KGM Torres Hybrid im Test: Fahrbericht und Daten

Hybrid-SUV aus Korea im Praxistest
KGM Torres Hybrid überzeugt mit Alltagstauglichkeit

Der Torres Hybrid erweitert die Modellfamilie von KGM. Mit Vollhybrid-Antrieb und großzügigem Platzangebot positioniert er sich zwischen Kompakt- und Mittelklasse. Wir waren mit ihm unterwegs. Alle Fakten mit Bildergalerie.

KGM Torres Hybrid 2025
Foto: KGM

Hybrid-SUV mit Fokus auf Effizienz

Mehr Fahrspaß, weniger Verbrauch – diese Eigenschaften verspricht KGM (früher SsangYong) für seinen ersten Vollhybriden, den Torres Hybrid. Er komplettiert die bisher aus einem reinen Benziner und einem Stromer bestehende Modellfamilie. Wie seine beiden noch als SsangYong gestarteten und im Zuge der Namensänderung umgetauften Geschwister entspricht der Neuzugang rein äußerlich eher Autonutzer mit Offroad-Affinität an.

Markantes Design mit Offroad-Anleihen

Doch die wuchtige Front, die Haltegriffe auf der Motorhaube oder die stilisierte Ersatzrad-Mulde am Heck sind eher der Show geschuldet. Das zwischen Kompakt- und Mittelklasse angesiedelte, derzeit ab günstigen 27.731 Euro (alle Preise netto) erhältliche 4,70-Meter-Gefährt ist im Kern ein echter Softroader mit Hang zur Harmonie. Die Zurückhaltung zeigt sich auch bei den Anhängelasten: 500 Kilo ungebremst und 1.300 Kilo gebremst sind im Konkurrenzumfeld eher wenig.

Hybridantrieb für entspannte Fahrweise

Der neue Antrieb passt gut ins Konzept. Denn um seine Stärken und Vorteile auszunutzen, empfiehlt sich eher eine zurückhaltende Fahrweise. Dann zeigt die Kombination aus 1,5-Liter-Benziner und E-Maschine ihre Qualitäten: Der Torres Hybrid lässt sich unaufgeregt und entspannt bewegen, die Systemleistung von 204 PS reicht aber auch mal für ein flinkes Überholmanöver. Bei vernünftigen 180 km/h ist Schluss mit dem Vorwärtsdrang.

KGM Torres Hybrid 2025
KGM

Das Interieur des Trorres Hybrid ist wie das seiner Benziner- und EV-Brüder durchaus gelungen.

Verbrauchswerte im Praxiseinsatz

Wer sich öfter in diesen hohen Temporegionen aufhält, wird allerdings den mit 6,1 Liter je 100 Kilometer angegebenen WLTP-Durchschnittsverbrauch nicht mal ansatzweise erreichen. In der Stadt, mit häufiger Nutzung der per Rekuperation gefüllten Hybridbatterie mit einer Kapazität von 1,83 kWh, ist der Wert dagegen durchaus zu schaffen. Zum Vergleich: Der Benziner-Torres wird mit 7,9 Litern pro 100 Kilometer angegeben, das sind immerhin knapp zwei Liter Unterschied.

Technik mit variablem Hybridsystem

Der koreanische Hersteller hat bei seinem ersten Doppelherz-Antrieb ordentlich Aufwand getrieben: Die Rekuperationsintensität lässt sich in drei Stufen verstellen. Das bei KGM DHT genannte Hybridgetriebe gibt, die jeweils benötigte und angeforderte Antriebskraft automatisiert an die Vorderräder weiter. Basierend auf Echtzeitdaten etwa von Gaspedalstellung oder Drehmomentbedarf wird der passende Antriebsmodus gewählt und die Kooperation von Verbrenner und E-Maschine optimiert, heißt es beim Hersteller.

KGM Torres Hybrid 2025
KGM

Gute Aussichten: Optional ist für den Torres Hybrid Lux ein großes Panorama-Glasschiebedach erhältlich.

