Mit der Vorstellung des Avenger 4xe gönnt die amerikanisch/italienische Stellantis-Tochter ihren Liebhabern endlich das, was für einen Jeep eigentlich unabdingbar ist: Allradantrieb. Für einen Aufpreis gegenüber dem Fronttriebler von knapp 4.790 Euro (alle Preise netto) installiert Jeep zusätzlich zum Dreizylinder-Benziner (Plug-in-Hybrid) mit 136 PS zwei jeweils 29 PS starke E-Motoren auf der Vorder- und auf der Hinterachse. Die Gesamt-Systemleistung wird mit 145 PS angegeben.
Intelligente Kraftverteilung je nach Terrain
Der Allradantrieb steht permanent zur Verfügung, ist aber nicht immer eingeschaltet. Je nach Fahrmodus, Geschwindigkeit und Geländebeschaffenheit variiert die Kraftverteilung zwischen den Achsen, bei höheren Geschwindigkeiten wird der Heckmotor komplett abgekoppelt. Gesteuert wird das alles automatisch von der zentralen Elektronik des Autos.

Der Allradantrieb steht permanent zur Verfügung, ist aber nicht immer eingeschaltet.
Mehr Offroad-Fähigkeit für echte Abenteuer
Besonderes Augenmerk richteten die Jeep-Entwickler auf die Geländegängigkeit. So wartet der Avenger 4xe mit größeren Böschungswinkeln vorne und hinten (22/21 statt 20 Grad beim Fronttriebler) auf. Bei Bedarf erlaubt der Allradler eine Watt-Tiefe von stattlichen 40 Zentimetern (Frontriebler: 20 Zentimeter). Angst vor nassen Füßen muss also der Avenger-Fahrer keine haben.
Allrad bringt etwas Dynamik – zu hohem Preis
Im normalen Straßenbetrieb macht sich der Allradantrieb kaum bemerkbar. Die Beschleunigung ist etwas besser, auch die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 194 km/h zehn Stundenkilometer über der des Standardantriebs. Insgesamt wirkt das Auto mit dem Allrad etwas gelenkiger. Ob der überschaubare Zugewinn an Fahrdynamik den Aufpreis rechtfertigt, ist eine Gewissensentscheidung, die die Jeep-Kundschaft zu fällen hat.

Je nach Fahrmodus, Geschwindigkeit und Geländebeschaffenheit variiert die Kraftverteilung zwischen den Achsen.
Robuster Look und Ausstattung für Outdoor-Fans
Der wird insbesondere gefallen, dass der Avenger robuster geworden ist. Der Stoßfänger vorne soll nun – wir haben es nicht ausprobiert – kratzfest sein, der Unterbodenschutz wurde verbessert und als Innenpolsterung findet sich, laut Jeep, ein "doppelt strapazierfähiges, absolut wasserdichtes und durch eine leicht zu reinigende Anti-Flecken- und Anti-Schlamm-Lösung geschütztes Sitzmaterial".
Exklusive Edition mit Outdoor-Partner The North Face
Wir fuhren den Avenger 4xe in der Ausstattungslinie "The North Face", die auf 4.608 Stück begrenzt ist. Die charmante Idee hinter dieser krummen Zahl ist – natürlich neben der Förderung des Konzerngewinns – ein angesichts des Kooperationspartners aus der Outdoor-Kleidungsbranche naheliegender Bezug auf den Mont Blanc. Dieser ist nämlich genau 4.608 Meter hoch und findet sich am und im Auto in einigen Darstellungen wieder. Dafür gibt es diese Variante nur in weiss und grau, immer jedoch mit wasserabweisenden Sitzen, Gummi-Fußmatten und Beschichtung auf der Motorhaube, die Blendung beim Geländefahren vermeiden soll. Wer’s mag, greift ab 32.773 Euro zu.
Jeep Avenger 4xe – Technische Daten
Fünftüriger, fünfsitziger SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,08 Meter, Breite: 1,77 Meter (mit Außenspiegeln: 1,98 Meter), Höhe: 1,54 Meter, Radstand: 2,56 Meter, Kofferraumvolumen: 325-1.218 Liter; Leergewicht: 1.475 Kilogramm, zul. Gesamtgewicht: 1.976 Kilogramm
Antrieb
1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner, 100 kW/136 PS, zwei E-Motoren je 21 kW/29 PS, maximale Systemleistung: 107 kW/145 PS; maximales Drehmoment: 230 Nm bei 1.750 U/min, Allradantrieb, 6-Gang-Doppelkupplung, 0-100 km/h: 9,5 s, Vmax: 194 km/h, Normverbrauch: 5,4 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 123 g/km, CO2-Klasse: D
Preis: ab 32.773 Euro
Kurzcharakteristik
Warum: Robust, geländegängig, echter Jeep
Warum nicht: Hoher Aufpreis für Allrad
Wann kommt er: Sofort