Honda: Modellstrategie bis 2035 im Überblick

Hondas Strategie bis 2035
Neue Modelle, Plattformen und Antriebe

Honda plant bis 2035 neue Elektroplattformen, Modellreihen und Werke. Der Fokus liegt auf Eigenständigkeit, China, Hybrid- und EV-Anteilen – und einem emotionalen Comeback des Prelude. Die Details und Hintergründe hat das Datenanalyse- und Beratungsunternehmen GlobalData analysiert.

Honda HR-V 2025
Foto: Honda

Zehn Jahre voller Modellwechsel, Plattformpolitik und E-Initiativen

Honda steht vor einem tiefgreifenden Umbruch. Zwischen 2025 und 2035 will der japanische Hersteller laut dem Datenanalyse- und Beratungsunternehmen GlobalData zahlreiche Modelle neu auflegen, Produktionen verlagern und mit der 0 Series eine neue Generation vollelektrischer Fahrzeuge auf den Markt bringen. Parallel dazu verabschiedet sich Honda von früheren Kooperationen – etwa mit Nissan oder General Motors bei der Brennstoffzellenentwicklung – und verfolgt verstärkt eine eigenständige Strategie.

Elektro-Offensive: 0 Series & Ye Series

Mit der neuen 0 Series startet Honda ab 2026 eine globale Elektroplattform. Die erste Baureihe: eine Limousine mit neuem "H"-Logo, gefolgt von mehreren SUVs unterschiedlicher Größen zwischen 4,4 und 4,9 Metern Länge – darunter ein Konkurrent für den Kia EV9 ab 2027 und ein sportlich gezeichnetes Crossover-SUV ab 2028.

Parallel dazu entwickelt Honda in China die Ye Series. Zwei vollelektrische Limousinen – GT-Modelle von GAC und Dongfeng Honda – folgen auf die 2024 eingeführten Ye S7 und P7. Grundlage ist eine eigenständige EV-Plattform mit Heck- oder Allradantrieb.

SUV-Strategien: HR-V, ZR-V, CR-V & Pilot

In Asien exportiert Honda zunehmend Modelle aus Indien. So wird der Elevate – dort gebaut, in Japan als WR-V verkauft – künftig auch in einer Elektroversion (DG9D) angeboten. Der Nachfolger ist für 2031 geplant, ein Facelift bereits 2028. In Südostasien hingegen ist noch eine ältere WR-V-Baureihe im Einsatz, deren Nachfolger ab Ende der 2020er erwartet wird.

Der globale Vezel/HR-V wird 2026 neu aufgelegt, samt elektrischem Pendant unter den Bezeichnungen e:N1, e:NP1 oder e:NS1. Für Europa und Nordamerika spielt das ZR-V eine Rolle, das ein Jahr jünger ist. Nach dem anstehenden Facelift (2025) ist die nächste Generation für 2028/29 vorgesehen.

Der größere CR-V, seit 2022 in der sechsten Generation, wird ab 2027 ersetzt. Besonders in den USA und China bleibt das Modell zentral – dort auch als Honda Breeze vermarktet.

Ganz oben rangieren Passport und Pilot, die sich eine Plattform mit dem Acura MDX teilen. Der aktuelle Pilot (seit 2023) bleibt bis 2030 im Programm, dann folgt die erste elektrifizierte Generation. Eine Hybridvariante ist bereits für 2026 geplant.

Honda 0 Salloon und Honda 0 SUV 2025
Honda

Honda 0 Saloon und Honda 0 SUV, zwei Prototypen bei der Präsentation auf der CES.

Mittelklasse & Klassiker: Civic, Accord, Prelude

Der Civic, heute je nach Markt in der elften Generation als Limousine und Hatchback erhältlich, wird ab 2027 neu aufgelegt – mit Hybridantrieb als Standard. Die Märkte USA und China bleiben zentrale Absatzregionen. Auch beim Accord plant Honda weit: Die zwölfte Generation der großen Limousine kommt Ende 2027, produziert in Ohio und China, mit Exporten nach Japan. Ein Facelift des aktuellen US-Modells ist für 2025 vorgesehen.

Besonderes Highlight: Das Comeback des Prelude. Als Hybrid-Hatchback mit sportlichem Anspruch und einem 2,0-Liter-Benziner plus zwei E-Motoren feiert er Ende 2025 Markteinführung. Der neue Prelude unterscheidet sich deutlich von seinen Vorgängern – unter anderem durch asymmetrische Sportsitze.

Kleinwagen & Kompakte: N-Box, Fit, City & Co.

Im Heimatmarkt Japan bleibt der N-Box das Erfolgsmodell. Die vierte Generation des Mini-Vans ist für 2029 geplant, ein Facelift für die aktuelle Baureihe von 2023 folgt 2025. Der Fit als globaler Kleinwagen wird 2027 ersetzt, zuvor stehen modellgepflegte Varianten für China und weitere Märkte an. In Indien bleibt der Amaze, ein lokalisiertes Fit-Derivat, bis 2031 im Programm.

Der City, vor allem in Südostasien verbreitet, bekommt ab 2026 eine neue Generation. Diese basiert auf der PF2-Architektur, bleibt bei rund 4,5 Metern Länge und setzt weiter auf kleine Benzinmotoren.

Langfristplanung bis 2035

Mit der Abkehr von Partnerschaften – etwa beim Wasserstoffantrieb – betont Honda seine Eigenständigkeit. Ein neuer Brennstoffzellen-Pkw ist für 2027 angekündigt. Auch die Entscheidung, in den USA künftig auf GM-Technik zu verzichten (z. B. beim Prologue), zeigt eine strategische Neuorientierung.

Für Fuhrparks und internationale Flotten bedeutet das: klare Modellzyklen, steigender Hybrid- und EV-Anteil, wachsender Einfluss asiatischer Produktionsstandorte – und die Rückkehr bekannter Namen.