Fahreindruck auf den ersten Kilometern

Bei den ersten Testfahrten gefiel der Hybrid mit unauffälliger Umsetzung der gewünschten Fahrdynamik, ohne störende Geräusche oder Ruckeln. Sicher könnte man sich einen noch etwas kräftigeren Punch beim Kickdown vorstellen, aber dafür ist dieser Torres nicht gedacht. Er ist eher fürs Wohlfühl-Klima zuständig, für entspannte Ausflüge, die angesichts des relativ sparsamen Antriebs durchaus auch länger ausfallen dürfen. Dazu passen sowohl das mehr als ordentliche Platzangebot des koreanischen Crossover-Modells sowohl in der ersten und zweiten Reihe, als auch im zwischen 703 und 1.663 Liter großen Gepäckabteil hinter der steil stehenden Heckklappe. Das Interieur klopft selbstbewusst sogar ein wenig beim Premium-Segment an, der kritische zweite Blick offenbart dann aber doch Kunststoff-Flächen, die etwas an der Wertigkeit und am Gesamteindruck kratzen.

KGM Torres Hybrid 2025
KGM

Ein Softie zeigt Muskeln: Die stilisierte Ersatzrad-Mulde am Heck ist eher der Show geschuldet.

Innenraum mit viel Platz und Technik

Beim Einsteigen fällt sofort der leicht gebogene Doppelbildschirm aus zwei je 12,3 Zoll großen LCD-Displays ins Auge. Links werden alle relevanten Informationen eingespielt. Die Bedienung der diversen Menüs in der rechten Bildschirm-Hälfte ist vergleichsweise simpel, die wichtigsten Schritte etwa zur Navigation oder zur Klima-Einstellung hat man schnell drauf. Natürlich gibt auch der Torres Hybrid reichlich als nervig empfundene Signale der zahlreich versammelten Assistenzsysteme von sich. Die sind zwar vorgeschrieben, könnten aber dezenter interpretiert werden. Was noch auffällt: Bei der Konkurrenz gibt es Infotainment-Angebote, die bei Tempo und Grafik die Latte höher legen. Aber man kommt mit dem Gebotenen gut klar.

Preise und Ausstattungsvarianten

Man muss ja immer auch auf den Preis schauen. Schließlich startet der Torres Hybrid zur Markteinführung als zeitlich befristetes Sondermodell Essential schon bei 27.723 Euro. Dazu kommen die drei regulären Versionen Bliss, Forest und Lux, die zwischen 33.100 und 38.563 Euro kosten. Die Aufpreisliste ist übrigens rekordverdächtig klein. Außer Metallic-Lack (588 Euro) und 504 Euro teuren 20-Zöllern beim Forest lässt sich nichts mehr dazu bestellen.

KGM Torres Hybrid – Technische Daten

Fünftüriger, fünfsitziger SUV der Mittelklasse; Länge: 4,70 Meter, Breite: 1,89 Meter (mit Außenspiegel: k. A.), Höhe: 1,71 Meter, Radstand: 2,68 Meter, Kofferraumvolumen: 703 – 1.663 Liter

Vollhybrid; 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, 150 PS, maximales Drehmoment: 220 Nm bei 1.750 U/min, Elektromotor, 177 PS, maximales Drehmoment 300 Nm, Systemleistung 204 PS, 0-100 km/h: k. A., Vmax: 180 km/h, Frontantrieb, DHT-Automatikgetriebe, Normverbrauch: 6,1 Liter/100 km, CO2-Ausstoß: 139 g/km, Abgasnorm: Euro 6e

Preis: ab 27.723 Euro (befristet)

KGM Torres – Kurzcharakteristik

Warum: günstiger Preis, gutes Raumangebot, individuelle Optik, sparsamer Antrieb

Warum nicht: kein Allradantrieb, geringe Anhängelast, Infotainment nur Durchschnitt

Was sonst: Kia Sorento, Hyundai Santa Fe, Nissan X-Trail, Ford Kuga

Wann kommt er: ab sofort