Elegant: Die geschwungene Dachlinie und der Spoiler vermitteln eine Prise Dynamik.
Fazit: effizienter und souveräner Auftritt
Der neue Antrieb ist eine interessante Erweiterung des MG HS-Motorenportfolios. Er hat ordentlich Kraft, ist relativ sparsam und schon in der Basis gut ausgestattet. Allerdings ist er im Vergleich zur reinen Verbrennerversion deutlich teurer.
MG HS Hybrid+ – Technische Daten:
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,67 Meter, Breite: 1,89 Meter, mit Außenspiegeln 2,05 Meter, Höhe: 1,66 Meter, Radstand: 2,77 Meter, Kofferraumvolumen: 507 - 1.484 Liter
1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, 143 PS plus E-Motor mit 199 PS, Systemleistung 224 PS, Akku-Kapazität 1,83 kWh, maximales Drehmoment: 340 Newtonmeter, Frontantrieb, 2-Gang-Automatik, 0-100 km/h: 7,9 sek., Vmax: 190 km/h, Normverbrauch (WLTP): 5,5 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 126 g/km, Abgasnorm: Euro 6e; Preis: ab 29.403 Euro
Kurzcharakteristik
Warum: weil problemlos ein sehr niedriger Verbrauch möglich ist
Warum nicht: weil der Hybrid+ deutlich teurer ist als die Version ohne E-Unterstützung









